Japaner nutzen Langenberger Technik: Die „PUMA“ entfernt radioaktive Partikel

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Die schreckliche Nuklearkatastrophe von Fukushima jährt sich im März zum zweiten Mal. Für die Entsorgungsarbeiten der schadhaften Stoffe wird unter anderem die Technik einer Langenberger Firma eingesetzt.

Die „PUMA 2400“ ist eine Filterbeckenreinigungsmaschine der USG Umweltservice GmbH, mit der verschmutzte Oberflächen abgeschält werden können.
„Der Vorteil dieser Maschine ist es, dass möglichst wenig Sand beziehungsweise Erde abgetragen wird und dabei dennoch die verschmutzten Partikel entfernt werden können“, erklärt Geschäftsführer Ferdinand Doppstadt auf Anfrage des Stadtanzeigers Niederberg. Eine Technik, die nun in Fukushima, wo sich vor knapp zwei Jahren eine Nuklearkatastrophe ereignete, zum Einsatz kommt. Nicht im direkten Katastrophengebiet, sondern auf Feldern im Umland soll der konterminierte Boden abgefahren und gesäubert werden. Ursprünglich konzipiert wurde die Maschine zur Reinigung von Wasserfilterbecken.
„Wir hatten die Maschine auch schon nach der Ölkatastrophe in Florida im Einsatz“, so Doppstadt. „Als die Anfrage eines Bauunternehmers aus Japan kam, haben wir die ,PUMA‘ in einen Container gepackt und von Amerika nach Japan gebracht.“ Es folgten Probefahrten, die wissenschaftlich begleitet wurden. Auch Ferdinand Doppstadt und Konstrukteur Karsten König machten sich vor Ort ein Bild von allem. „Man kann sich kaum vorstellen, wie es dort aussieht“, so Doppstadt. „Die Felder liegen brach und die Häuser wurden abgerissen.“ Die Aufräumarbeiten seien nach der schrecklichen Katastrophe in vollem Gange.
Rund 250.000 Euro koste eine der Filterbeckenreinigungsmaschinen. „Die ,PUMA‘ ist eine Spezialmaschine und gehört nicht zu unseren Serienlieferungen“, erklärt Doppstadt. „Sie wird nur kundenspezifisch hergestellt.“ Inzwischen wurden bereits drei weitere Maschinen nach Japan verkauft und noch zwei weitere seien im Gespräch. „Wir haben die ,PUMA 2400‘ seit vier Jahren in unserem Programm“, so Ferdinand Doppstadt. „Für den Einsatz in Japan wurde sie allerdings nochmals modifiziert.“ Leichter, kompakter und wendiger ist sie nun. Den Namen „PUMA“ habe man damals als Abkürzung für Putzmaschine gewählt.
Und so funktioniert‘s: Die „PUMA 2400“ wird über die Oberfläche gefahren, die von Schmutzpartikeln befreit werden soll. Der vorne angebrachte Aufnahmetisch kann je nach Bedarf höhenverstellt werden. Er ermöglicht eine glatte und nivellierte Filteroberfläche. Mit der präzise gesteuerten Abnahmemenge sei gewährleistet, dass die aufzunehmende Menge des Filtermediums auf das absolut notwendige Volumen reduziert wird.
Die Firma Doppstadt und auch die Tochterfirma USG Umweltservice bieten weltweit Maschinentechnik für Recyclingprozesse. Begonnen hatte alles mit einem landwirtschaftlichen Betrieb. „Mein Vater gründete die Firma im Jahr 1965“, so Ferdinand Doppstadt. Schließlich entwickelte sich das Unternehmen zu einem Spezialisten im Bereich der Umwelttechnik. In den Niederlassungen in Velbert und Wülfrath sind derzeit 150 Mitarbeiter angestellt. „Insgesamt beschäftigen wir rund 600 Menschen“, so der Geschäftsführer. In der Nähe von Magdeburg sowie in Dänemark gibt es weitere Standorte.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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