Kaffee, Kuchen und gute Unterhaltung beim Literaturcafé im Bürgermeisterhaus

Tania Vollmer und Hans-Joachim Pagel lesen die Bücher und Geschichten nicht nur vor, sie wählen sie auch aus und bearbeiten sie bei Bedarf.
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Im Rahmen der Wiedereröffnung des Bürgermeisterhauses (nach dem großen Umbau im Jahr 2004) wurde das beliebte Literaturcafé ins Leben gerufen. Seit fast zehn Jahren wird hier dreimal im Monat im Anschluss an Kaffee und Kuchen anspruchsvolle Literatur serviert.

Bereits eine Stunde bevor es losgeht treten die ersten Besucher ins Foyer des Bürgermeisterhauses. Zumeist sind es Damen im reiferen Alter, chic gemacht und voller Vorfreude. Einige von ihnen haben schon einen langen Fußmarsch hinter sich, dabei spielt das Wetter nur eine untergeordnete Rolle, denn auch bei dichtem Schneefall und größter Sommerhitze kommt man zusammen.
Jeder einzelne Gast wird von Geschäftsführerin Agnes Wallek aufs Herzlichste begrüßt. Was macht die Gesundheit? War der Urlaub schön? Ein kleiner Plausch gehört einfach dazu, immerhin kennt man sich schon lange. Einige Besucher sind sogar von Anfang an dabei.
„Ich komme wegen der netten Gesellschaft und natürlich wegen des Vorlesens. Ein Buch zu hören ist eine ganz andere Erfahrung als eins selbst zu lesen“, erklärt Ursel Mönnekes aus Werden, eine der ältesten Besucherinnen.
Neben dem kulinarischen und akustischen Erlebnis ist für viele Damen (und auch einige Herren) die Gemeinschaft besonders wichtig. Über die Jahre haben sich enge Freundschaften entwickelt.
„Man könnte jede Veranstaltung in diesem Haus streichen, aber nicht das Literaturcafé!“, unterstreicht Agnes Wallek den Stellenwert. Die „gute Seele“ des Bürgermeisterhauses demonstriert unermüdlich Gastfreundschaft, kocht jede Tasse Kaffee einzeln und trägt sie eine Etage höher. Hier sitzen die Herrschaften an gedeckten Tischen, Kerzen brennen und Schnittblumen stehen bereit- eine kleine Auswahl an Kuchen und Gebäck rundet das Bild ab.
Nachdem sich alle gestärkt haben, kommt der literarische Teil, schließlich ist man bei einem Literaturcafé. Tania Vollmer und Hans-Joachim Pagel beginnen zu lesen. Im Falle einer Fortsetzung gibt es für alle Anwesenden zuvor eine kurze Einleitung. Gespannt lauschen die Damen und Herren den Geschichten, die mal lustig, mal tragisch sind. Klassiker der Weltliteratur werden dabei genauso berücksichtigt wie modernes „Lesefutter“ - Hauptsache der Anspruch stimmt, denn das Publikum will keinen Nonsens hören.
„Wir versuchen, eine abwechslungsreiche Mischung zu bieten. Auch wenn man nicht immer den Geschmack aller Beteiligten trift. Wichtig ist, dass die Bücher nicht zu lang sind, denn ein Werk sollte nach maximal vier Treffen abgeschlossen sein. 150 Seiten sind in der Regel ein guter Umfang“, verrät Tania Vollmer. Sie und Hans-Joachim Pagel wechseln sich beim Vorlesen ab und sind über die Jahre ein eingespieltes Team geworden. Dreimal im Monat, immer mittwochs von 15 bis 17 Uhr, findet das Literaturcafé im Werdener Bürgermeisterhaus, Heckstraße 105, statt.
Beim nächsten Treffen am 6. März wird der Roman „Der Junge im gestreiften Pyjama“ von John Boyne begonnen.
„Das ist keine leichte Kost. Die Geschichte spielt in einem Konzentrationslager und wird aus der Sicht eines kleinen Jungen erzählt. Nur diese Sichtweise des Erzählers macht das Ganze ertragbar. Trotzdem ist das Buch wirklich lesens- bzw. hörenswert, denn es überrascht auch mit heiteren und unbeschwerten Momenten“, unterstreicht Hans-Joachim Pagel.
Interessierte werden um eine Anmeldung unter Tel.: 493286 gebeten. Der Eintritt beträgt acht Euro pro Person. Die Lesung des aktuellen Buches wird am 13. und 20. März fortgesetzt.
Im April stehen dann Kurzgeschichten von Hermann Hesse auf dem Programm.

Autor:

Nina van Bevern aus Essen-Werden

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