KAB Spellen beendet Korkensammlung

„Die Entscheidung ist dem Vorstand wahrlich nicht leicht gefallen, der Beschluss aufgrund der Faktenlage letztlich aber doch einstimmig ausgefallen“, betont Ralf Költgen, Vorsitzender der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) St. Josef Spellen. Gemeint ist Ankündigung des KAB-Ortsverbandes, ihre gemeinnützige Sammelaktion „Korken für Kork“ im Stadtgebiet Voerde nach mehr als 15 Jahren einzustellen.

Der Grund: Wie die KAB erst in den letzten Tagen erfuhr, wurde Mitte letzten Jahres im Epilepsiezentrum Kehl-Kork die Herstellung von ökologischem Dämmstoffgranulat aus Flaschenkorken eingestellt. Der Betrieb hatte zwölf Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen ermöglicht. Die Produktionseinstellung begründet das Epilepsiezentrum auf seiner Homepage: „Die spontane Resonanz auf diese Sammelaktion war in der Bevölkerung von Beginn an sehr gut, ging aber infolge der Verwendung von Kunststoffstopfen und Schraubverschlüssen in den letzten Jahren kontinuierlich zurück. Mit der zurückgehenden Sammelmenge (bei gleichbleibend hohen Grundkosten für die Bereithaltung der Lagerkapazität und Verarbeitungstechnik) belastete die Korkenverarbeitung zunehmend das wirtschaftliche Ergebnis der Hanauerland Werkstätten.“

Die Korken werden zwar weiterhin von den Hanauerland Werkstätten gesammelt, aber dann direkt weitervermarktet an Produktionsstätten von Pinnwänden. „Das Hauptmotiv der Sammelaktion war für uns jedoch die Förderung von Arbeitsplätzen für Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt ansonsten kaum eine Chance haben“, so KAB-Vertrauensmann Martin Kuster, der 1999 die Aktion initiierte und seitdem mithilfe eines engagierten Teams die Sammlung organisierte. „Dieses Motiv ist mit der Produktionseinstellung weggefallen. Es ist schon traurig, dass mit dem Ende von „Korken für Kork“ eine kleine Ära für die Voerder KAB zu Ende geht. Aber ein Verband muss sich der Herausforderung stellen, auf neue Entwicklungen zu reagieren“. Neben dem ehrenamtlichen Sammlerteam und den Sammelstellen (Marktkauf, Edeka und vielen anderen) dankt die KAB den Familien Faure, Steeger und Awater, die für das gemeinnützige Projekt kostenlosen Lagerraum zur Verfügung stellten – und nicht zuletzt den zahlreichen Voerder Bürgern, die treu Flaschenkorken im Volumen von insgesamt schätzungsweise 150.000 Litern sammelten.

Die KAB bittet alle Voerder Bürgerinnen und Bürger, bis spätestens Freitag, 20. Februar, ihre noch bei sich gelagerten Flaschenkorken an den bekannten Sammelstellen abzugeben. Danach werden die Sammelbehälter entfernt. Ein letzter Transport an das Epilepsiezentrum wird in den kommenden Wochen erfolgen. Für Voerder Bürger, die ihre gesammelten Korken nach diesem Zeitpunkt abgeben möchten, empfiehlt die KAB die von Voerde nächstgelegene, von der Diakonie angebotene Sammelstelle Café Komm in Dinslaken, Duisburger Str. 103.

Der KAB-Vorstand hat sich nun zur Aufgabe gesetzt, in den kommenden Monaten neue Möglichkeiten der Förderung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderungen und der Inklusion im Allgemeinen – diesmal mit stärkerem regionalen Bezug - auszuloten. „Dies ist und bleibt ein wichtiges Anliegen unseres Ortsverbandes“, verspricht Ralf Költgen.

Autor:

Martin Kuster aus Voerde (Niederrhein)

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