Protest im Kostüm
Zahlreich waren die Vertreter der Neukirchen-Vluyner Vereine bei der Ratssitzung am Mittwoch erschienen - und das sogar in Tracht -, um ihren Protest gegen die Schließung der Kulturhalle auszudrücken.
Der Grund: Viele glauben, „dass es nicht nur am Geld, sondern auch am Willen von Rat und Verwaltung liegt“, sagt Karl-Heinz Möhlendick von den Vluyner Klompenfreunden. Auch Karnevalisten, Schützen-, Heimat- und Sportvereine zeigten bei der Sitzung Präsenz. „Ein buntes Bild vor einem trüben Hintergrund“, so Möhlendick. Er war es auch, der als Sprecher von Bürgern und Vereinen vor der Ratssitzung ein Statement vortrug - und dabei ganz konkrete Fragen stellte: „Wer koordiniert eine zeitnahe politische Willensbildung über Fraktionsgrenzen hinweg? Wann werden die Vorstellungen der externen Fachingenieure auf das notwendige und finanzierbare Maß zurückgeschnitten? Wurde einmal zur Unterstützung der Finanzierung an ein Sponsoring namhafter, auch ortsansässiger Firmen gedacht?“
Investor im Gespräch
Klar wurde bei der Sitzung auf jeden Fall: Die Vereine erwarten Lösungen - und einen verbindlichen Zeitplan bis zur Nutzung. Und natürlich wollen alle wissen, was es kostet. Die immer länger andauernde Schließung bedrohe die Brauchtumsvereine, die ihre Veranstaltungen planen müssten, in ihrer Existenz, warnte Möhlendick. Eine Fortsetzung der Diskussion gab es dann beim Infoabend am Montag zum Thema Kulturhalle - diesmal mit Bürgermeister und Bürgern. Doch nun unter anderen Vorzeichen, denn für die Stadtspitze steht inzwischen im Raum, die Halle an einen Moerser Investor zu verkaufen. Ein Vorschlag, der bei den Bürgern für Unwohlsein sorgt, während Bürgermeister Harald Lenßen vor allem eine schnelle Sanierung im Blick hat.
Was bleibt, ist: Alle Alternativen werden geprüft. Mehr Aufschluss soll nun eine Sonderratssitzung am 16. Oktober geben.
Autor:Susanne Schmengler aus Duisburg |
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