Lennetalbrücke - Spatenstich für ein Mammutprojekt

Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium (l.) und NRW-Verkehrsminister Michael Groschek ließen sich vom strömenden Regen die gute Laune beim imaginären Spatenstich nicht verderben.
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Am Mittwoch (11.9.2013) hat mit einem imaginären Spatenstich der Bau der neuen Lennetalbrücke (A45) begonnen: In viereinhalb Jahren soll das 105 Millionen teure Mammutprojekt beendet sein.

Die 1.000 Meter lange Autobahnbrücke wird durch einen Neubau ersetzt: Zunächst entsteht eine Fahrtrichtung der neuen Brücke neben der bisherigen Brücke, die dann später in einem Schritt quer eingeschoben werden müssen. So etwas hat es laut Straßen NRW in Deutschland in dieser Größenordnung noch nicht gegeben.
Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, versprach in seiner kurzen Rede ein nicht nur funktionelles, sondern auch ästhetisches Brückenkunstwerk: "Man wird die gegend hier mit dieser Brücke verbinden." Und er betonte: "Es wird nicht wie der Berliner Flughafen: Wir werden Zeit- und Kostenrahmen einhalten." In zwei Jahren sollen die ersten Spuren bereits befahrbar sein.

Die Problematik der A45

Zu Gast war auch NRW-Verkehrsminister Michael Groschek, der die Problematik der gesamten Autobahnbrücken, insbesondere der A45, noch einmal erläuterte: "Von ästhetischen Ingenieurskunststücken sprach man damals schon, es wurden Patente angemeldet, man dachte, man baue für die Ewigkeit. heute wissen wir, wie kurz die Ewigkeit sein kann." Die Lennetalbrücke stammt von 1967. damals, so Groschek, war die Berechnungsgrundlage der Ingeniere eine Brückenbelastung von etwa 24.000 Fahrzeugen am Tag, die Belastungsgrenze wurde bei der Konstruktion auf 50.000 Fahrzeuge "großzügig" erhöht berechnet. Heute aber rollen rund 80.000 Fahrzeuge über diesen Abschnitt der A45 - und auch mit dem Gewicht der Fahrzeuge hat man damals nicht gerechnet.

Technisches Mahnmal

"Die A45 ist heute ein technisches Mahnmal", so Groschek. Über 38 Brücken führt die Autobahn in NRW, weitere in Hessen kommen hinzu. Dass der Schwerlastverkehr auch in den nächsten Jahren nicht einfach auf die Schienen ausgelagert werden kann, ausgelagert werden kann, begründete der NRW-Verkehrsminister mit dem genaus desolaten Zustand der Eisenbahnbrücken - bundesweit 1.400, 270 davon in NRW.
Gerade am "Spatenstichtag" staute sich der gesamte Verkehr im Großraum Hagen/Schwerte aufgrund der Baustelle auf der A45 und Unfällen auf der A1, so dass auch die Umgehungstraßen bis hin zur neuen Baustelle vollkommen überfüllt waren. "Das gibt uns nur einen Vorgeschmack auf das, was passiert, wenn eine Brücke abgelastet werden" muss, so Groschek, der auch nach der Bundestagswahl mit Nachdruck weiter fordern will, dass der Bund die nötigen Mittel für die überfälligen Brückensanierungen bereitstellt.
Am 19. September um 17 Uhr wird es einen Informationsabend für alle interessierten Bürger geben, wie die einzelnen Bauphasen verlaufen sollen. Vorab erfahren Sie hier technische Details.

Autor:

Anja Seeberg aus Hagen

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