Chance für ein wunderbares Erlebnis genutzt

Prinz Lars I. und Prinzessin Sissi mit ihren Kindern Christian und Vanessa. Foto: de Clerque
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Mit Lars und Sissi van der Bijl regiert in dieser Session ein Paar die Monheimer Jecken, das durch reichlich Spontanität, viel Herzlichkeit und neue Ideen zu überzeugen weiß.

Im Sommer hat Lars van der Bijl seiner Elisabeth, genannt Sissi, einen Prinzessinnen-Brunnen in den Garten gebaut. „Meine Frau hat sich irgendwas mit Wasser gewünscht, und ich habe ihr kurzerhand diesen Brunnen gebaut – beleuchtet und mit Wasserfall“, erzählt der 39-Jährige. Damals wusste er noch nichts von dem hohen närrischen Amt, dass er nur wenige Wochen später – am 25. September – annehmen würde.

Und so bekam Sissi (43) zum Prinzessinnen-Brunnen quasi über Nacht den Prinzen dazu – und das ohne den berühmten Frosch zu küssen. Ganz spontan sei die Entscheidung gewesen. Doch das entspricht dem Naturell der beiden. „Meine Frau ist nicht der Typ, der weit im Voraus plant“, verrät er und ist sich sicher: „Wenn Du Chancen siehst, musst du sie wahrnehmen und auch mal ein Risiko eingehen.“

Chancen ergriffen, wenn sie sich boten – das haben Lars und Sissi van der Bijl schon oft getan. Silvester 1997 haben sie sich kennen gelernt, im August 1998 standen sie vor dem Traualtar. Fünf Umzüge innerhalb von Deutschland haben sie mitgemacht. Von Moers – dort ist der Prinz aufgewachsen – über Krefeld, Düsseldorf und Bad Homburg führte der Weg schließlich nach Monheim.
Der Prinzenvater ist Architekt und hat seinerzeit für die Paeschke GmbH die Siedlung rund um die Marie-Curie-Straße gebaut. Da die van der Bijls zurück ins Rheinland wollten, nahmen sie das Angebot, sich das Musterhaus anzusehen, an. Danach ist das Paar durch Monheim gefahren, hat den Rhein und den Schelmenturm gesehen, und es war um sie geschehen: „Wir fanden es so nett hier und waren am nächsten Tag beim Notar.“

Seit zwölf Jahren wohnen die van der Biljs nun in Monheim. „Hier fühlen wir uns Zuhause“, sagt der Prinz. Das liegt vorallem an der netten Nachbarschaft: „Im Sommer wird jedes Wochenende in einem anderen Garten eine Party gefeiert.“ Die Hilfsbereitschaft untereinander sei groß. Das merken sie im Moment ganz besonders. Die Nachbarn unterstützen die Familie tatkräftig, betreuen die Kinder während der Auftritte und Nachbarin Ulrike Niebel gehört als Hofdame sogar mit zum Gefolge.

Karneval gefeiert hat das Prinzenpaar schon immer gerne. Besonders in Köln – dort wohnt die Schwester der Prinzessin – haben sie das jecke Treiben kennen- und liebengelernt. „Da haben wir uns mit dem Karnevalsvirus infiziert“, erzählt der Prinz schmunzelnd. Auch in Bad Homburg hatten die beiden Fastnacht mitgefeiert und sich in Frankfurt den Umzug angeschaut. „Aber es ist nicht vergleichbar mit der Stimmung und dem Lebensgefühl hier im Rheinland“, meint der selbstständige Unternehmensberater.

Das bekommen die van der Bijls nun hautnah mit: „Wir haben so viele nette Leute kennen gelernt“, sagt die Prinzessin und der Prinz ergänzt: „Wir sind ganz begeistert von den Vereinen und ihren Mitgliedern, die mit viel Liebe und Herzblut dabei sind. Deswegen möchten wir uns auch bei allen Nachbarn, Vereinen und Sponsoren für die großartige Unterstützung bedanken.“

Die diesjährigen Tollitäten sind die ersten, die ein eigenes Finanzamt haben – als Ergänzung zur Prinzenburg beim Drüje“. „Bei ‚Prinzen-Mama‘ Petra Randhahn fühlen wir uns Zuhause und gut aufgenommen. Aber wir wollten nicht nur einen Platz haben“, so der Prinz. Zollhäuschen Wirt Pascal Lütz war sofort Feuer und Flamme für die Idee, und so wurde Monheims kleinste Kneipe zum Finanzamt des Prinzen.

Zwei Kinder hat das Paar: Vanessa (11) und Christian (8). Der Sohnemann wurde sogar am 11.11. geboren und singt mit Papa immer fleißig die Sessionslieder. Mit Cat Ballou „Et jitt kei Wood“ und „Heimat ess“ von den Paveiern begeistern die Tollitäten derzeit das närrische Publikum.

Prinz Lars I hat ursprünglich Maschinenbau studiert. Auch wenn er beruflich in eine andere Richtung gegangen ist, so hat er sich dieses Interesse und das kreative Arbeiten im Modellbau erhalten. Im Keller entstehen die flotten Flitzer sozusagen in Präzisionsarbeit. So ein RC Verbrenner fährt locker bis zu 80 Stundenkilometern. Ausgefahren wird der beim „Männernachmittag“ mit Sohn Christian auf den Feldern an der Alfred-Nobel-Straße.

Kreativ ist auch Prinzessin Sissi. Ihr Handwerkszeug sind Nähmaschine und Stricknadeln, Mode ihr Metier. Sie näht, bastelt und dekoriert mit Leidenschaft. Entsprechend den Jahreszeiten verpasst sie den Wohnräumen immer wieder einen neuen Look. Die Kinder helfen dabei gerne mit, und auch der Prinz hat den Umgang mit der Nähmaschine einst von der Oma gelernt.

Grillen ist übrigens ein weiteres großes Hobby des Prinzen. Sichtbar wird es durch den professionellen Grillplatz gleich neben dem Prinzessinnen-Brunnen und genießbar durch die „Monnemer Prinzen Griller“. Das ist eine Grillwurst, die Prinz und Prinzessin gemeinsam mit der Fleischerei Jacobi kreiert haben.

Das Prinzenpaar besitzt übrigens auch einen eigenen Fanclub. Prinzessin Sissi hat ungarische Wurzeln und stammt aus dem 1200 Kilometer entfernten Györ (Raab) nahe der östereischichen Grenze. Über Facebook werden ihre Familie, Freunde und Bekannte bestens über die karnevalistischen Aktivitäten informiert.

Die spontane Entscheidung für das Prinzenamt haben die Beiden nicht bereut: „Man weiß vorher nicht so genau, worauf man sich einlässt. Aber tut man es nicht, vergibt man die Chance auf ein wunderbares Erlebnis.“

Autor:

Sabine Polster aus Monheim am Rhein

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