Erschreckend: „meine Mathematik“ unterstützt das Rauchen Jugendlicher

In dieser Woche wurden den Schülern der „Schülerhilfe“ Extra-Stunden angeboten und auch erfreulich gut genutzt. Eigentlich sind ja noch Ferien! So kann man es nicht hoch genug werten, wenn die Jugendlichen daran teilnehmen!

Da Ferien sind, wollte ich das gemeinsame Üben etwas auflockern.
So setzte ich an den Anfang die Fragen nach der Teilbarkeit einer Zahl durch 2 / 3 / 4 / 5 / 6 / 8 / 9 / 10, machte darauf aufmerksam, dass es für 7 keine Teilbarkeitsregel gibt, und gab als Zusatz die Teilbarkeitsregel für die 11 an.
Etwas erstaunt war ich schon, dass die Regeln für 2 bis 10 nicht allen bekannt waren (oder besser: vergessen wurden). Aber es war eine willkommene Auffrischung sowie eine Abwechslung statt „Lösen von Sachaufgaben“.

Am Ende der Zeit, als die Konzentration stark nachließ, gab ich noch 2 Extras zum Besten:
### 1 ### Man schneidet in ein Papier ein Loch in der Größe eines 2-Cent-Stückes und fragt, ob – ohne etwas kaputt zu machen – durch dieses Loch ein 2-Euro-Stück passt?
Wenn man dann noch sagt, dass dies jemand gesagt hat, man es aber auch nicht richtig glaube und deshalb die Frage stelle – dann steigert man das Interesse (besonders bei Erwachsenen).
Pfiffig ist der Hinweis darauf, das Blatt zu falten. Hm, klappt aber so auch nicht.
Da man zu Beginn um einen kleinen Betrag (z.B. 2€) gewettet hat, wird man lächelnd gebeten, das Geld zu zahlen.
Da zieht man das Papier leicht auseinander, dass das Loch statt des 2-Cent-Durchmessers fast so groß wird wie der halbe Umfang – und schon rutscht das 2-Euro-Stück hindurch!

### 2 ### Ich lasse eine Person eine dreistellige Zahl ihrer Wahl hintereinander schreiben (z.B. aus 764 wird 764764). Diese Zahl soll eine weitere Person durch 13 teilen.
Da höre ich, dass dies vielleicht gar nicht gehe. Ich tue so, als zweifele ich selbst daran, hoffe aber, dass es klappt – wenn ich den Trick richtig verstanden habe.
Das Ergebnis (im Beispiel: 58828) wird auf einen weiteren Zettel geschrieben. Einen Weiteren bitte ich, das Zwischenergebnis durch 7 zu teilen.
Der skeptische Blick ist nicht so stark, weil das ja mit der 13 klappte.
Das jetzige Ergebnis (im Beispiel: 8404) wird mir auf einem Zettel gereicht.
Ganz fix sage ich die gedachte Zahl (im Beispiel: 764), weil ich nur noch durch 11 teilen muss, was sehr leicht geht.
Alle sind erstaunt!
Da ich zuvor gewettet habe, dass ich die gedachte Zahl herausbekomme oder zeigen kann, wer sich verrechnet hat, habe ich den Gewinn sicher!
[ Der Trick ist, dass 13 x 7 x 11 = 1001 ist. Jede dreistellige Zahl hintereinander wiederholt ist aber (im Beispiel) 764 x 1001 = 764764 und muss deshalb durch 13 / 7 / 11 zu teilen gehen. ]

Den Erfolg der Anwendung beider mathematischen Spiele erfuhr ich heute:
Eine Schülerin hatte beides bei/an der Mutter ausprobiert, jeweils 5€ gewonnen und sich für die ersten 5€ einen Pulli gekauft und die zweiten 5€ eine Schachtel Zigaretten!

So habe ich als Nichtraucher mit „meiner Mathematik“ das Rauchen unterstützt.
Entschuldigung!

Autor:

Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Alpen

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