Immer im Einsatz

Das Team vom Arnsberger Frauenhaus ist rund um die Uhr, sieben Tage die Woche im Einsatz für Frauen in Not.
  • Das Team vom Arnsberger Frauenhaus ist rund um die Uhr, sieben Tage die Woche im Einsatz für Frauen in Not.
  • hochgeladen von Anja Grevener

Es ist eine fröhliche Truppe, die da hinter ihrem Infostand in der Neheimer Innenstadt steht, durch den Verkauf von Spielzeug und Bilderbüchern Spenden sammelt und durch ihre lockere Art die Scheu und Vorurteile vor der Einrichtung nehmen will, die sie repräsentiert.

Die fünf Frauen standen jedoch aus ernstem Hintergrund dort. Das Team des Arnsberger Frauenhauses wollte auf den Weltkindertag aufmerksam machen. Die Aktion der „Autonomen Frauenhäuser“ stand dazu unter dem Motto „Safety First – Sicherheit hat Vorrang!“. Gemeint ist damit die Sicherheit der Kinder, die mit ihren Müttern aus einem gewalttätigen Umfeld ins Frauenhaus fliehen müssen. Oftmals geschieht es, dass die verlassenen Väter per Eilantrag ein Umgangsrecht beim Amtsgericht einklagen und so fast direkt nach der Flucht wieder in Kontakt mit ihren Kindern stehen können.
„Was die Kinder in so einer Situation aber eigentlich brauchen, ist es zur Ruhe zu kommen“, erklärte Monika Hahne vom Team des Arnsberger Frauenhauses. „Leider ist die gesellschaftliche Tendenz, dass die Väter nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht haben, für ihre Kinder da zu sein. Drei bis vier Wochen Trennung seien schon schlecht für die Kinder. Das ist aber nicht in allen Fällen richtig.“
Das Frauenhaus setzt sich für Frauen ein, die von ihren Partnern (oder der eigenen Familie) körperlich oder psychisch misshandelt werden, und bietet ihnen einen „sicheren Hafen“. Platz ist für acht Frauen und etwa 10 Kinder. „Für akute Notfälle haben wir immer Platz“, ergänzte Annette Kröll, die als Erzieherin im Frauenhaus arbeitet. Das sechsköpfige Team ist per Notfallhandy immer erreichbar.
Die Frauen werden etwa bei Behördengängen oder bei Gerichtsterminen begleitet. Im Mittelpunkt der Arbeit steht aber die Stärkung des Selbstwertgefühls der Frau, so dass sie ein neues Leben ohne Gewalt angehen kann.
„Sie muss das für sich selbst erkennen. Die Frau ist der Motor, wir geben ihr nur ein paar PS mehr“, erklärt Hahne das Konzept und ist selbst nach knapp dreißig Jahren Arbeit immer noch überrascht, wie lange manche Frauen doch unter der Gewalt aushalten und sich schuldig fühlen.
Das Frauenhaus ist auf Spenden angewiesen. Nicht nur Geld wird benötigt, sondern auch gut erhaltene Haushaltsgegenstände. Wer etwas abzugeben hat oder selbst Hilfe braucht, kann sich unter 02931/6783 oder 6791 melden.

Autor:

Anja Grevener aus Menden (Sauerland)

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