Wiener Maler Prof. Ernst Fuchs zu Gast in Kranenburger „Galerie F“

Der Kranenburger Galerist Georg Friedrichs (r.) im Gespräch mit Prof. Ernst Fuchs (Mitte) und Uta Saabel. Der „Malerfürst“ und seine Verlobte sind von der Qualität der Giclées beeindruckt.
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Konzentriert schaut Professor Ernst Fuchs auf die kleine kolorierte Leinwand, die vor ihm auf dem Tisch liegt. Dann setzt er den Pinsel an und beginnt, mit den ersten farbigen Strichen ein neues Kunstwerk zu gestalten. Seine Verlobte, die Künstlerin Uta Saabel, und der Kranenburger Galerist Georg Friedrichs schauen ihm dabei ebenso fasziniert zu wie der Filmemacher Jürgen Zellmann aus Kevelaer, der die ganze Szene in Bild und Ton festhält.

„Malerfürst“

Zuvor hatte Zellmann den Wiener Künstler, der in Fachkreisen auch als „Malerfürst“ tituliert wird, bereits im Garten der „Galerie F“ ausführlich interviewt. Wohlüberlegt hat Professor Fuchs dabei die Antworten auf Fragen zu seiner Person, seinem künstlerischen Wirken, seinen persönlichen Überzeugungen und Vorbildern formuliert. Professor Fuchs, der am 13. Februar 1930 in Wien geboren wurde und jüdisch-christliche Wurzeln hat, hat in seinem Leben bereits vielfältige künstlerische Aktivitäten entfaltet. So ist er – neben der Malerei – beispielsweise als Architekt, Bühnenbildner, Bildhauer und Komponist tätig gewesen, schreibt jeden Tag ein Gedicht und ist Begründer der „Wiener Schule des Phantastischen Realismus“. Zu seinen Künstlerfreunden gehörte neben Salvador Dalí auch der im Jahr 2000 verstorbene Friedensreich Hundertwasser. Mit dem niederrheinischen Künstler Joseph Beuys war er ebenfalls bekannt. Fuchs ist Vater von sechzehn Kindern von sieben Frauen.

Weltweites Interesse

Georg Friedrichs, der Professor Fuchs 2002 erstmals in Monte Carlo persönlich kennengelernt hat, verstärkte in der letzten Zeit die Zusammenarbeit mit dem Österreicher: Seit eineinhalb Jahren handelt Friedrichs nun mit Werken des charismatischen Künstlers und freut sich über das weltweite Interesse an dessen Radierungen, Skulpturen und Giclées. Nachdem Fuchs sich bereits zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Krefeld und Düsseldorf aufgehalten hat, ist er nun erstmals für kurze Zeit in Kranenburg zu Gast. „Das Event ist, dass er hier vor Ort ist“, freut sich Friedrichs über den persönlichen Besuch von Fuchs in seiner Galerie F. „Auch sonst pflegen wir einen engen Kontakt zu Professor Fuchs. Alle drei Wochen ist Heike Janßen vor Ort, um persönlich mit ihm zu sprechen und die Zusammenarbeit zu koordinieren.“

Wien und Monaco

Nun, da Professor Fuchs, der ansonsten in Wien und Monaco lebt, in Kranenburg anwesend ist, signiert er in einem extra dafür hergerichteten Raum der Galerie zu den CD-Klängen von Uta Saabels Musik im Hintergrund mit spitzem Bleistift und silbernem Marker beispielsweise 300-er Auflagen von Radierungen und Giclées der Werke „Die Schwanenreise“, „Lolita“ oder aber „Jesus in den Schwingen des Cherubs“. Dabei trägt er seine weißen Handschuhe, ein helles Einstecktuch in seinem blauen Sakko, eine Brosche am Schlips und eine türkisfarbige Kappe, auf die er seine große Sonnenbrille gesteckt hat. Um ihn herum sind seine Bronzeskulpturen „Papageno“, „Papagena“ und die „Königin der Nacht“ ausgestellt – Reminiszenzen an seine Gestaltung der Bühnenbilder und Gewänder für Aufführungen von Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ in den 70-er Jahren. „Sogar bis nach Helsinki sind die Bilder und Kostüme eingesetzt worden“, betont Fuchs, unterbricht sein Signieren und schaut lächelnd auf. Das geschäftige Treiben um ihn herum scheint ihn nicht weiter zu stören. Er beobachtet interessiert, wie neue Stapel zum Signieren an seinen Tisch herangetragen werden, treibt mit einem freundlich-bestimmten „Weiter, weiter“ das Tempo an und flötet in den kurzen Wartezeiten gedankenverloren eine Melodie. Ein Gedicht hat er heute schon geschrieben.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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