Huber Packaging schließt zum Jahresende

Schon zum Ende des Jahres wird sich das Werkstor von Huber Packaging endgültig schließen. | Foto: Michael Kaprol
  • Schon zum Ende des Jahres wird sich das Werkstor von Huber Packaging endgültig schließen.
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Für die Beschäftigten der Firma Huber Packaging war es ein Schock. In einer Mitarbeiterversammlung wurde ihnen am Dienstag mitgeteilt, dass das Unternehmen alle Arbeitsplätze am Standort Öhringen konzentrieren wird.

Schon zum Jahresende soll der Betrieb in Bottrop geschlossen werden. Betroffen sind 115 Beschäftigte. Das Durchschnittsalter liegt bei 49 Jahren. Ihnen werden Arbeitsplätze am Stammsitz in Öhringen in Baden-Württemberg angeboten. „Nach Prüfung sämtlicher Möglichkeiten ist Huber zu dem Ergebnis gekommen, dass das Werk in Bottrop unter den gegebenen Marktbedingungen nicht wirtschaftlich sinnvoll fortzuführen ist“, heißt es. Hintergrund sind die seit Jahren zunehmend schwierigen Bedingungen im Markt für Weißblechverpackungen.

„Jetzt muss erstmal der Schock verdaut werden“, sagt Bernhard Kürschner, Leiter Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Die konkreten Details zur Ausgestaltung der Planung zur Zusammenlegung stehen noch nicht fest. Im Moment laufen Gespräche mit dem Betriebsrat.

„Von unserer Seite wird geprüft, was man tun kann. Wir bieten zum Beispiel Hilfe bei der Wohnungssuche an“, so Kürschner. Trotz vieler Monate Kurzarbeit und mehrjähriger Unterbeschäftigung sei es wohl vielen Mitarbeitern nicht klar gewesen, wie ernst die Lage des Bottroper Standortes sich darstellte. „Es gab wohl oft ein Ahnen, aber nicht wahrhaben wollen“, sagt Bernhard Kürschner.

Mit Bestürzung hat der Deutsche Gewerkschaftsbund das angekündigte Aus von Huber Packaging zur Kenntnis genommen. Für den strapazierten Arbeitsmarkt in der Emscher-Lippe-Region sei der Verlust von 115 Industriearbeitsplätzen ein weiterer harter Schlag, heißt es in einer Stellungnahme. „Das ist eine Katastrophe. Es sind in der jüngeren Vergangenheit schon viele Arbeitsplätze vernichtet worden, nun schließt Huber und wenn Ende 2018 auch noch das Bergwerk zugemacht wird, wird Bottrop fast eine industriefreie Zone“, so der Bottroper DGB-Vorsitzende Reinhard Thater. Mit großer Sorge betrachte der DGB die zunehmende Geschwindigkeit, mit der in Bottrop Arbeitsplätze abgebaut werden.

Autor:

Judith Schmitz aus Bottrop

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