„Ich werde die therapeutische Arbeit vermissen!“

Gerhard Kleinlützum, bisheriger Geschäftsführer des "Wendepunkt", arbeitete bis zu seinem Ruhestand auch therapeutisch.
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Gerhard Kleinlützum verabschiedet sich nach 22 Jahren Arbeit im „Wendepunkt“ in den Ruhestand

Was am 1. November 1995 seinen Anfang nahm, wurde nun in der Evangelischen Kirchengemeinde Nierenhof mit einer feierlichen Abschiedsfeier beendet. Mit einem Gottesdienst, viel Musik und lieben Grußworten verabschiedeten sich Mitarbeiter, Klienten und Vertreter des Vereins „Wendepunkt“ von Gerhard Kleinlützum, der insgesamt 22 Jahre für den Verein tätig war, davon mehr als 18 Jahre als Geschäftsführer.

Viele seiner Klienten und Mitarbeiter ließen es sich an diesem Tag nicht nehmen, dem Heilpädagogen und Theologen persönlich die Hand zu schütteln und sich für seine Arbeit der vergangenen Jahre zu bedanken. Denn als Psychotherapeut war der 65-Jährige, trotz seiner leitenden Position, für den gesamten Wendepunkt bis zum Schluss tätig. „Mir war es immer wichtig, auch an der Basis mitzuarbeiten“, so Kleinlützum. „Vier bis fünf Klienten habe ich daher bis zum Ende in der Gruppentherapie betreut.“

Und das sei es auch, was ihm sicherlich fehlen werde. „Ich werde die therapeutische Arbeit vermissen. Die Begleitung psychisch erkrankter Menschen und der Kontakt zu ihnen, das war für mich immer wichtiger Bestandteil meiner Arbeit“, so der Theologe im Gespräch mit dem Stadtanzeiger. Zwar seien die Anforderungen, die von außen an den christlich orientierten Verein, der 1979 im Westerwald gegründet wurde, immer vielfältiger geworden, doch die Arbeit mit den Menschen habe er sich nicht nehmen lassen. Während seiner Zeit als Geschäftsführer startete das „Betreute Wohnen“ und es wurden die therapeutischen Angebote im Bereich der stationären Rehabilitation, wie Gruppen-, Reit- und Kunsttherapie ausgebaut. Außerdem ging die Mutter-Kind-Einrichtung „Wendepünktchen“ an den Start.

Im Bauernhof am Sender, in der Hordtherberge Am Bertram, in der Villa an der Hauptstraße und in einer Gewerbehalle in Bonsfeld, der sogenannten „Kreativwerkstatt“, werden heute mehr als 30 Menschen stationär in Reha-Plätzen versorgt. „Außerdem betreuen wir rund 45 Menschen in ihren eigenen vier Wänden in Langenberg“, so Kleinlützum. Insgesamt 70 festangestellte Mitarbeiter zählt der Verein inzwischen. Es gab also viel zu tun in seinem Berufsleben beim „Wendepunkt“, doch jetzt sei er bereit für die „Staffelübergabe“ an seinen Nachfolger Michael Offermann, der bei seiner Vorstandsarbeit von Holger Kraft (verantwortlich für die Reha) und der Sozialpädagogin Katja Schreyer unterstützt wird.

Doch ganz ohne „arbeiten“ wird es auch in Zukunft bei Kleinlützum nicht gehen – ehrenamtlich versteht sich. „Ich werde mein Netzwerk zur Unterstützung verschiedener überregionaler Projekte, in denen die Zusammenarbeit von Hilfseinrichtungen und psychiatrischen Kliniken entwickelt werden soll, nutzen. Außerdem kandidiere ich für das Presbyterium der Freien Evangelischen Gemeinde Kettwig.“ Und dann wartet da auch noch Hündin „Ronja“ auf ausgedehnte Spaziergänge in der freien Natur.

Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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