Xanten, Wandteppich Esther vor Ahasveros

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Verblasst, aber noch voller Dramatik ist diese Szene auf einem Wandteppich im Xantener Dom. Ihm gegenüber hängt eine ähnliche Darstellung.

Zwei Frauen, beide als sehr schön beschrieben, Esther und Abigail, treten je zu einem Mächtigen und Zornigen. Abigail zum rachesüchtigen David der von ihrem Mann beleidigt worden war, um ihn zu retten. Esther zum König Ahasveros, um für das jüdische Volk, wozu sie gehört, Rettung zu erlangen.

Für Edith Stein war die Figur der Esther von großer Bedeutung. Sein Leben zu wagen um das eigene Volk zu retten. Esther hat diese große Aufgabe nicht gleich verstanden und auch nicht sofort freudig angenommen, aber auf Drängen ihres Verwandten Mordechai nimmt sie die Aufgabe an. Alles sehr menschlich.

Diese märchenhafte und legendenähnliche Geschichte kennt viele Zufügungen und Ausschmückungen. Die folgende ist nicht in jeder Ausgabe zu finden, dafür trifft sie die Darstellung des Teppichs sehr gut:

Ester 5:1 Sie selbst strahlte in blühender Schönheit, ihr Gesicht war bezaubernd und heiter, ihr Herz aber war beklommen vor Furcht. Sie durchschritt alle Türen und blieb vor dem König stehen. Er saß auf seinem königlichen Thron, angetan mit seinen Prunkgewändern voll Gold und Edelsteinen. Der Anblick war furchterregend. Als er aufblickte und die Königin in wildem Zorn mit feuerrotem Gesicht ansah, wurde sie bleich, fiel in Ohnmacht und sank auf die Schulter der Dienerin, die vorausging. Da erweichte Gott das Herz des Königs. Besorgt sprang er vom Thron auf und nahm sie in seine Arme, bis sie wieder zu sich kam.

Warum allerdings dieser Heer van Wielick diese beiden Teppiche schenkte ist mir nicht bekannt. Fürbitten einlegen bei den Mächtigen unter Einsatz des eigenen Lebens war schon lange nicht mehr Mode, und dazu noch durch Frauen, mochten sie noch so schön sein!
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Autor:

Jan Kellendonk aus Bedburg-Hau

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