Ruhrstadtstudio Witten verabschiedet sich mit Live-Sendung - Produktion geht trotzdem weiter

Ein Blick in die Vergangenheit: Das Tonstudio im Evangelischen Krankenhaus Witten 2012. Im Februar 2016 wurde das Studio ausgeräumt und entkernt. | Foto: Marek Schirmer
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  • Ein Blick in die Vergangenheit: Das Tonstudio im Evangelischen Krankenhaus Witten 2012. Im Februar 2016 wurde das Studio ausgeräumt und entkernt.
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Witten / Hagen. Nach fast 40 Jahren schloss Ende Januar das Ton­studio im Evangelischen Krankenhaus Witten, im Februar wurde dann der Raum im zweiten Stock total entkernt: Damit ging ein Stück Wittener Radiogeschichte zu Ende. Nun gibt es für die drei Radiomacher von „Antenne Witten“ noch einen Nach­trag: eine Live-Sendung am Schalttag (Montag, 29. Feb­ruar) um 19 Uhr di­rekt aus dem Funkhaus von Radio Ennepe Ruhr.

Christian Lukas, Marek Schirmer und Michael Winkler freuen sich schon auf diese Ausnahmeregelung, denn eigentlich muss der Bürgerfunk immer als „Konserve“ vorproduziert sein. Doch diesmal greift eben diese Rege­lung aus aktuellem und besonderem Anlass - halt das „Aus“ der bisherigen Produkti­onsstätte. Techniker der 52-Minuten-Sendung (UKW 104,2 bzw. 92,7) wird Redaktions­leiter Andreas Wiese aus Wetter sein.

Bedauern

Peter Dziadek, der Vorsitzende der Veranstaltergemein­schaft des Lokalra­dios: „Wir wollen damit die jahrelange gute Zusammen­arbeit mit den Bürger­funkern aus Witten würdigen. Deren selbstgemachte Sendungen waren stets eine Berei­cherung unseres Lokalprogramms“. Und Michael Wink­ler ergänzt: „Das Landesmediengesetz fördert mit dem Bürgerfunk explizit die Teilhabe an ei­nem Massenkommunikationsmittel und ermöglicht somit die Medi­en­kompe­tenz der Hörer.“
Von 1976 bis 1996 wurde im EvK Witten das Patienten-Wunschkon­zert ge­sendet. Von 1992 bis 2016 produzierten dort diese drei Gruppen den soge­nann­ten Bür­gerfunk für das Lokalradio: Megaherz (vornehmlich mit Selbst­hilfe­grup­pen), An­tenne Witten und der Krankenhausfunk. Von 1986 bis 2006 la­sen außerdem Ehrenamtliche die Hörzeitung für den Blinden­ver­ein auf. Schließ­lich produ­zierte dort die Wittener Werkstadt 2002 das Ju­gendpro­jekt „Mo­tion“ und von 2007 bis 2011 das erfolgreiche multi­kulti Integra­ti­ons­projekt „Radio uni­ted“.
Einige der ehrenamtlichen Radio-Macher machten ihre ersten Gehversuche im RuhrstadtStudio, entdeckten dort ihr Talent und ergriffen Berufe im medi­alen oder journalistischen Bereich: Lothar Ackva zum Beispiel ist heute Mo­derator beim Südwestrundfunk in Mainz, Thomas Rogalla wurde Redakteur bei der taz und arbeitet heute bei der Berliner Zeitung. Inga Hin­nenkamp ist als Radio- und Fernsehautorin für den WDR und für das „DRadio Wis­sen“ in Köln tätig. Schließlich ist der heutige Vorsitzende der Ver­anstalterge­mein­schaft vom Lokalsender Radio Ennepe Ruhr, Peter Dzia­dek aus Herdecke, viele Jahre Moderator beim Krankenhausfunk gewe­sen.

Das Ende des Ruhrstadtstudios bedeutet natürlich nicht das Ende des Bürgerfunks in Witten. Es wird weitergehen, sagt Marek Schirmer. Die Technik macht es heute möglich, eben nicht mehr unbedingt in einem großen Studio produzieren zu müssen. Schade ist der Abschied natürlich. Aber es ist nicht das Ende einer Geschichte. Nur eines, wenn auch großen - Kapitels.

Dem Text liegt eine Pressemeldung des Ruhrstadtstudios Witten zugrunde.

Ein Blick in die Vergangenheit: Das Tonstudio im Evangelischen Krankenhaus Witten 2012. Im Februar 2016 wurde das Studio ausgeräumt und entkernt. | Foto: Marek Schirmer
Marek Schirmer während des Schnitts einer Sendung im Jahre 2006. | Foto: Foto: Antenne Witten
Autor:

Christian Lukas aus Witten

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