Liebe Bottroper Bürgerinnen und Bürger,

Liebe Bottroper Bürgerinnen und Bürger,

wieder einmal hat es die politische Spitze in Bottrop geschafft, gegen den willen seiner Einwohner, eine Stadtteilbücherei, diesmal in Boy, zu schließen. Während anderenorts ähnliche Projekte durch Auszeichnungen gewürdigt werden, werden in Bottrop gewachsene soziale Strukturen vernichtet. Der Ortsteil Boy ist bekannt für seinen großen Anteil an Zuwanderern. Die Stadtteilbücherei wirkte Kultur verbindend über Generationen hinweg. Es gab Lesungen, Ausstellungen, Hausaufgabenhilfe und einen lebendigen Treffpunkt. Während allerorts von Integration geredet wird, sägt die Stadtverwaltung, insbesondere die CDU und SPD, schmerzhaft an den Möglichkeiten.

Herr Wollek, Leiter des Kulturamtes, ist der Meinung, er könne mit seinem vermeintlich neuen Bibliothekskonzept den Verlust der Stadtteilbüchereien in Eigen und Boy gleichwertig ersetzen, indem er Lesungen in Schulen, Kindergärten, Seniorenheimen und städtische Einrichtungen statt finden lässt. Wir meinen, das Rad muss nicht neu erfunden werden: Lesepaten gibt es seit Jahrzehnten in Schulen und Kindergärten.

Eines der besten Mittel gegen Rechtsradikalismus und jede Art von Fundamentalismus ist ein reichhaltiges Bildungsangebot. Daher sehen wir es mit Bedauern, wenn eine über Jahrzehnte gewachsene gute Entwicklung, die nicht zu ersetzen ist, zunichte gemacht wird. Die Folgeerscheinungen kann man sich ja gut vorstellen.

Ratsherr Sahin Aydin
DIE LINKE Bottrop