Bergkamener Spieleerfinder schafft Internet-Weltneuheit

„Simpel gestaltet, aber komplex in der Technologie“, sagt Rüdiger Klos-Neumann aus Bergkamen: Der Spieleerfinder hat das weltweit erste Webcam-basierte Browsergame namens „wopStar“ auf den Markt bzw. ins Netz gebracht, mit dem er alle Menschen von 13 bis 99 Jahren erreichen will.

Jeden Tag werden etwa zehn neue Spiele veröffentlicht“, sagt Klos-Neumann. „Die meisten davon sind aber Kopien von etwas, das schon da war. Es gibt wenig Innovation.“ Der Bergkamener Spielentwickler wollte etwas Neues schaffen. Sein Spiel wopStar soll nicht nur einen respektvollen Umgang miteinander fördern, sondern unter www.wopStar.com gehörlosen und gehbehinderten Menschen einen barrierefreien Spielspaß und soziale Integration bieten. „Bei wopStar gilt es Begriffe, Gegenstände oder Tätigkeiten pantomimisch darzustellen“, erklärt er. Das ganze funktioniert über Video­chat. „Jedes Video wird vor Veröffentli- chung überprüft, um zu gewährleisten, dass sie frei von erotischer Darstellung sind“, verspricht der gelernte Koch, der die ausführende Blue Skull Media GmbH alleine betreibt. Die dazugehörige Technik hat er selbst entwickelt.
Die Profession hatte ihn früh gepackt: schon in seiner Jugend interessierte er sich sehr für Computerspiele. „Ich habe die German Players‘ League, die erste Computerspiel-Liga in Deutschland gegründet“, erzählt er. Aus der GPL wurde die bis heute noch existierende World Wide Clan Liga. Zeitweise hat er in acht Monaten zehn Computerspiel-Partys veranstaltet. Zwei Jahre hat er für Europas größten Anbieter gearbeitet. Dann kam das Jahr 2001 und mit ihm der Börsencrash. „Danach bin ich in den IT-Bereich gewechselt“, beschreibt er.
Zeitweilig hat er den Computerbereich komplett verlassen: „Gelernt habe ich eigentlich Koch“, so Klos-Neumann.
Als nächstes Ziel verfolgt er, die Videotelefonie zu etablieren. Nebenbei arbeitet er weiter als Koch. Sein großes Ziel aber ist es, nur vom Spieleerfinden leben zu können. In Kontakt mit Spieleverlagen steht er schon.
Auch zu anderen Spieleentwicklern hat er Kontakt. „Hauptsächlich über das Internet“, verrät er. Privat spielt er hauptsächlich Gesellschaftsspiele, meistens mit seiner Tochter. „Mir ist wichtig, beim Spielen mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen.“ Ein Ziel, das er auch mit seinem Webgame verfolgt.