Neues von der Isenburg

Sie waren zwei der bedeutendsten Burganlagen der Region: die alte und die neue Isenburg auf dem heutigen Stadtgebiet von Hattingen und Essen.
Die Ergebnisse der langjährigen archäologischen Untersuchungen beider Anlagen hat Stefan Leenen im Rahmen seiner Dissertation „Die Isenburgen an der Ruhr“ erstmals zusammengefasst.
Das zweibändige Werk ist im Oktober erschienen und ab sofort im Buchhandel und im LWL-Museum für Archäologie in Herne erhältlich.
„Eine umfassende Publikation zu den Isenburgen gab es bisher trotz ihrer wissenschaftlichen und kulturhistorischen Bedeutung nicht – das gilt vor allem für die Essener Anlage“, so Stefan Leenen. In seiner Dissertation stellt er das umfangreiche archäologische Fundmaterial erstmals vor und wertet es wissenschaftlich aus.
Die ältere Hattinger Isenburg wurde vermutlich ab 1194 als Stammsitz der Grafen von Isenburg errichtet. Sie war im Hinblick auf Lage und Größe so manchem Adligen der damaligen Zeit ein Dorn im Auge – allzu deutlich verkörperte sie den Machtanspruch des Geschlechtes Isenberg.
Mit fast 250 Metern Länge, meterdicken Mauern und einem gewaltigen Hauptturm war sie nicht nur eine der größten, sondern auch eine der wehrhaftesten und modernsten Burganlagen des 13. Jahrhunderts.
Als Graf Friedrich von Isenberg im Jahr 1225 beschuldigt wurde, seinen Verwandten Erzbischof Engelbert von Köln erschlagen zu haben, wurde nicht nur der Graf zum Tode verurteilt:
Auch seine gewaltige Burganlage in Hattingen wurde als Sühne für seine Tat mit beträchtlichem Aufwand zerstört.
Wenige Jahre später baute sein Erbe Dietrich von Isenberg eine neue, kleinere Burg in Essen – die jüngere Isenburg. Doch auch diese sollte nicht lange bestehen: Schon nach knapp vier Jahrzehnten wurde sie ebenfalls niedergelegt.
Die Publikation „Die Isenburgen an der Ruhr“ ist im Rahmen der Schriftenreihe Denkmalpflege und Forschung in Westfalen, Band 52, der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, und der LWL-Archäologie für Westfalen erschienen.

Die Isenburgen an der Ruhr, Denkmalpflege und Forschung in Westfalen, Band 52; Bd. 1: Textband, 590 Seiten, 227 Abbildungen, 38 Tabellen/Listen; Bd. 2: Kataloge und Tafeln, 152 Seiten, 367 Tafeln, vier Beilagen; Darmstadt 2011, ISBN 978-3-8053-4396-1; 69 Euro; erhältlich in jeder Buchhandlung und im LWL-Museum für Archäologie in Herne, (02323/94628-24.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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