Öffnungszeiten bei der Post sind unvorhersehbar

Schnell mal eben das Paket abholen, oder ein Einschreiben versenden? Beim Post- und Finanzcenter an der Hufergasse ist dieser Versuch derzeit mit einem Glücksspiel gleichzusetzen. Denn seit einigen Wochen ist auf die angegebenen Öffnungszeiten kein Verlass mehr.

Im sozialen Netzwerk Facebook tauschen sich die Werdener mittlerweile vor einem Versuch, seine Anliegen bei der Postfiliale zu erledigen, aus: „War heute schon einer bei der Post und weiß, ob sie offen hat?“ heißt es da. Die Kommentare und Antworten schwanken zwischen Galgenhumor und Hilfsbereitschaft. Denn mittlerweile ist bekannt, dass auf die Öffnungszeiten kein Verlass ist. Immer wieder müssen die Werdener ungeplante und spontane Schließungen ertragen und damit den einen oder anderen Umstand in Kauf nehmen.
Zögerlich nähert sich Marianne Lau dem Eingang des alten Gebäudes an der Post. Sie ist erleichtert. „In den letzten Wochen stand ich schon oft vor verschlossenen Türen. Wenn man nur einen Brief absenden möchte, kann man sich ja noch gut mit anderen Filialen oder dem Briefmarkenautomaten behelfen. Ärgerlich ist es aber, wenn hier Pakete oder Einschreiben auf einen warten und der Weg hierher vergebens war.“ Auch wenn sie Rentnerin ist, ihre Zeit auf diese Weise zu verschwenden, macht sie wütend. „Es muss doch ausreichend Personal geben, dass auch aus anderen Filialen abgezogen werden kann, die Öffnungszeiten müssen gewährleistet sein. Solche Aktionen erlaubt sich kein anderes Geschäft oder Dienstleister“.
Auch Studentin Kerstin Dujardin freut sich, dass sie heute Glück hat und ihr Paket mit Schuhen abholen kann: „Dann ist das Wochenende ja doch noch gerettet. Ich bin tagsüber meistens nicht zu Hause und wenn die Nachbarn dann die Sendung nicht annehmen, kann man durch die unvorhersehbaren Schließungen schon mal mächtig aufgeschmissen sein.“ Dabei schmunzelt sie: „o.k. Mit einem Paar Schuhe, dass nicht rechtzeitig ausgeliefert wird, geht die Welt nicht unter, aber es gibt ja auch Pakete, die eine gewisse Dringlichkeit haben, es werden mittlerweile ja auch Medikamente oder Lebensmittel verschickt. Was soll da der Kunde machen, wenn die Post einfach zu ist?“
Am meisten ärgert die Kunden die fehlende Informationspolitik. Unvorhergesehene Schließungen seien aber beispielsweise über die Homepage der Post nur schwer kommunizierbar: „In der Regel kommunizieren wir temporäre Schließungen über einen Filialaushang. Eine unvorhergesehene Schließung könnten wir nur mit einer größeren Zeitverschiebung im Internet einstellen“, sagt Ralf Palm, Pressesprecher der Postbank. Ihm ist die derzeitige Situation der Filiale an der Hufergasse bekannt: „Aktuell verzeichnen wir in unserem Postbank Finanzcenter in Essen Werden einen unerwartet hohen Krankenstand. Diese Personalausfälle führten und führen dazu, dass wir trotz aller Anstrengungen das Finanzcenter in der Vergangenheit und auch in den kommenden Tagen stundenweise kurzfristig schließen mussten/müssen.
 Wir bedauern die Serviceeinschränkungen für unsere Kunden außerordentlich. Wir sind uns der Lage bewusst und hoffen, dass sich diese bald entspannt und wir wieder zuverlässig für unsere Kunden da sein werden.Eine exakte Prognose für die kommenden Tage kann ich aktuell nicht abgeben“. Wenn nur ein Mitarbeiter da sei, dürfte die Filiale sich aus Sicherheitsgründen nicht öffnen lassen, es müssen mindestens zwei Angestellte vor Ort sein, so Palm.
Sorgen machen, dass ein Paket wegen ungeplanter Schließung wieder an den Absender zurückgehe, müssen sich die Kunden aber nicht machen: „Sollte eine Filiale in absoluten Ausnahmefällen einmal über mehrere Tage am Stück verschlossen sein, so lagern wir benachrichtigte Sendungen in Absprache mit der Deutschen Post um die Tage verlängert ein, die die Filiale geschlossen war“, so Palm. Und wer in Werden vor verschlossenen Türen steht, der kann sich mit seinen Anliegen „an das nächste Postbank Finanzcenter in Essen Bredeney“, oder an die beiden Partnerfilialen der Deutschen Post mit dem Dienstleistungsangebot von Postbank und Deutscher Post in Essen Stadtwald“ wenden, so der Pressesprecher.

Autor:

Isabel Nosbers aus Essen-Werden

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