Ruhrpott Baskets sind gekommen, um zu bleiben

Ein gutes Team: Anna-Lena Schmidt, Heiko Dittinger, Kerstin Hlinski und Lisa Niedrig.
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  • Ein gutes Team: Anna-Lena Schmidt, Heiko Dittinger, Kerstin Hlinski und Lisa Niedrig.
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Er ist erst ein gutes Jahr alt. Doch frech und forsch hat er schon seine Spuren in der Herner Sportwelt hinterlassen. Das ist den Mitgliedern des blutjungen Clubs Ruhrpott Baskets Herne aber noch lange nicht genug.

Sie sind gekommen, um zu bleiben. Schon im ersten Jahr ihres Bestehens durften die Basketballerinnen der Ruhrpott Baskets den ersten Aufstieg feiern und gehen nach einem Bezirksliga-Jahr ohne Niederlage in der neuen Saison in der Landesliga an den Start.

Es gibt also allen Grund für Trainer Heiko Dittinger und seine Spielerinnen Lisa Niedrig (18), Kerstin Hlinski (21) und Anna-Lena Schmidt (21), ein strahlendes Lächeln aufzusetzen. „Ich bin froh, dass wir eine Wildcard bekommen haben und uns so die Ochsentour durch die Kreisliga erspart haben“, lässt Dittinger wissen.

Überlegen zum Aufstieg

Doch auch so „war nicht jedes Spiel schön“, verrät Anna-Lena Schmidt. Denn das hochbegabte, junge Team war der häufig überforderten Konkurrenz zu deutlich überlegen. Im Schnitt gewann man die Partien mit 38 Zählern Vorsprung.
Man kann also wahrlich nicht meckern, „Wir sind mit dem ersten Jahr sehr zufrieden“, zeigt sich Heiko Dittinger entspannt. Zumindest gilt dies für die Damenmannschaft. Im Jugendbereich gibt es dagegen noch reichlich Luft nach oben. So war im letzten Jahr nur eine U11-Mannschaft am Start. „Wir suchen dringend Mädchen der Jahrgänge 2004 bis 2007.“ Ziel ist aber, eine komplette Jugendabteilung aufzubauen. Auch eine Zweite Damen-Mannschaft soll bald gebildet werden.

Viele Basketballfreunde kennen Dittinger sicher noch aus seiner Zeit beim Herner TC, wo er zusammen mit Lebensgefährtin Nicole Moschner 13 Jahre lang im Jugendbereich trainierte und mit den Mädchenteams Erfolge feierte.

Der Knackpunkt für die Trennung vom Herner TC und die Enststehung des neuen Vereins für Damen- und Mädchenbasketball waren dabei laut Dittinger unterschiedliche Auffassungen über den Übergang vom Jugend- in den Seniorenbereich. „Der Schritt direkt in die 1. Liga ist zu groß“, ist Dittinger überzeugt. Um diese Spielklasse zu halten, seien ausländische Spielerinnen nötig. Dabei könne die eigene Jugend letztlich auf der Strecke bleiben.

Die Stadt und die Region repräsentieren

So entstanden die Ruhrpott Baskets. Beteiligt waren außerdem mit Frank Konstandt und Björn Grönheit auch weitere ehemalige HTC‘ler. Martin Günther ist 1. Vorsitzender, Anna-Lena Schmidt streift sich nicht nur das Trikot über, sondern sitzt als 2. Vorsitzende mit im Vorstand. „Wir wollen die Stadt und die Region repräsentieren“, erklärt Dittinger mit Inbrunst. Mit Spielerinnen aus Herne, Bochum, Dorsten oder auch Recklinghausen und „nicht mit Profis, sondern Leuten die Spaß haben und Ehrgeiz entwickeln“. Nicht von ungefähr kommt daher der Name Ruhrpott Baskets.

Auch die Altersstruktur des Teams ist bemerkenswert. Die meisten der Spielerinnen sind im Alter von um die 20, die jüngste Spielerin in der neuen Saison ist sogar erst 14. Neben zwei Mittdreißigerinnen sorgt Kerstin Kassack mit ihren 49 Lenzen für Routine auf dem Feld.

Ursprünglich wollte Dittinger „nur Fan sein“, bekennt er. Doch nachdem Björn Grönheit sein Traineramt abgab, stand Dittinger zum ersten Mal bei den „Großen“ am Spielfeldrand. Beim Aufbau der Mannschaft half sicherlich, dass man sich aus HTC-Zeiten kennt.

„Ich habe schon in der U12 und U14 unter Heiko Dittinger gespielt“, erinnert sich Anna-Lena Schmidt. Und lobt des Trainers Kreativität. „Er hat viele neue Ideen. So sollten wir schon mal Ballons jonglieren und gleichzeitig dribbeln“, berichtet sie lächelnd.

Auch Lisa Niedrig ist schon seit Grundschulzeiten am Ball. Die größte Hürde war es dabei, den eigenen Papa zu überzeugen. „Er hatte lange Handball gespielt und wollte nicht, dass wir jedes Wochenende auf dem Sportplatz verbringen“, erinnert sie sich verschmitzt. Denn drei Mal darf man raten, wer flugs zum größten Fan des Töchterleins wurde ...

Humor wird großgeschrieben

Die ehemalige Leichtathletin Kerstin Hlinski wurde von ihrer ehemaligen Schulkameradin Anna-Lena relativ spät zum Basketball gebracht, hatte bei einem Pfingsturnier aber einen besonderen Auftritt. „Ich habe in der letzten Sekunde einen Dreier getroffen“, berichtet sie. Allerdings wenig lehrbuchhaft, „so wie sie geworfen hat, hätte der Ball eigentlich überall hingehen müssen. Nur nicht in den Korb“, verrät Dittinger und alle müssen lachen.

Auch bei den Aktivitäten neben dem Platz lässt die Technik vielleicht manchmal zu wünschen übrig. Der Spaß dagegen nicht. So haben sich die jungen Damen einmal in Wattenscheid fußballerisch an einem Elfmeterschießen versucht. „Wir haben zwar keinen verwandelt, aber es war lustig“, erinnert sich Lisa Niedrig kichernd.

Die gute Laune und das gegenseitige Vertrauen ist spürbar. Und es ist sicher hilfreich für die Ziele des Vereins. Denn langfristig hält Dittinger die Regionalliga für realistisch. Das wäre immerhin die dritthöchste Spielklasse.
Doch nun soll es erst einmal in der Landesliga klappen. Gegen einen neuerlichen Aufstieg hätte sicher niemand etwas einzuwenden. „Nach den ersten Spielen werden wir sehen, wo es hingeht“, gibt sich der Coach noch zurückhaltend.

Zunächst wird seit dem 28. Juli wieder trainiert. Die Meisterschafts-Heimspiele werden erneut in der Sporthalle Flottmannstraße ausgetragen. Und man darf gespannt sein, ob die Ruhrpott Baskets wieder mit Spaß am Spiel für Furore sorgen.

Junge Spielerinnen gesucht

Das Jugendtraining findet nach den Sommerferien dienstags und donnerstags von 16.30 bis 18 Uhr in der Sporthalle der Hiberniaschule, Holsterhauser Straße 70, statt. Interessierte Mädchen der Jahrgänge 2004 bis 2007 können jederzeit mitmachen. Kontakt unter info@ruhrpott-baskets.de oder Tel. 0177/2452346.

Autor:

Dirk Marschke aus Herne

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