Wildtieren in Not helfen. Uta Schokolinski-Nielsen gibt Tipps wie man verletzten Tieren helfen kann

Woher weiß ich, ob das Tier Hilfe braucht? Wie fange ich das Tier überhaupt ein? Und wer übernimmt die Kosten für den Tierarzt?

Diese und andere Fragen werden gestellt, wenn es um die Rettung verletzter Wildtiere geht. Uta Schokolinski-Nielsen, Vorsitzende des Velberter Tierschutzvereins „Tiere in Not“, kennt die Antworten.
„Wer ein Wildtier sieht, das offensichtlich verletzt ist, sollte nicht zögern und dem Tier helfen!“ Das heißt in erster Linie, das Tier einzufangen und es zum Tierarzt zu bringen. Nach der fachkundigen Behandlung würden die Tiere dann durch den Tierschutzverein weiter versorgt und letztendlich wieder ausgewildert.
Das Einfangen erscheint Manchen jedoch leichter gesagt als getan. „Wer Angst hat, sollte natürlich adäquate Hilfe in Anspruch nehmen - das können Helfer eines Tierschutzvereins sein. Diese Angst ist jedoch in den meisten Fällen unberechtigt“, weiß die Tierschützerin.
Handelt es sich bei einem Vogel beispielsweise um einen Bussard oder eine Eule, sollte man die Hände schützen. Ist es jedoch eine Amsel, könne der Schnabel außer eines kleinen Piekens nicht viel Schaden anrichten. Mit einem Handtuch, Karton oder Einkaufskorb sei das Einfangen meist kein Problem.
Gerade beim Thema Wildvögel ist jedoch wegen eines anderen Punktes Aufmerksamkeit gefragt: „Im Mai werden viele zerrupft aussehende Vögel zu uns gebracht. Diese sind jedoch einfach nur Jungvögel, die nicht verletzt sind“, so Schokolinski-Nielsen. Bei manchen heimischen Vogelarten wie der Amsel verlassen die Vögel halb flügge das Nest und werden von den Eltern am Boden weiter gefüttert.
Diese Jungvögel brauchen also keine Hilfe. Das Beste, das man machen könne, ist sie ins Unterholz zu setzen, damit sie geschützter sind.
Helfen sollte man natürlich auch verletzten Haustieren wie Hunden oder Katzen, die man findet. Hier sollte man jedoch vor dem Gang zum Tierschutzverein in der Nachbarschaft fragen, wem das Tier gehört und es dem Besitzer übergeben.
Gerade für die Besitzer, die Freiläufer-Katzen haben, sei das Chippen besonders wichtig. Natürlich darf danach jedoch die Registrierung des Tieres im Zentralen Haustierregister nicht fehlen, damit das Tier identifiziert werden kann. Wer Angst vor hohen Tierarztkosten hat, auch den kann Uta Schokolinski-Nielsen beruhigen: „Die Kosten zur Behandlung eines Wildtieres liegen bei knapp 5 bis 15 Euro! Die übernimmt manchmal der Tierarzt, da er ja einen Eid geschworen hat, Tieren nach bestem Gewissen zu helfen.“ Die anderen Fälle können vom Tierschutzverein getragen werden, jedoch sollte es keinem auf die „paar Euro“ ankommen. „Es ist auf keinen Fall akzeptabel, ein verletztes Tier liegen zu lassen, weil man Angst hat, man würde auf hohen Tierarztkosten sitzen bleiben“, betont Uta Schokolinski-Nielsen.

Autor:

Alice Gevelhoff aus Velbert

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