Max macht mit - Stadtspiegelmitarbeiter beim American Football

In der Reihe „Max macht mit“ testet Stadtspiegelmitarbeiter Max Rolke Randsportarten. Unter anderem war er beim American Football und lernte dort den Sport von seiner richtigen Seite kennen. Fotos: Krusebild
15Bilder
  • In der Reihe „Max macht mit“ testet Stadtspiegelmitarbeiter Max Rolke Randsportarten. Unter anderem war er beim American Football und lernte dort den Sport von seiner richtigen Seite kennen. Fotos: Krusebild
  • hochgeladen von Max Rolke

Helm auf und los heißt es heute für mich: Ich besuche die Recklinghausen Chargers und finde heraus, wie man sich unter dem Helm eines American Footballspielers fühlt.
„Der Sport ist nichts für Weicheier“, erklärt mir Headcoach Heiko Czarnetta. „Aber keine Angst, es ist nicht gefährlicher als zum Beispiel Volleyball, wenn sich alle an die Regeln halten.“ Etwas skeptisch war ich schon zu Beginn, denn einige American Football Spiele habe ich schon gesehen. Und da ging es immer richtig zur Sache.
„Dich würde ich als Wide Reciever einsetzen. Du bist schlank, relativ groß und schnell“, mustert mich der Headcoach. Das heißt konkret, dass ich also in einem Spiel nach dem Snap des Centers zum Quarterback die im Huddle abgesprochene Route laufen würde. Alles klar? Für mich nicht. Der Trainer muss mir erklären, was der Wide Reciever macht und wie ein Anfänger, wie ich einer bin, beginnt zu trainieren.
„Der Wide Reciever fängt die Bälle, die vom Spielmacher geworfen werden, und versucht in die Endzone des Gegners zu kommen und so zu punkten“, lächelt Heiko Czarnetta. „Du trainierst also erst mal das Fangen. Die etwas kräftigeren Jungs sind die Blocker. Die halten angreifende gegnerische Spieler auf. Blocker aus der Line kommen so gut wie nie an den Ball.“
Etwas erleichtert bin ich schon, dass ich nicht als Ziel eingesetzt werde und voraussichtlich auch ohne blaue Flecken nach Hause gehen kann. „Football ist eben ein sehr vielfältiges Spiel. Jede körperliche Vorrausetzung wird gebraucht. Der schlanke kleine Sprinter, genauso wie der kräftige große Blocker“, meint der Coach.
Während ich mir einen Footballhelm aufsetze, erklärt mir der Offensive-Line Trainer Bernd Thielmann, dass der Sport auch sehr taktisch ist. So hatten die Chargers in Spitzenzeiten bis zu acht Trainer: „Jeder Trainer hat sein Spezialgebiet. Es gibt auch zwei Teams. Eins für die offensiven und eins für die defensiven Spielzüge. Und da werden schon alleine zwei Trainer gebraucht. Für die Taktik und die Spielzüge gibt es auch eigene Spezialisten.“
Die Spielzüge werden in einem theoretischen Training besprochen und können sehr komplex sein. Für nahezu jeden möglichen Fall im Football gibt es eine spezielle Taktik.
Aber jetzt geht es los. Der Helm sitzt eng an meinem Kopf, doch nach ein paar Minuten habe ich mich daran gewöhnt und spüre den Kopfschutz fast gar nicht mehr. Ich reihe mich in die Linie der Spieler ein, die loslaufen und im Laufen den Ball fangen. Ein Spieler gibt mir noch einen Tipp, wie ich das Lederei am besten fangen kann. Dann bin ich schon an der Reihe. Der Coach gibt das Signal zum Loslaufen und ich sprinte durch die Sporthalle. Der Coach wirft den Ball, ich drehe mich um und fange den Football mit einer Hand. Gar nicht so schlecht, freue ich mich und reihe mich wieder ein. Das war ein Glücksgriff, denn die nächsten Bälle fliegen an mir vorbei. Nach ein, zwei Tipps von den Mitspielern gelingt es mir immer besser, einige Bälle im Laufen zu fangen.
Dass Football ein Teamsport ist, merkt man hier sofort. Ich fühle mich zwischen den Wide Recievern, Quarterbacks und Lineblockern willkommen und kann die Tipps, die mir die Spieler geben, gut gebrauchen. Nur ungern würde ich einen geworfenen Ball, der erstaunlich schnell wird, vor den Helm oder auf die Finger bekommen.
Die nächste Übung wird noch ein wenig schwieriger. Nachdem ich im Sprint kleine Hindernisse überwunden habe, wird der Ball von vorne geworfen und auf mich zukommen. „Wenn du den Ball fängst, solltest du auf jeden Fall versuchen, aus Zeigefingern und Daumen ein Dreieck zu bilden, dass die Spitze des Balls nicht auf die Hand trifft und du so die Kraft abfedern kannst. Und wenn der Ball tief kommt, gehst du ein wenig in die Hocke“, meinen die Spieler. Und tatsächlich gelingt es mir dank der Tipps, einige Bälle zu fangen.
Insgesamt war ich also gar nicht so schlecht und ich kann mich mit einem guten Gefühl verabschieden. Was bleibt ist ein neuer Eindruck vom Football. Die weit verbreitete Annahme, dass es sich um einen brutalen und gefährlichen Sport handelt, kann ich jetzt zurückweisen: Football ist ein vielfältiger und intensiver Teamsport, der taktisch geprägt ist. Aber die wichtigste Erkenntnis ist: Football macht Spaß!

Autor:

Max Rolke aus Recklinghausen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.