Polizei rät: Den einen Einbrecher gibt es nicht - Den Schutz dagegen wohl!

Fünf verschiedene Einbruchsfälle, fünf Muster, fünf Täterprofile kann Kriminalhauptkommissar Christian Steinke-Schmickler beschreiben und meint damit: Den einen Einbrecher gibt es nicht. Dafür aber die eine Methode, Einbruch zu erschweren, wenn schon nicht zu verhindern: Riegel vor! Sicher ist sicherer.

Zur gleichlautenden Aktionswoche, die derzeit bis zum kommenden Sonntag kreisweit stattfindet, nennt Polizeihauptkommissar und Pressevertreter Heinz Vetter Zahlen, die Mut machen: „Zwischen 2002 und 2006 gab es einen Anstieg der Einbrüche um 40 Prozent, seit 2012 flacht die Kurve stark ab.“ Die Schäden: 430 Millionen Euro, bundesweit wohlgemerkt.

Jeder sechste Einbruch kann aufgeklärt werden

Kreisweit gab es im ersten Halbjahr diesen Jahres 224 Einbrüche, gegenüber 219 im Vergleichszeitraum 2013. Bei der Anzahl der Straftaten im Verhältnis zur Zahl der Einwohner ist der Kreis Kleve gegenüber dem Land vorn: 141 Einbrüche statt 259, die Aufklärungsquote liegt bei 16 Prozent. Bei 30 Prozent scheiterten die Einbrecher.
Vom suchtorientierten Einzeltäter bis zur georgischen Einbrecherbande reicht das Profil der Täter, wie der Leiter der Ermittlungskommission Christian Steinke-Schmickler weiß. Typ eins sei der Einzeltäter, der am Nachmittag von Emmerich nach Elten geht, um mitsamt Rucksack Beute zwecks Suchtbekämpfung zu machen.

Einbrecher lernen ihren Nachwuchs an

Typ zwei sind die 31-jährige Serbin, die gemeinsam mit ihrer 14-jährigen „Schülerin“ und mit Plastikwerkzeug ausgerüstet ist, um ins Einfamilienhaus in Bahnhofsnähe zu gelangen, um Bargeld und Schmuck widerrechtlich zu erlangen.
Typ drei ist die mehrköpfige Tätergruppe aus den Niederlanden kommend, die sich am grenznahen Tatort aufteilt, um das Objekt auszukundschaften, welches von zwei Gruppenmitgliedern schließlich aufgesucht wird.
Wichtig ist die Grenz- und Autobahnnähe.

Hochprofessionell arbeitende Gruppen

Beispiel vier ist die Kleingruppe einer vielköpfigen Bande mit großem Einbruchshintergrund. Ihre Arbeit ist hochprofessionell und erfolgt in den Dämmerstunden. Ihr Vorgehen: Das Werkzeug, ein Schraubendreher oder ähnliches, wird in die Falz des Fensters eingedrückt, um dieses zu zerbrechen, bis eine Öffnung groß genug ist, den Fensterhebel umzulegen. Die Arbeit erfolgt sehr leise.

Konfrontation mit Bewohner in Kauf genommen

Und schließlich die neue Gruppe der „Fensterbohrer“, die in Kauf nimmt, dass jemand zuhause ist. Diese Gruppe ist bereit bei Konfrontation mit dem Inhaber zu reagieren oder die Flucht zu ergreifen. Wichtig auch hierbei ist die Autobahnnähe. Schützen kann man sich dagegen mit recht einfachen Mitteln, wie Heinz Vetter der Pressesprecher meint.

Das Haus zu sichern ist ganz einfach

Pilzkopfriegel in den abschließbaren Fenstern machen das Aufhebeln unmöglich, gute Nachbarschaft, die bei Merkwürdigkeiten reagiert, auch. Zeitschaltuhren an den Rolläden können eine Anwesenheit suggerieren, regelmäßige Leerung der Briefkästen im Urlaubsfall ebenfalls.

Dieben das Leben schwerer machen

Aber auf keinen Fall dies, wie Renate Schmickler erinnert: „Da ließen die Bewohner eines Hauses einen Zettel an der Tür, auf dem geschrieben stand, wo die Post abgegeben werden solle ...“ Und wenn dann auch noch das Fenster auf Kipp stehe, ist die Einladung perfekt. Infos gibt es unter 0 28 21/504-2020.

Autor:

Franz Geib aus Goch

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