Bottroperin Kim Witzel ist Deutsche Meisterin im Poolbillard

Die Billardkugel fest im Visier: Kim Witzel bei den Deutschen Meisterschaften im hessischen Bad Wildungen. Foto: privat | Foto: privat
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„Als die letzte Acht fiel, war die Anspannung endlich weg“, erinnert sich Kim Witzel an den Augenblick, als sie im hessischen Bad Wildungen sprichwörtlich zu den Sternen griff und ihren ersten deutschen Meistertitel im Seniorenbereich feiern durfte.

Seit rund zehn Jahren spielt die Bottroperin bereits Poolbillard und landete nun bei den Deutschen Meisterschaften in der Einzeldisziplin 8-Ball im Finale den ganz großen Coup, auch wenn sie im Nachhinein gesteht: „Ich war sehr aufgeregt, habe aber versucht, meine Nervosität zu kontrollieren, was mir auch geglückt ist.“
Und so war der Jubel natürlich riesig, als die 21-Jährige nach einstündiger Spieldauer die letzte Kugel zum deutlichen 7:0-Endstand versenken konnte. Zuvor hatte sich Kim Witzel in bester Spiellaune präsentiert und ihre Gegnerin Nicole Mehren dadurch über weite Strecken der Partie zum Zuschauen gezwungen.Nach insgesamt fünf deutschen Junioren-Meistertiteln, einem Gewinn der Europameisterschaft und einer Bronzemedaille bei Weltmeisterschaften im Jugendbereich war dies für die Studentin nun der erste Titel bei den Damen.

Mit dem festen Ziel letzteren auch zu gewinnen, war Kim Witzel allerdings nicht unbedingt nach Hessen gereist. „Natürlich hatte ich das mehr oder weniger im Hinterkopf. Jedoch sage ich mir nicht, dass ich unbedingt will. Ich will immer das Beste rausholen und wenn ich das schaffe, dann kann ich auch Titel gewinnen“, erklärt die frischgebackene Deutsche Meisterin. Begonnen hatte für Witzel alles vor rund einem Jahrzehnt, gleichsam vor „elf, zwölf Jahren“. „Das war in der Schule. Dort habe ich aus Jux mal eine Billard-AG gewählt“, erzählt die Studentin. Ausprobiert und hängengeblieben also. An einer Sportart, die sie selbst als „Nervenspiel“ bezeichnet. „Es kommt darauf an, wer mental stark ist.“ Auch werde beim Billard - sofern es als Leistungssport betrieben werde - nicht einfach so drauf los gespielt. „Diese Sportart hat viele Komponenten. Man muss das Spiel begreifen und es kommt auf das richtige Stehen an“, erläutert Kim Witzel und fügt hinzu: „Ich finde Billard sehr schwer.“

Schwer scheint es derweil auch, nur vom Billardsport zu leben. In Deutschland gebe es insgesamt zwei bis drei Akteure, die dies tun würden. „So etwas ist mit viel Stress und Arbeit verbunden“, weiß Kim Witzel, die selbst für den Verein BC Oberhausen aktiv ist. Rund drei Viertel des Jahres seien die Spieler auf Turnieren und Wettkämpfen unterwegs - immer gezwungen gute Leistungen zu bringen. „Für mich könnte ich mir so etwas nicht vorstellen“, betont Witzel, die in Bochum Baukonstruktion studiert.
Stattdessen hat die Bottroperin aber bereits neue Ziele ins Auge gefasst hat. Durch den Gewinn der Deutschen Meisterschaft hat sie sich automatisch für die Europameisterschaften im kommenden Jahr in Luxemburg qualifiziert. Und ein solches Turnier möchte Kim Witzel natürlich auch irgendwann einmal siegreich gestalten. „Mein Ziel ist es, eine Europameisterschaft zu gewinnen und bei Weltmeisterschaften erfolgreich abzuschneiden.“

Autor:

Nina Heithausen aus Bottrop

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