Mosel-Radtour - Erlebnisbericht

Mosel-Fahrgastschiffe
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In der letzten Woche kam der Sommer zurück.
So machten wir eine kleine Aktiv-Auszeit zur Mosel. Mit dem Rad ist das Moselland viel besser zu erleben.

Unser erster Weg führte uns von Zeltingen nach Bernkastel-Kues.
Auf dem Weg dorthin fiel uns gleich die Zeltinger Sonnenuhr auf, die im Jahr 1620 erbaut wurde und die größte Sonnenuhr in den Deutschen Weinbergen ist.

Der mittelalterliche Weinort ist durch die Mosel geteilt in Bernkastel und Kues. Dieses Städtchen hat sehr schöne Fachwerkhäuser mit kleinen Törchen und engen Gassen und ist eines der beliebtesten Ausflugsziele an der Mosel.

Von dort ging es weiter nach Mülheim, wo wir nach einer Pause auf der anderen Moselseite die Rückfahrt antraten.
Es ist schon interessant, dass hier sehr viele Walnussbäume stehen und Einheimische und Touristen mit Körben die kostbaren und gesunden Nüsse sammeln.

Fast alle Radwege gehen fast ausschließlich direkt an der Mosel entlang, sind meist sehr flach und gut befahrbar. Sie rahmen das wunderbare Moseltal auf weiten Strecken von Weinbergen und Wäldern ein. Nur ab und zu gibt es kurze Steigungen, zum Beispiel wenn der Radweg durch die Weinberge führt oder wir die andere Moselseite befuhren und über eine Brücke mussten.

Berühmt ist die Moselregion vor allem durch seine sehr guten Weine, wobei hauptsächlich Riesling mit hervorragender Qualität angebaut wird.

In einer Straußwirtschaft in Zeltingen verkosteten wir einige Weine, die auch am nächsten Tag keine Kopfschmerzen verursachten. Auf Nachfrage beim Winzer können die Kopfschmerzen u.a. auch durch Verschnitte bei einem Großwinzer entstehen, der von mehreren kleinen Winzern beliefert wird, die keinen eigenen Wein herstellen.

Hier schauten wir zu, wie die Entstehung eines guten Weines im ersten Stadium abläuft. Die Fässer werden mit einem Seilzug hochgezogen und die Trauben in einen Trichter mit einem breiten Plastikrohr, der zur Pressmaschine führt, eingefüllt. In dem Kelter werden die Trauben ausgepresst, wobei der Winzer vor jedem Vorgang immer eine Tüte Schwefeldioxid wegen der Mikroorganismen hinzufügt.
Das war sehr interessant.

An einem anderen Tag radelten wir nach Traben-Trarbach, ebenfalls ein wunderschönes historisches Städtchen mit vielen Fachwerkhäusern.
Mit dem Fahrgastschiff fuhren wir wieder zurück.
Die Fahrt war unbeschreiblich schön, weil wir draußen sitzen konnten, zwar mit einer Jacke, aber die Sonne wärmte uns, und Fahrtwind gab es nur in den Moselschleifen.

Eine Haltestelle vorher in Rachtig stiegen wir aus, um das Kloster Machern zu besichtigen. Hier gibt es zwei Biergärten mit 350 Plätzen, eine Kapelle, ein Weinmuseum, das historische Winzer- und Gerätschaften aus den Weinorten der Mosel zeigt.
Nicht zu vergessen das selbst gebrautes Bier, das in Flaschen zum Kauf angeboten wird. Seit dem Jahr 1238 ist Kloster Machern ein bedeutendes Zentrum moselländischer Frömmigkeit, Kultur und Lebensart.
In diesem schönen Ambiente legten wir eine kleine Pause ein, und die Sonne verwöhnte uns weiter.

An einem anderen Tag morgens hatten wir vor, mit dem Mosel-Radbus nach Daun/Eifel zu fahren und mit dem Rad wieder zurück. Aber der Anhänger war schon so voll. Leider hatten wir die Fahrt mit den Rädern vorher nicht reserviert, so dass wir und andere Radfahrer nicht mitgenommen wurden.
Das war sehr schade.

Drum fuhren wir nochmals in Richtung Traben-Trarbach, wo wir die kleine Ortschaft Kröv, bekannt durch den Wein „Kröver Nacktarsch“, besichtigten. Auch interessant waren in Zeltingen-Rachtig die Bauarbeiten für eine neue 1,7 km lange Autobahnbrücke in einer Höhe von 158 Metern, wobei fünf Pfeiler schon stehen. Sie soll 2018 fertig sein.
Sie ist ein kurzes Stück eines Großprojekts einer Fernstraßenverbindung mit den belgischen/niederländischen Nordseehäfen sowie dem belgischen Ballungsraum mit dem Rhein-Main-Gebiet.

Um die Jahreszeit Mitte Oktober gibt es leider keine Weinfeste mehr, aber dafür ist es in dieser Region nicht mehr so überlaufen.

Leider konnten wir in der kurzen Zeit nicht alles sehen und mit dem Rad abfahren. Doch um das Moseltal näher kennen zu lernen, reichen einige Tage völlig aus.

Es waren wunderbare sonnige und warme Tage, die für mich einen hohen Erlebnisfaktor hatten und unvergessen bleiben.

Autor:

Elisabeth Jagusch aus Schermbeck

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