Ballermann Scharff war Schrecken aller Verteidiger - Der Ball muss ins Tor, alles andere ist doch Kokolores

70 Jahre - immer gut gelaunt und kein bisschen leise: Hevens Ex-Torjäger Udo Scharff. amö-Foto
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Udos Lieblingsspiel:
Bälle versenken

TuS Hevens Ex-Torjäger Scharff
feierte seine runde 70

Sein Name: untrennbar mit dem TuS Heven verbunden. Seine Tore: Guinness-Buch-verdächtig. Und am Montag, 28. Juli, feierte Hevens einstiger "Torminator" Udo Scharff seinen runden 70. Geburtstag.

Dass das Runde ins Eckige musste, wusste Klein-Udo schon, als er noch auf dem alten Hevener Sportplatz in der Aue kickte. Und eigentlich logisch, wer das Siegtor zur ersten Hevener Schüler-Stadtmeisterschaft schoss: Udo! Klar auch, dass so ein treffsicherer Kicker nicht nur in Kreisauswahl-Mannschaften sein Können zeigte, sondern auch auf der Einkaufsliste des damaligen Oberligisten VfL Bochum stand. Es bedurfte schon einiger Überzeugungskunst, das 18-jährige Kicker-Talent zu überreden, sein Lieblingsspiel, "Bälle versenken", weiterhin beim Hevener Bezirksligisten fortzusetzen.

Getreu seiner Philosophie "Warum sich mit Schönspielerei verzetteln, wenn es auch einfach geht. Der Ball muss ins Tor - alles andere ist doch Kokolores, traf Udo, wie er wollte. Ob links, rechts oder per Kopf - die Kugel war da, wo sie hingehörte: drin. Nachvollziehbar, dass Ballermann Scharff zum Schrecken aller Verteidiger wurde. Aber auch auf anderen Positionen stand der vielseitig einsetzbare Kicker seinen Mann. "Wichtig war, dass ich spiele. Wo, musste der Trainer entscheiden. Und wenn du den richtigen Torriecher hast, triffst du immer'", gibt der Geburtstagsjubilar schmunzelnd zu Protokoll.

Als Schütze Scharff 1966 im Alter von 22 Jahren den Dienst fürs Vaterland antrat, spielte er einmal mit der Standort-Auswahl gegen ein anderes Bundeswehr-Team, das den Schalker Flankengott Rüdiger "Stan" Libuda in seinen Reihen hatte. "An das Ergebis kann ich mich nicht mehr erinnern, aber eins weiß ich noch ganz genau: Nach dem Kick waren einige von uns richtig schwindelig."

1976, nach einer zweijährigen verletzungsbedingten Zwangspause, zog der Torjäger im "Unruhestand" seine Fußballstiefel wieder an und schoss Hevens zweite Mannschaft mit seinen Toren prompt zur Meisterschaft. Danach - im reifen Fußballalter von 34 Jahren - setzte der Hevener "Torminator" seine Torjagd sowohl bei den Altherren als auch in der Altliga und Super-Altliga erfolgreich fort.

Zwölf Jahre am Stück war Torjäger vom Dienst bei den Oldies vom Haldenweg Torschützenkönig und schoss seine Blau-Weißen von einer Stadtmeisterschaft zur nächsten. Ob Hallenparkett oder auf der damals noch üblichen roten Asche. Egal. Und Tor-Diät gab's bei einem wie ihm sowieso nicht, vielmehr stand immer volle Kanne auf seinem Programm. Natürlich auch nach dem Spiel. Sein damaliges Motto: "Nur ein ganz besonderer Sprit hält einen Torjäger fit."

Seit 60 Jahren ist das Hevener Ehrenmitglied Scharff nun schon seinem Club in Treue fest verbunden. Und ein Sonntag ohne Fußball ist für ihn einfach kein Sonntag. Er muss raus auf'm Platz. Muss zu seinen Sportfreunden in die berühmt-berüchtigte Hevener "Mecker-Ecke". Und ohne lauthals seine Blau-Weißen anzufeuern, würde TuS-Fan Udo Scharff den Haldenweg nie verlassen.

Autor:

Alfred Möller aus Witten

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