Hatte mich eingeladen zum „konzertanten Kaffeetrinken“

Nachdem ich das „Violine & Orgel Konzert“ als meinen Neujahresgruß bereits mehrfach per Link in einer eMail versandt hatte, fielen mir „meine“ beiden sehbehinderten Schwestern ein.
Sie haben kein Internet.
Da rief ich sie an und fragte (nach den ausgetauschten Neujahreswünschen), ob ich nicht mal wieder zu ihnen kommen könne, um eine Tasse Kaffee mit ihnen zu trinken?

Dieses Jahr wären wir ja noch nicht zusammengekommen und das letzte Mal lag ja lange zurück (vor Weihnachten) im letzten Jahr.

Sie freuten sich (wie ich) darauf. Und so war ich gestern bei ihnen. Ein ganz liebevoll gedeckter Kaffeetisch war gedeckt. Zwei Kaffeekannen garantierten uneingeschränkten Genuss. Da musste ich erst einmal diesen Empfang voll erfassen, bevor ich mein Notebook nebst Lautsprecher auf den Tisch stellte und dafür die Kerzen und den Stollen etwas verrückte.
Ganz "nebenbei" bewunderte ich deutlich den Weihnachtsbaum der einen Schwester, nachdem ich zuvor mir auch den der anderen in deren Wohnung angesehen hatte und mich mitfreute. Liebevoll aufgestellt und geschmückt von einem Bekannten strahlten bald alle Kerzen am Baum, auf dem Tisch wie auch dem Buffet, so dass eine nachweihnachtlich wunderschöne Stimmung im Raum lag.

Dann spielte ich die drei Videozusammenstellungen des erwähnten Konzerts. Abschließend legte ich das Violinensolo unseres Konzertmeisters der Thüringen-Philharmonie Gotha, Alexej Barchevitch, nach, welches er in der „Ausstellungshalle“ zum Stifterwochenende gab.
Wenn auch die beiden sehbehinderten Schwestern ebenfalls Violine & Orgel noch nicht gehört hatten – wie ich -, so waren sie ebenso von dieser Kombination angetan.
Als ich ihnen nach dem nun folgenden Kaffeetrinken das Gehörte als DVD schenkte, damit sie im Fernseher auch die Bilder mit sehen könnten, war die Freude so überwältigend, wurde ich umarmt, dass sie mich fast erdrückt hätten.

Gern werden beide (und ich) schon bald wieder einmal zusammenkommen zu einem Käffchen oder auch nur einem Plauderstündchen, stellten wir fest.

Aber weil ich doch gerne Gedichte habe – und lustige noch dazu -, wollten sie mir eigentlich eines mitgeben, dessen Text sie aber nicht mehr vollständig zusammenbrächten.
Übermütig meinte ich, dass wir das ja gleich mal im Internet finden könnten!
Nach 10minütigem Suchen wollte ich schon klein beigeben und auf eine weitere Suche daheim ausweichen, als ich es plötzlich hatte! Meine Entschuldigung für das längere Warten wurde von der Freude des gefunden Habens übertönt.
Dann las ich es vor – und die Schwestern hatten vielleicht 3 Worte nicht mehr im Kopf gehabt.
Nun werde ich es in großer Schrift ausdrucken und ihnen geben.

( Weil der Leser sicher auch gern wissen würde, wie das Gedicht lautet, habe ich es an diesen Beitrag angehängt. )

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Wanderfreunde

Sechs Tage Arbeit und Kultur,
Am Sonntag aber “Nur Natur”.
Sieh frank und frei ins Land hinaus,
Schliff, Schick und Bildung laß zuhaus.

Des Waldes feierliche Stille
Belebe kräftig mit Gebrülle.
Laß bitte keine Blumen steh’n!
Was brauchen and’re sie zu seh’n?

Das Gras, die Saat tritt ruhig nieder,
Im nächsten Jahr wächst alles wieder.
Durch Rindenschnitt in jedem Stamme
Verew’ge Dich und Deine Flamme.

Blechbüchsen, Scherben und Papier
Laß liegen zu des Waldes Zier.
Was sind dem Walde Tiere not?
Wirf, hetze, fange, schlage tot!

Rauch flott im Holze, schür’ ein Feuer!
Das freut den Förster ungeheuer.
Wo freundlich Rast und Stille winken,
Laß knallend Deinen Motor stinken!

Hältst Du Dich stets an solche Regel,
Bist Du ein zünft’ger - Wanderflegel!

Autor:

Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Alpen

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