Eine etwas kritische "Betrachtung" des "Nichtraucherschutzgesetzes"

"Entliehen" bei "Wikipedia" | Foto: Wikipedia

Das Nichtraucherschutzgesetz, das meines Wissens ein absolutes Rauchverbot in wirklich allen Ecken der Gaststätten, Kneipen und Festzelte NRWs impliziert, muss meines Erachtens unbedingt von zwei Seiten betrachtet werden. Sicherlich hat das Verbot einerseits seine Berechtigung, wenn allein geschätzte 3.300 Menschen bundesweit jährlich an den Folgen des „Passivrauchens“ sterben. Mit dieser erschreckenden Zahl operierten Abgeordnete von SPD und Grünen bei einer Debatte mit der Gesundheitsministerin Barbara Steffens vor einigen Wochen. Bei den aktiven Rauchern sind es bundesweit jährlich 140.000 Menschen, die an den Folgen ihres Nikotinkonsums sterben, wie es Knut-Olaf Haustein, ein renommierter "Nikotinforscher" vor Jahren im "Stern" verlauten ließ.
Andererseits sollen die berechtigten Interessen von Wirten, Schützen und Karnevalisten an der Aufhebung des Rauchverbots nicht ungehört verhallen. Ist es nicht eine erschreckende Bilanz, wenn 70 % der „Kneipenwirte“ über drastische Umsatzeinbrüche klagen und sie unter Existenznöten leiden? Sind nicht Gaststätten und Festzelte die Stätten, an den das gesellschaftliche Leben seinen „ureigenen Sitz im Leben“ hat? Gern denke ich in diesem Zusammenhang an die Kirmesfeiern der Eltern mit der Verwandtschaft im Schützenzelt meines Heimatorts zurück. Was für schöne Kindheitserinnerungen werden da wach! Karnevalsfeiern, Schützenbälle, Trauerfeiern, Hochzeiten, all diese Festlichkeiten können nur in großen Festsälen gefeiert werden. Was bleibt zu tun, wenn diese Säle aufgrund mangelnder Besucherzahlen nicht mehr rentabel sind und geschlossen werden müssen?
Sollte die „grüne“ Gesundheitsministerin da nicht lieber an die Vernunft jedes Einzelnen appellieren und jeden Bürger selbst entscheiden lassen, ob er sich dem „blauen Dunst“ aussetzt, statt ein Gesetz zu verabschieden, das sie wegen seiner unvorhersehbaren Folgen selbst für revidierungsbedürftig hält.
Auf die persönliche Entscheidungsfreiheit setzt auch der Gastwirt Werner van Bebber aus Birten, der auch Umsatzeinbußen geltend macht. Im Übrigen beschwert er sich ein wenig über eine ständige Unruhe bei Feiern, die dadurch verursacht wird, dass die Gäste ständig zum Rauchen nach draußen gehen müssen. Diese Unruhe setzt sich dann vor dem Gasthaus fort, und so mancher Nachbar fühlt sich natürlich zu später Stunde in seiner Nachtruhe gestört. „In Birten geht’s ja noch“, wird er konkret, „aber in den Städten sieht’s da ganz anders aus“. Ja, dort haben die Anzeigen wegen Störung der Nachtruhe deutlich zugenommen.
Abschließen möchte ich mit dem Gedanken: Die Pflege des Brauchtums wie Karneval und Kirmes muss erhalten bleiben, und dazu bedarf es großer Säle, die sich finanziell rechnen! Ist es nicht im Sinne der Allgemeinheit, dass diese Feiern so nikotinarm wie möglich abgehalten werden? Kettenraucher müssen auf die Gemeinschaft hin umerzogen werden, meinen Sie / meint ihr nicht auch, oder sollen sie nicht, ganz vorsichtig gefragt, am besten gleich „vor der Tür bleiben“ und nur sich selbst schaden!
Schön wäre es, wenn dieser LK-Beitrag so manchen Raucher zum Nach- bzw. Umdenken anregen würde! Im Übrigen hat mein Mann das Rauchen auch unserer Tochter Christina zuliebe eingestellt.

Autor:

Hildegard van Hueuet aus Xanten

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