Kunst im Großformat

„Ich arbeite immer in großen Formaten“, sagt Reinhard Wiecorek. | Foto: Michael Kaprop
2Bilder
  • „Ich arbeite immer in großen Formaten“, sagt Reinhard Wiecorek.
  • Foto: Michael Kaprop
  • hochgeladen von Bettina Meirose

Wer die Städtische Galerie im Bottroper Kulturzentrum August Everding besucht, kann die „große Vielfalt“ auch im Wortsinne erleben: Der Künstlerbund präsentiert hier bis zum 9. Januar Werke im großen Format.

1,90 m x 2,90 m ist der „Schacht“ von Reinhard Wieczorek. „Das ist ein Blick von der Halde auf die Zeche“, erklärt der Künstler. „Als wir ‚das große Format‘ als Thema unserer Ausstellung wählten, haben wir es jedem Künstler selbst überlassen, was er daraus macht. Ich selbst arbeite immer in großen Formaten.
Für Ulrich Röhrig, der normalerweise immer klein gestaltet, ist sein Werk im Format 80x60 Zentimeter riesig.“
24 Künstlerbund-Mitglieder haben hier jeweils ein Werk ausgestellt. Aus mehr als einem Dutzend Einzelaufnahmen setzt sich „Otawango Delta“ des Fotokünstlers Paul Schulte zusammen. Es ist 40 Zentimeter breit und vier Meter lang in der ersten Etage zu sehen. „Ich bin fasziniert von Afrika. Das war meine fünfte Reise darunter. Es war eine seltsame Stimmung dort in Botswana. Zuerst waren nur ein paar Elefanten zu sehen. Unser Guide meinte aber, wir sollten abwarten. In der Tat. Es wurden immer mehr. Im 240 Grad-Blickwinkel habe ich die Aufnahmen bei 42 Grad Celsius geschossen. Erst als ich die Fotos zuhause zusammengesetzt habe, habe ich sie gezählt: Es waren 164 Elefanten.“
Fotografien sind in dieser Ausstellung nur fünf zu sehen. Die meisten Künstler arbeiten mit Acryltechnik, einige mit Öl auf Leinwand. „Irmelin Sansen zum Beispiel beschäftigt sich mit Strukturen und Haptik, ihre Werke sind völlig ungegenständlich“, so Wieczorek. Das Bild von Trude Zeltinger „Dem Fisch das Fliegen beigebracht“ bezieht sich auf den Schriftsteller Günter Künert. Der VHS-Dozent Dieter Haf bewegt sich zwischen Abstraktion und Figuration. Sein „Stuhl des Sokrates“ ist nicht unbedingt sofort als Sitzmöbel auszumachen.

Wer sich „Wellengang“ von Heinrich Ingendoh anschaut, könnte das Werk für ein Foto halten - „aber das ist Öl auf Leinwand, Fotorealismus“, klärt Reinhard Wieczorek auf. Die Natur spielt bei Claudia Brüggemeier eine große Rolle. Bei ihrem Werk „Herbst“ könnte man diese Jahreszeit sogar ertasten. „Aber ich weiß nicht, ob es jeder Künstler gerne hat, wenn man die Bilder anfasst“, gibt Wieczorek zu bedenken.
Wer sehen möchte, auf welche Weise die Künstler mit dem für sie unüblichen Format umgegangen sind: Der Eintritt in die Städtische Galerie des Kulturzentrums August Everding ist frei. Geöffnet ist montags bis freitags von 9 bis 20 Uhr, samstags von 9 bis 12 Uhr.
Im nächsten Jahr dürfen die Kunstfreunde ganz genau hingucken. Denn dann wird es umgekehrt: Der Künstlerbund überlegt, das kleine Format, 10x10 Zentimeter, auszuwählen.

„Ich arbeite immer in großen Formaten“, sagt Reinhard Wiecorek. | Foto: Michael Kaprop
Diese  Aufnahme hat Paul Schulte aus 13 Fotos zusammengesetzt. | Foto: Michael Kaprol
Autor:

Bettina Meirose aus Bottrop

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.