Indiaca WM: "Hurra, wir sind Weltmeister!"

Die Kamener WM-Teilnehmer mit ihren Medaillen und den Pokalen.
hinten: Matthias Vollmer, Mark Potthoff, Frederike Schmidt und Nicole Janetzki
vorne:  Alexander Weber, Nathali Boese, Danny Thiele und Martin Daubitz
  • Die Kamener WM-Teilnehmer mit ihren Medaillen und den Pokalen.
    hinten: Matthias Vollmer, Mark Potthoff, Frederike Schmidt und Nicole Janetzki
    vorne: Alexander Weber, Nathali Boese, Danny Thiele und Martin Daubitz
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3 x Gold für Deutschland – und immer mit Kamener Beteiligung. Bei der Indiaca-Weltmeisterschaft in Bietigheim-Bissingen siegten am Finaltag sowohl die Männer 40+ mit Martin Daubitzvom CVJM Kamen als auch das Mixedteam mit Matthias Vollmer und dem Trainergespann Danny Thiele / Nathali Boese sowie die Männer mit Alexander Weber und Mark Potthoff.

Die Frauen mit Frederike Schmidt und Nicole Janetzki steuerten zudem eine Silbermedaille bei. Absout weltmeisterlich war bereits die Stimmung in der Halle. Knapp 2.000 (!) Zuschauer fanden sich am letzten Tag der WM in der EgeTrans-Arena ein, um die Finalspiele in sechs Spielklassen zu verfolgen. Die Halle wurde erst Ende 2012 fertiggestellt und ist die Heimat der Bietigheim Steelers, die in der 2. Eishockeybundesliga auf Punktejagd gehen. Deshalb musste die permanente Eisfläche mit einer Spielfläche überdeckt werden, was in Anbetracht der heißen Außentemperaturen für angenehme Temperaturen in der Halle sorgte. Mit der sogenannten „Klatschpappe“ ausgestattet und vom Hallensprecher der Steelers animiert sowie zwischen den Ballwechseln musikalisch unterstützt verwandelten die 2.000 Fans die Arena dann dennoch in einen wahren Hexenkessel.
„Gänsehaut pur! Eine solche Atmosphäre habe ich beim Indiaca noch nicht erlebt“ beschreibt Martin Daubitz, der älteste und erfahrenste der Kamener WM-Teilnehmer seine Gefühle in Anbetracht dieser Kulisse. Nachdem in den ersten beiden Finalspielen zunächst die deutschen Frauen 40+ und danach auch die Mixed 40+ jeweils glatt mit 0:2 gegen Estland unterlagen waren es dann die Männer 40+, die für den ersten deutschen Titel des Tages sorgten. Mit jeweils 25:15 siegte die Mannschaft um den Aufbauspieler vom CVJM Kamen glatt in 2 Sätzen - ebenfalls gegen das Team vom Baltikum.
Danach mussten die Frauen gegen die Schweiz antreten.
Da sich gleich zwei deutsche Stellspielerinnen im Laufe der Vorrunde verletzt hatten, musste Frederike Schmidt mit auf die 2. Stellerposition wechseln. Obwohl sie genau wie ihre Vereinskollegin Nicole Janetzki ein gutes Finale spielte, unterlag man der jungen Schweizer Mannschaft knapp mit 26:24, 23:25 und 21:25. „Schon im Halbfinale gegen Estland konnten wir nicht an die guten Leistungen der Vorrunde anknüpfen“ ärgert sich„Mieke“ Schmidt nach der WM. „Leider hat die Schweiz gegenüber unserem Sieg in der Vorrunde noch einmal deutlich zulegen können und letztlich verdient den ersten WM-Titel überhaupt gewonnen“ ergänztNicole Janetzki.
Ein drittes Mal hieß es dann Deutschland gegen Estland, denn auch im Mixed hatten sich die beiden führenden Nationen bis ins Finale gespielt. Gegen den starken estnischen Angriff hatte das Kamener Trainergespann Danny Thiele / Nathali Boese bewusst auf den Kamener Abwehrspezialisten Matthias Vollmer gesetzt, der die Esten mit zahlreichen spektakulären Abwehraktionen schier zur Verzweiflung trieb. „Da unsere Aufbau- und Angriffsspieler die meisten der von „Matze“ abgewehrten Bälle zu eigenen Punkten verwerten konnten, haben die Esten ihren Widerstand zum Glück schnell aufgegeben“ zeigten sich Nathali Boese und Danny Thiele nach dem deutlichen 25:17 und 25:15-Erfolg mehr als zufrieden.
Im abschließenden Finale der Männer kam es dann zu einer Neuauflage des WM-Endspiels von 2008, das seinerzeit Luxemburg vor heimischer Kulisse gewonnen hatte. Neben Außenangreifer Alexander Weber hatte etwas überraschend auch der mit 21 Jahren jüngste Kamener Mark Potthoff als Allrounder das Vertrauen von Bundestrainer Matthias Brodbeck erhalten und stand wie Weber im gesamten Finale auf dem Feld. Und das Spiel hielt alles, was man sich im Vorfeld davon versprochen hatte. Indiaca auf höchstem Niveau von zwei Mannschaften, die sich auch diesmal nichts schenkten und dem Publikum eine tolle Demonstration für ihren Sport boten. Ständig wechselte die Führung, und nachdem die Luxemburger im ersten Satz schon einen Satzball hatten, drehte das deutsche Team den Satz noch und gewann mit 27:25. Ähnlich verlief auch der zweite Satz. Wieder konnte Team Deutschland den ersten Satzball abwehren, musste sich dann aber doch mit 24:26 geschlagen geben.
Auch der dritte Satz verlief bis zum Seitenwechsel bei einer 13:12 Führung aus deutscher Sicht absolut ausgeglichen. Dann spielte sich das deutsche Team mit der Unterstützung der Zuschauer und der deutschen Damen am Spielfeldrand regelrecht in einen Rausch. Fast jeder Luxemburger Angriff blieb im Block hängen oder wurde in der Abwehr geholt, und Punkt für Punkt steuerte man auf den Sieg zu. Nachdem Luxemburg den ersten Matchball noch abwehren konnte, war es schließlich „Poldi“ Weber, der mit einem unerreichbaren Angriffsschlag den Punkt zum 25:21 und damit die Revanche für die Niederlage von 2008 perfekt machte.Mark Potthoff war auch auf der abschließenden Waldparty noch ganz aus dem Häuschen: „Wahnsinn! In einer so geilen Atmosphäre zu spielen und dann noch den amtierenden Weltmeister zu schlagen – heute hat wirklich alles gepasst“!

Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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