Können Sie ein besserer Hundehalter in 2013 sein?

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Das neue Jahr ist angekommen und viele Hundehalter fragten mich vor dem neuen Jahr, welche Vorsätze ich für das neue Jahr empfehlen würde. Nun, da das neue Jahr schon begonnen hat, hier ein paar Vorsätze, die Sie noch umsetzen können:

Ich habe einmal gehört, dass Motivations-Coaches empfehlen, sich nur einen Vorsatz vorzunehmen, allerdings würde dieser Beitrag etwas kurz werden, wenn ich nur einen Vorsatz anbieten würde, somit gibt es ein paar mehr. Allerdings, wenn Sie nur eine neue Sache für Ihren Hund in 2013 tun möchten, würde ich Ihnen Folgendes empfehlen:

Nehmen Sie sich vor, Ihrem Hund die Zähne zu putzen.
Lachen Sie nicht! Egal wer zu mir in die Sprechstunde kommt oder auf meinen Spaziergängen nach einem Rat fragt, dem empfehle ich immer das Putzen der Zähne des Hundes. Die Zähne meiner Hunde werden jeden Abend geputzt. Früher wurde ich dafür noch von anderen Hundehaltern und Kollegen ausgelacht. Heute bin ich aber derjenige, der zuletzt lacht. Die Zähne meiner Hunde sind fast perfekt und viele von den Hunden derer, die sich in der Vergangenheit noch darüber lustig machten, benötigen mittlerweile Zahnbehandlungen.

Zahnerkrankungen ist, bei weiten, die häufigste Erkrankung bei Hunden. Sie tritt in mehr als 80% der erwachsenen Hunde auf. Sie verursacht Schmerzen, schlechten Atem und der Hund wirkt letharg. Es kann auch mit Herzerkrankungen, körperlichen und entzündlichen Erkrankungen, Diabetes und Krebs in Verbindung gebracht werden. Fortgeschrittene Zahnerkrankungen erfordern eine Behandlung unter Vollnarkose wie Wurzelbehandlung, supra- und subgingival Anpassung und (oft) Extraktionen oder andere parodontale Verfahren um den Hund wieder das Gebiss zu richten. Solche Behandlungen sind teuer und für den Hund und Halter kein Spaß.

Erkrankungen an den Zähnen des Hundes sind fast völlig vermeidbar durch Zähneputzen.

Ich empfehle dazu, eine für den Menschen, weichborstige Zahnbürste zu verwenden. Nur verwenden Sie bitte keine Zahnpasta für den Menschen beim Hund. Die Zahnpasten für uns Menschen enthalten Fluorid, und sollte vom Hund eher nicht geschluckt werden. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an Zahnpasten für Hunde in gut sortierten Tierfachmärkten.

Bürsten Sie die Außenseite der Zähne, entlang dem Ansatz des Zahnfleischs in kreisförmigen Bewegungen. Dabei ist es nicht nötig, das Maul des Tieres zu öffnen, denn die Zahnbürste kann zwischen den Lippen des Hundes geschoben werden. Denken Sie nur daran, dass Hunde ein recht massives Gebiss haben und die Zähne bis ganz nach hinten im Maul gehen. Sie sollten mindestens einmal alle 24 Stunden die Zähne Ihres Hundes putzen.

Die Mehrheit an Hunden tolerieren das Zähneputzen. Aber manchmal, gerade am Anfang, wenn der Hund es noch nicht kennt ist es notwendig den Hund schrittweise, an das Zähneputzen zu gewöhnen. Zunächst das Maul anfassen, einmal öffnen, und auch mal mit dem Finger über die Zähne fahren. Loben! Im nächsten Schritt, wenn der Hund sich daran gewöhnt hat, dass Sie sich mit seinem Maul beschäftigen, nehmen Sie die Zahnbürste zunächst ohne Paste, und wenn er dies auch akzeptiert, dann gehen Sie zum Putzen mit der Zahnbürste und Paste über.

Einige Hundehalter glauben, dass eine bestimmte Art der Fütterung, Zahnerkrankungen bei Hunden verhindert. Nach meiner Erfahrung kann kein Futter 100% die Zähne schützen. Selbst wenn Sie glauben, dass das Futter gut für die Zähne Ihres Hundes ist, schadet es Sie Ihrem Hund auch nicht, wenn Sie ihm die Zähne putzen. Es gibt keinen Grund – außer dem inneren Schweinehund der Sie zurückhält es zu tun – nicht Ihrem Hund die Zähne zu putzen.

Vor ein paar Tagen war ich mit einem meiner Hunde spazieren, als ein unangeleinter Spitz der quer über die Straße lief und in unsere Richtung kam. Sein Besitzer tauchte wenige Minuten später auf und war fleißig damit beschäftigt, SMS Nachrichten zu schreiben. Obwohl ich mir sicher bin, dass er das nicht tun würde, würde ich es mehr als gut heißen, wenn solche Hundehalter sich vornehmen würden, künftig ihren Hund anzuleinen und auch diesem ein wenig Beachtung schenken würden. Angeleinte Hunde werden fast nie von Autos angefahren. Kämpfe zwischen zwei angeleinten Hunden sind so gut wie selten und händelbar. Gerade der Spitz hätte von einem Auto tödlich überfahren werden oder verletzt durch einen anderen Hund werden können, wenn z. B. mein Hund nicht so friedlich gewesen wäre.

Ein weiterer Vorsatz wäre, wenn sich Halter wieder mehr Zeit nehmen würden, Ihren Hund zu sozialisieren. Ein gut erzogener Hund bringt Freude nicht nur in den eigenen Haushalt. Sie bellen keine Fremden an, rennen ältere Herrschaften nicht um, versuchen nicht andere Artgenossen anzugreifen oder Jogger hinterher zu jagen. Und am aller Wichtigsten, sie geben Leuten die Hunde nicht mögen oder Angst vor ihnen haben, keinen Grund sich aufzuregen — Sie wissen schon, die Menschen, die gern Hunde aus Parks und anderen öffentlichen Bereichen und Veranstaltungen verboten sehen würden.

Apropos Hundehasser, gerade diese werden besonders wütend, wenn sie in einen Hundehaufen treten. Also liebe Hundehalter, ein weiterer Vorsatz: Beseitigen Sie die Haufen Ihres Hundes.

Und zu guter Letzt, wenn Ihr Hund schon länger nicht untersucht worden ist, dann besuchen Sie ruhig einmal wieder den Tierarzt Ihres Vertrauens. Auch wenn Ihr Hund, all jährlich seine Impfungen bekommt, sollten Hundehalter sich genau überlegen, ob der jährliche Impfplan wirklich eingehalten werden muss bzw. überhaupt sinnvoll ist. Ich bin in meiner Sprechstunde immer wieder überrascht, wie viele Hunde jedes Jahr aufs Neue, jede nur erdenkliche Impfung bekommen, obwohl von Jahr zu Jahr die Anzeichen immer deutlicher werden, dass ein jährliches Impfen eher schlecht für den Hund ist. Ist ein Hund grundimmunisiert, hält sich der Impfschutz meist bis zu 7 Jahre oder länger.

Die besten Wünsche für ein glückliches und gesundes neues Jahr an alle!

Sascha Berninger
Hundeverhaltensberater bei Sit Happens und Hundesprechstun.de

Autor:

Sascha Berninger aus Herne

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