Am Ende des Lebens nicht alleine sein

Einmal im Jahr treffen sich die Mitglieder der Emmericher Hospizgruppe zu einer gemeinsamen Weihnachtsfeier. (Foto: Dirk Kleinwegen)
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Hospizgruppe beschäftigt sich mit dem Leiden und Sterben totkranker Menschen.

Am 19. Dezember 2017 fand im Aldegundisheim die jährliche Weihnachtsfeier der Hospizgruppe Emmerich e. V. statt. Ungefähr 20 Vereinsmitglieder waren der Einladung gefolgt.

VON DIRK KLEINWEGEN
(STADTANZEIGER 13.01.2017)

Kürzlich fand im Aldegundisheim die jährliche Feier der Hospizgruppe Emmerich e. V. statt. Ungefähr 20 Vereinsmitglieder waren der Einladung gefolgt.

In dieser geselligen Runde kann man fast vergessen, dass sich der Verein mit dem Leiden und Sterben der totkranken Menschen beschäftigt.

„Die Sterbe- und Trauerbegleiter des Vereins unterstützen die Schwerstkranken, die von ihrer lebensgefährlichen Erkrankung wissen und jetzt lernen müssen mit dieser Diagnose, mit dem Abschied, mit dem Loslassen umzugehen.“, erklärt die Koordinatorin Ursula Bender, „Aber auch die Angehörigen brauchen oft Unterstützung, schließlich haben sie die gleiche Abschiedsphase, wie der Erkrankte auch. Man versucht über den Todesfall hinaus mit Ihnen in Kontakt zu bleiben und die Trauer gemeinsam zu verarbeiten.

“Konkret werden Besuchsdienste angeboten, das kann zwei oder drei Mal wöchentlich sein, bei Bedarf aber auch öfter oder auch mal über Nacht. In Pflegeheimen und Krankenhäusern werden, durch die Tätigkeit, das Personal unterstützt. Die Personaldecke dort ist sehr dünn und viele Pflegekräfte können nicht mit einem guten Gefühl nach Hause gehen, wenn sie viel zu wenig Zeit bei den Schwerstkranken verbringen konnten. Gerade in dieser letzten Phase ihres Lebens, ist für die Erkrankten, der menschliche Beistand besonders wichtig.

Um die palliative Versorgung abzudecken, gibt es ausgebildete Sterbebegleiter in der Gruppe. In der Trauerbegleitung widmet man sich der Familie und Freunden, die mit diesem Verlust und ihrer Trauer umgehen müssen.

Einmal im Monat wird an einem Sonntagnachmittag im Emmericher Seniorenkaffe ein Trauerkaffee angeboten, wo trauernde ganz niederschwellig das Angebot der Hospizgruppe annehmen, sich austauschen oder vielleicht, im Einzelgespräch mit den Trauerbegleitern, konkrete Hilfe erhalten können.

„Gerade um die Weihnachtszeit haben wir viele Spenden erhalten“ berichtet Arnold Janssen, stellvertretender Vorsitzender und ausgebildeter Sterbe- und Trauerbegleiter, „und dafür möchten wir uns bei allen bedanken.“ „Wir danken für jegliche Unterstützung“, ergänzt Ursula Bender, „aber auch das große Vertrauen, das uns entgegengebracht wird. In den Begleitungen ist man sehr nah im persönlichen Bereich der Schwerstkranken und deren Angehörigen unterwegs.

“Die Hospizgruppe in Emmerich gibt es seit 27 Jahren und hat 48 Mitglieder. Davon arbeiten 25 als aktive, ausgebildete Sterbebegleiter und haben im aktuellen Jahr etwas mehr als 60 Begleitungen durchgeführt.

Den diesjährigen Weihnachtsmarkt an der Aldegundiskirche, hat der Verein genutzt, um sich in der Öffentlichkeit ein Gesicht zu geben. „Wir schenken nicht nur Zeit für die, die gerade eine schwere Lebenskrise haben“, berichtet Ursula Bender, „wir schenken auch etwas Fröhliches zu Weihnachten.“ Die gebastelten Dinge am Stand durften kostenlos mitgenommen werden, man freute sich aber über Spenden.

Die Vorbereitungen für den Markt, das gemeinsame Basteln und das Kochen der angebotenen Suppe, war eine gelungene Abwechslung für die Vereinsmitglieder. Bei den regelmäßigen Treffen geht es dann meist doch um wesentlich ernstere Themen.

  • Außer über Spenden, würde sich der Verein auch über neue Mitglieder freuen.  
  • Wer kein reines Fördermitglied sein möchte, kann vielfältig mitarbeiten - angefangen von Besuchsdiensten bis hin zur Sterbebegleitung oder Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit, basteln oder kochen – ganz wie jeder kann und möchte. 
  • Die Spenden werden in die Trauerausbildung, dem Trauerkaffe oder einer Gedenkstätte für Sternenkinder investiert. 
  • Weitere Informationen erhält man unter der Rufnummer 0151-15500558 oder auf der Webseite des Vereins: www.hospiz-emmerich.de.  
Einmal im Jahr treffen sich die Mitglieder der Emmericher Hospizgruppe zu einer gemeinsamen Weihnachtsfeier. (Foto: Dirk Kleinwegen)
Arnold Jansen und Ursula Bender aus dem Vorstand der Hospizgruppe Emmerich e. V. sind dankbar für die erhaltenen Spenden. (Foto: Dirk Kleinwegen)
Autor:

Dirk Kleinwegen aus Rees

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