Alles aus zwei Federn: Die Zwillinge Fabian und Christian Jeremies illustrieren Kinderbücher

„Manche leben ihre kindlichen Neigungen aus, manche tun es nicht“, sagt Fabian Jeremies. Der 38-jährige Castrop-Rauxeler und sein Zwillingsbruder Christian, der in Münster lebt, tun es: Sie arbeiten als Illustratoren und Autoren für Kinderbücher. „Dafür muss man eine bestimmte Persönlichkeit und Freude an kindlichen Dingen haben.“

Ursprünglich hatten sie in Münster Design studiert, um als Graphiker in einer Agentur zu arbeiten. Doch während ihrer Praktika merkten sie, „dass es da nicht die Kreativität gab, die wir gesucht haben“, erinnert sich Fabian Jeremies. Als dann im Studium auch Kinderbuch-Illustrationen ein Thema waren, „ist uns das ein oder andere Licht aufgegangen“.
Auf den Buchmessen in Frankfurt und Bologna knüpften sie Kontakte zu Verlagen, um ihr Ziel zu verwirklichen. „Es war ein langwieriger Weg, aber es hat sich gelohnt“, so Fabian Jeremies. Mittlerweile illustrieren er und sein Bruder nicht nur Werke fremder Autoren, sondern haben auch mehrere eigene Bücher komplett selbst entwickelt.
„Poldi und Paulchen – Die große Pinguinparty“, hieß das erste Buch. Ein zweites mit Poldi und Paulchen, das „Eine Weltreise aus Versehen“ betitelt ist, folgte. „Aktuell ist diesen Winter unser Buch ,Wie mag's denn wohl im Himmel sein?' erschienen. Darauf sind wir sehr stolz“, berichtet Fabian Jeremies. „Es ist eine Geschichte zum Thema Tod, die in schwieriger Zeit entstanden ist.“ Neu sind außerdem „Mein monsterlanges Zick-Zack-Buch, fang den Schnurk“ und jetzt zur Weihnachtszeit „Der Weihnachtswimmelbaum“.

"Uns gibt es nur im Doppelpack"

Egal ob es eigene Bücher oder die eines anderen Autors sind, die eineiigen Zwillinge arbeiten immer zusammen. „Uns gibt es nur im Doppelpack“, erklärt Fabian Jeremies. Ein bis zwei Mal pro Woche fährt er nach Münster, und sein Bruder Christian kommt auch regelmäßig nach Castrop-Rauxel, damit sie sich austauschen können. Ansonsten schicken sie ihre Ideen und Zeichnungen per E-Mail hin und her.
Bei jedem Buch überlegen sie, wer welche Arbeitsschritte übernimmt. „Ich habe bestimmte Vorlieben, und mein Bruder auch. Wir gucken, wer woran Freude hat und werfen uns die Bälle zu. Manchmal macht zum Beispiel mein Bruder die Vorzeichnungen und ich dann die Colorationen“, erläutert Fabian Jeremies. „Aber wir sind da nicht festgelegt, sondern entscheiden bei jedem Buch neu.“
Sein Bruder Christian könne beispielsweise besser fotorealistisch zeichnen. „Wir bringen unterschiedliche Stärken mit. Wenn der eine etwas nicht kann, kann es der andere. Dadurch können wir auf einen großen Pool an Möglichkeiten zurückgreifen. Das ist unser Erfolgsrezept“, verrät Fabian Jeremies.
„Das kann man aber auch nur als Zwillinge so machen“, sagt er über ihre Arbeitsweise.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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