„Ich möchte ermutigen und nicht missionieren“

Anja Kruse erinnert sich mit ihrem Mantra täglich dartan, immer eine harmonische Beziehung zu sich selbst und zu ihrer Umwelt zu wahren. | Foto: Petra Stadler
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  • Anja Kruse erinnert sich mit ihrem Mantra täglich dartan, immer eine harmonische Beziehung zu sich selbst und zu ihrer Umwelt zu wahren.
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Die deutsche Theater- und Fernsehschauspielerin Anja Kruse ist vor allem durch ihr Mitwirken bei TV-Produktionen wie „Das Traumschiff“, „Die Schwarzwaldklinik“ und „Forsthaus Falkenau“ bekannt. Doch auch als Autorin ist die gebürtige Essenerin inzwischen erfolgreich. Aus ihrem Buch „Mein Weg mit Buddah“ liest sie am Mittwoch im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Frauenzimmer“ der Kultur- und Veranstaltungs-GmbH Velbert (KVV) vor. Zuvor stand sie im exklusiven Stadtanzeiger-Interview Rede und Antwort.

Frau Kruse, der Titel ihres Buches verrät, dass es um Buddhismus geht. Wie kam es dazu, dass Sie zur praktizierenden Buddhistin geworden sind? Schon als Schülerin war ich auf Sinnsuche. Ich habe mich gerne mit Physik, Chemie und Biologie beschäftigt und irgendwie passte das alles nicht mit meiner christlich-evangelischen Erziehung zusammen. Ich wollte eine größere Wahrheit finden und beschäftigte mich auf meinen späteren Reisen nach Asien mit diesem Thema. Im Buddhismus des Nichiren Daishonin fand ich Antworten. Das ist über 19 Jahre her.

Wie macht sich das in Ihrem Alltag bemerkbar? Diese Form von Buddhismus, die ich betreibe, ist nicht an Kloster und bestimmte Kleidung gebunden. Ich muss außerdem auch nicht an irgendwelchen regelmäßigen Zeremonien teilnehmen, sondern bin völlig ungebunden. Für mich ist es sowieso eher eine Lebensphilosophie als eine Religion. Dennoch, in meiner Wohnung habe ich einen kleinen Altar, an dem ich jeden Morgen und jeden Abend mein Mantra spreche. Es soll mich daran erinnern, immer eine harmonische Beziehung zu mir selbst und zu meiner Umwelt zu wahren. Es gab eine Zeit, in der ich das aus den Augen verloren habe.

Und wie kam es dazu, dass sie sich nun wieder täglich daran erinnern? Man kann sich sehr schnell in Oberflächlichkeiten verlieren, so war es auch bei mir. Zum Glück, und ich halte es tatsächlich für Glück, bin ich auf die Nase gefallen. Sowohl beruflich als auch privat brach bei mir alles auseinander und ich erkannte, worum es wirklich geht.

Wie kam es zu dem Entschluss, ein Buch über das Thema zu schreiben? Wenn etwas wichtig ist, kommt es von allein. Eigentlich wollte ich kein Buch schreiben, denn ich möchte auch niemanden missionieren. Ermutigen ja, aber missionieren nicht... Im Jahr 2012 sprach ich in einer Talkshow allerdings einmal darüber, wie ich mich mit Hilfe des Buddhismus von all der Oberflächlichkeit, die es gerade in meiner Branche gibt, befreien konnte. Die Flut an Briefen und E-Mails animierte mich schließlich doch dazu, all das einmal aufzuschreiben.

Welche Zielgruppe möchten Sie mit „Mein Weg mit Buddah“ ansprechen? Jeder kann sich angesprochen fühlen. Das Buch ist keine Autobiografie, natürlich verrate ich viel aus meinem Leben, greife Momente auf, in denen mir der Buddhismus durch Höhen und Tiefen geholfen hat, dennoch ist es allgemein gültig. Es eignet sich für Menschen, die ermutigt werden möchten, endlich mal loszulassen und sich zu überwinden. Aber auch Leute, die sich in ihrem Tun bestärkt fühlen möchten, finden darin die passenden Zeilen.

Wie war die bisherige Resonanz bei Ihren Lesungen? Sehr berührend! Im Anschluss an die Lesungen haben die Zuhörer mir von ihren privaten Problemen erzählt und Rat gesucht. Es gab aber auch viele Briefe, in denen mir gedankt wurde, dass ich dabei geholfen habe den richtigen Weg zu finden. Sehr schön war auch, als eine Frau zu mir sagte, dass sie das Gefühl hatte, ich hätte das Buch nur für sie geschrieben.

Gab es auch negatives Feedback? Eigentlich gab es das bisher nicht. Das Negativste, was mir gesagt wurde war, dass man selber nichts mit dem Buddhismus anfangen könne.

Wird es eventuell noch ein zweites Buch geben? Ich habe in meinem ersten Buch den Weg zu mir selbst beschrieben und die Lehre erklärt, es ist also eine runde Sache. Es wird also kein zweites Buch zu diesem Thema geben. Allerdings habe ich meine Leidenschaft für das Schreiben entdeckt, das habe ich mir alles vorher nicht zugetraut. Man wird es sehen, ich lasse es einfach auf mich zukommen...

Info:
-Im Frauenzimmer finden Veranstaltungen zu Themen statt, die für Frauen in der heutigen Gesellschaft relevant und interessant sind.
-Die Lesung „Mein Weg mit Buddah“ von Anja Kruse findet am Mittwoch, 30. Oktober, um 19.30 Uhr in der Vorburg des Schlosses Hardenberg statt.
-Karten: Tourist-Info, Friedrichstraße177, oder unter Tel. 02051/60550 sowie 02051/950417
Weitere Infos unter www.kvv-velbert.de

Anja Kruse erinnert sich mit ihrem Mantra täglich dartan, immer eine harmonische Beziehung zu sich selbst und zu ihrer Umwelt zu wahren. | Foto: Petra Stadler
Autor:

Maren Menke aus Velbert

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