Spontandemonstration über den Westring

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Zur heutigen Montagsdemo mit dem Schwerpunkt "Solidarität für die Kurden im Kampf gegen die IS" kamen mehr als 150 Teilnehmer. Verschiedene Organisationen wie DIDF, Bir Car, Solidarität International, Parteien und viele Einzelpersonen protestierten gegen die Gräueltaten der unmenschlichen IS-Terrortruppen.

Nach der Eingangshymne der Bochumer Montagsdemo eröffnete einer der Moderatoren die umfangreiche und lautstarke Debatte: "Liebe Freunde aus Kurdistan, liebe Bochumer Bürgerinnen, herzlich willkommen auf unserer Montagskundgebung. Wir freuen uns über euer zahlreiches Kommen und haben euren Kampf gegen die barbarische IS zu unserem Thema gemacht. Vielleicht könnt ihr Hintergrundinformationen über die IS geben?"

Ein Kurde meldete sich: "Die IS ist eine terroristische Gruppe, die nur Mord und Unrecht kennt. Dabei geht sie gegen alle vor, die nicht ihren Vorstellungen entsprechen. Das sind nicht nur die Kurden, sondern auch Jesiden, Alewiten, Christen und selbst Muslime. Die Verbrechen der IS haben nichts mit dem Islam oder der Scharia zu tun. Männer werden geköpft, Frauen vergewaltigt, verkauft und Kinder verschleppt".

"Wir konnten die IS teilweise aus Kobana zurückdrängen, doch wir brauchen Unterstützung mit Waffen", äußerte sich ein weiterer kurdischer Redner. Mehrere weitere Wortmeldungen folgten, sie wurden von einem kurdischen Dolmetscher in die kurdische Sprache übersetzt.

Auch wurde die Politik der Türkei zu der IS scharf angegriffen: "Angeblich wird eine Puffer- und Flugverbotszone in Nordsyrien im Bereich der türkischen zur Sicherung der Zivilbevölkerung Grenze gefordert. Dann begleitet türkisches Militär in Syrien Militärfahrzeuge der IS. Es stimmt also nicht, dass die Türkei den Kampf der Kurden gegen die IS-Terroristen unterstützt." Das war die Aussage eines Betroffenen aus Syrien.

Immer wieder wurde zwischen den Redebeiträgen die Parole "IS raus, raus aus Kurdistan" gerufen.

"Die Angriffe der USA auf Stellungen der IS haben oftmals nur solche Ziele getroffen, die den Vormarsch der IS-Faschisten auf Kobane nicht stoppen konnten. Diese Luftangriffe wurden von arabischen Staaten wie Saudi-Arabien und Katar unterstützt. Diese Staatsregime verletzen jedoch selbst die Menschenrechte. Besonders die Frauen werden dort massiv unterdrückt. Es geht auch gar nicht um den Schutz des kurdischen Volkes, sondern nur um die Interessen der Imperialisten", äußerte sich einer der Moderatoren.

Ein Vertreter einer Partei verlas eine Solidaritätserklärung für die unterdrückten Kurden und erklärte, dass Pazifismus nicht weiterhelfen kann. Er forderte, dass die kämpfenden Kurden durch Waffenlieferungen unterstützt werden. "Kurdistan ist überall", hieß es, "und die internationalen Monopole bzw. deren Handlanger bestimmten die Politik".

Ebenfalls solidarisierten sich die Organisation "Internationale Solidarität" und der Jugendverband Rebell für die Kurden.

Ein betroffener Kurde aus Syrien wies darauf hin, dass die IS sogar chemische Kampfstoffe einsetzt.

"Wie kommen diese Faschisten denn daran?", wunderte sich einer der Moderatoren, "angeblich sollten diese Kampfstoffe aus Syrien entfernt worden und vernichtet sein. Da kann doch nur wieder Korruption im Spiel sein.

Nach einem musikalischen Intermezzo entschlossen sich alle Demonstranten zu einer spontanen Demonstration durch die Kortumstr. und über den Süd- und Westring sowie dem Willy-Brandt-Platz zur Drehscheibe, wo die Abschlusskundgebung stattfand. Anfangs gab es Probleme mit der Polizei, weil zunächst nur der Bürgersteig benutzt werden durfte. Nach Protesten aus dem großen Demozug gegen diese Auflage konnte dann doch die Straße benutzt werden, was bei der großen Anzahl von Menschen (rd. 200 Personen) doch wohl selbstverständlich war.

Ohne weitere Zwischenfälle verlief die friedliche Demonstration wie geplant über den Westring bis zur Kortumstr. (Drehscheibe).

Auf der Abschlusskundgebung lud die Montagsdemo die kurdischen Freunde zur nächsten Montagsdemo um 18.00 Uhr auf dem Husemannplatz ein. "Wir kommen", so war der Tenor.

Mit einer Schweigeminute für die Opfer des Kampfes gegen die IS endete die Kundgebung.

P.S. Fotos über diese Spontandemo folgen noch.

Die Moderator
Ulrich Achenbach

Nachfolgend einige Fotos. Wir bitten die Fotoqualität zu entschuldigen, sie wurden mit dem Handy aufgenommen.

Autor:

Ulrich Achenbach aus Bochum

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