JA zum Bürgerentscheid

Flugplatz "Schwarze Heide"
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Zum Flugplatz „Schwarze Heide“

Argumente und Meinungen sind ja bereits ausreichend ausgetauscht, aber einige Richtigstellungen sind doch noch erforderlich.
Hier scheint es nämlich um das Motto zu gehen, was Berlin mit seinen Skandalflughafen anrichtet, das können wir in Bottrop schon lange mit dem Flugplatz „Schwarze Heide“.
Denn zum demokratischen Bürgerentscheid werden uns die unglaublichsten Tatsachenverdrehungen aufgetischt.

Es geht hier ja nicht um den Schließungsbeschluss des Flugplatzes, sondern dass keine allgemeinen Steuergelder mehr als Subventionen in ein hoch verschuldetes unwirtschaftliches Projekt fließen.
Nach meiner Meinung ist man da nicht konsequent genug, denn trotz besseren Wissens möchte man immer noch 25.000 Euro in den Himmel jagen, obwohl Kredite nicht zurückgezahlt werden können und das Geld für andere wichtige soziale Dinge benötigt würde.

Spätestens bei diesem Beispiel müsste den Leuten doch klar geworden sein, wie unser unsoziales Wirtschaftssystem funktioniert.
Der Bürger soll gefälligst den Mund halten und bezahlen, damit einige Firmen, Geschäftsleute und Hobbyflieger davon profitieren.
Es geht auch nicht gegen die Segelflieger, denn die finden bestimmt einen besseren Flugplatz von dem sie starten können, der nicht gerade vor der Pleite steht.

Wer Autofahren will, muss sich ein Auto kaufen und für einen Stellplatz und für die Garage bezahlen.
Wer fliegen möchte, muss sich ein Flugzeug besorgen, einen Flugplatz bauen und natürlich entsprechend bezahlen.
Was ist daran so schwer zu verstehen, so funktioniert eben der Kapitalismus.

In der Schule haben wir in Betriebswirtschaft gelernt, wenn jemand investieren will, wird zuerst der Bedarf ermittelt, dann die vorhandenen finanziellen Mittel eingesetzt und anschließend kann ein Unternehmen Gewinne erwirtschaften.

Dieser Flugplatz hätte jedoch nie eine Baugenehmigung erhalten dürfen, denn er scheint völlig überflüssig zu sein, denn anscheinend wollen nicht einmal die Nutznießer dafür bezahlen.

Was man allerdings überhaupt nicht nachvollziehen kann ist die Tatsache, wieso eine selbst hoch verschuldete Stadt die wahnwitzige Idee hat, sich mit den Steuergeldern der Bevölkerung an ein privatkapitalistisches Pleiteprojekt zu beteiligen.
Diese Verantwortlichen aus Stadtverwaltung und Stadtrat, müssten wegen Veruntreuung und Zweckentfremdung von Steuergeldern vor Gericht gestellt werden und mit ihrem gesamten Privatvermögen haften.

Mein Vater sagte immer so schön: „Ein marodes Bildungssystem erkennt man daran, wenn die geistigen Tiefflieger in verantwortungsvollen Positionen sitzen.“

Genauso scheinheilig ist die Argumentation, dass jetzt durch den Wegfall der Arbeitsplätze im Bergbau, das Gewerbegebiet am Flugplatz noch höhere Priorität erhält.
Dabei sind es die gleichen Parteifreunde die jetzt nach Erhalt der Bezuschussung rufen, die anderseits mit Hilfe der Wirtschaft mehrere 100.000 Arbeitsplätze im Bergbau vernichtet haben.
Angeblich um Subventionen zu sparen, obwohl es bei der Atomindustrie, der Energiewirtschaft und bei Fördergelder für weitere Großkonzerne anscheinend keine Rolle spielt.

Außerdem werden mit Sicherheit keine neuen Betriebe oder Unternehmen gegründet, da alle profitablen Ausbeutungsbereiche bereits untereinander aufgeteilt sind.
Was hier stattfindet ist eine Betriebsverlagerungs- und Umzugspolitik, die durch Neuansiedlung einen Rationalisierungseffekt beinhalten, der im Endeffekt Arbeitsplätze kostet, die Kommunen untereinander ausspielt und woanders verbrannte Erde hinterlässt.

Wenn es allerdings bei den Bürgern um Streichungen in sozialen Bereichen oder Gebührenerhöhungen geht, da stürzen sich Verwaltung und Rat wie Kamikaze-Flieger auf die verbliebenen gesellschaftlichen Errungenschaften.

Natürlich ist es auch eine willkommene Gelegenheit die kleinen Parteien zu verunglimpfen und zu diskriminieren, da sie sich größtenteils ernsthaft für die Interessen der Bürger einsetzen.

Ohne Gewissensbisse kann man also getrost mit Ja stimmen, um also die Zuschüsse für das himmlische Millionenloch zu streichen, denn es geht um unser hart erarbeitetes Geld und da ist es völlig egal, welches Parteibuch man in der Tasche hat.

Ich weiß ja nicht wie viel Freiflüge man SPD und CDU versprochen hat wenn sie die Gelder locker machen, wenn sie dafür aber auf nimmer wieder sehen durchstarten, würde ich noch eine Spende obenauf legen.

Flugplatz "Schwarze Heide"
Landebahn Flugplatz "Schwarze Heide"
Autor:

Rolf Zydeck aus Bottrop

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