Backtologisches...

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Die Sonne bringt es an den Tag

Backtologisches...
Vor vielen, vielen Jahren habe ich in einem Café als Verkäuferin gearbeitet. Ganz ehrlich, das ist kein Märchen, es ist wirklich so geschehen.

Mein Chef hatte einen neuen Lehrling für die Backstube eingestellt. Der junge Mann wollte Konditor werden, damit er irgendwann, den Betrieb seines alten Herrn übernehmen konnte. Sein Vater hatte ihn in den höchsten Tönen gelobt. Ich würde eher sagen, wie Sauerbier angeboten.

Der erste April war damals immer der erste Tag der Ausbildung. Am Anfang war mein Chef mit seinen Leistungen ganz zufrieden. Von Woche zu Woche ließen diese nach, angefangen mit zu spät kommen. Die Aufzählung ließe sich in einer langen Liste fortsetzen.

Irgendwann im Hochsommer, hatte der Chef einen dringenden Termin, den er nicht verschieben konnte. Leider lag der Termin genau in der Zeit wo noch gebacken, bzw. vorbereitet wurde. Der Lehrling bekam den Auftrag den Hefeteig weiter zu verarbeiten, was er sehr lustlos machte.

In der Mittagszeit kam der Chef erst zurück, er wunderte sich, dass nur noch so wenig Teilchen in der Auslage waren. Er dachte wir hätten so gut verkauft. Nach der Mittagspause setzte er sich mit einer Tasse Kaffee in den Garten.

Oha, was war denn das, in einem Beet war Bewegung, die Erde kam an einer Stelle langsam aber sicher hoch. Kann ja nur ein Maulwurf sein, dachte er, schon seltsam um diese Uhrzeit. Er holte sich einen Spaten, schlich sich langsam an den Maulwurfshügel und wartete, dass dieser seine Nase rausteckte. Im geeigneten Moment stieß er den Spaten in die Erde um den Maulwurf an die frische Luft zu befördern.

Was an seinem Spaten hing, hatte auch nichts, aber auch rein garnichts mit einem Maulwurf zu tun. Als er uns zeigte was er gefangen hatte, haben wir uns krümelig gelacht, nur der Lehrling nicht. Dieser bekam Postwendend die Kündigung, zwei Abmahnungen hatte er schon vorher bekommen.

Der faule Stift hatte den restlichen Hefeteig ganz einfach im Garten vergraben, wo er durch die Sonnenwärme weiter aufging und wieder zu Tage kam.

©Gerda Bruske

Autor:

Gerda Bruske aus Goch

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