Bottrop informier Dich! Neuer Gesundheitstalk startet am 19. März

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Es ist eines der beherrschenden Themen im Gesundheitsbereich der letzten Zeit: „Stress und Burn Out“. Grund genug, den ersten Termin des neuen Gesundheitstalks „Bottrop informier Dich!“ am 19. März dieser Problematik zu widmen.

Mit der Gesundheits-Informationsreihe „Bottrop informier Dich!“, einer gemeinschaftlichen Aktion des Stadtspiegels, Radio Emscher Lippe, der Volksbank sowie der Alten Apotheke, soll den Bottroper gezielt ein Forum zu ausgewählten Themen geboten werden, um einen offenen Dialog mit Spezialisten, Fachkräften, Interessierten und Betroffenen führen zu können.

Auf dem Podium wird an diesem Abend unter anderem Initiator Peter Stadtmann sitzen. Der Inhaber der „Alten Apotheke“ organisiert seit Jahren mit großem Erfolg den Spendenlauf „Bottrop beweg Dich!“ und hat jetzt mit „Bottrop informier Dich!“ eine neue Veranstaltungsreihe aus der Taufe gehoben.

Was war für Sie der Anlass, mit „Bottrop informier Dich!“ einen neuen Gesundheitstalk zwischen Fachleuten und Interessierten zu installieren?

Peter Stadtmann: „Mir ist es wichtig, Objektivität ins Gesundheitswesen zu bringen. Besseres Wissen führt dazu, dass sich die Betroffenen selbst ein Bild machen können. Nur ein gut informierter Patient ist ein guter Patient. „Bottrop informier Dich!“ soll Informationen auf einem Niveau transportieren, das für jeden verständlich ist. Der Abend ist für jeden interessant, der selbst betroffen ist, oder Fälle in der Familie oder im Freundeskreis hat.“

Jörg Mikolajewski arbeitet als Coach und ist Experte für berufliches Selbstmanagement und Human Resources. Er selbst wurde auch schon wegen Burn Out behandelt.

Wird um das Thema „Burn Out“ ein zunehmender Hype gemacht, oder steigt der Leidensdruck wirklich immer mehr?

Jörg Mikolajewski: „Der gesellschaftliche Druck ist in den letzten Jahren enorm gewachsen. Wir leben nur noch unter Zeitdruck. Bei einem Burn Out schalten die körperlichen und seelischen Funktionen auf eine Art Notstromversorgung. Der Betroffene befindet sich in einem Hamsterrad und funktioniert einfach, im schlimmsten Fall bis zum Zusammenbruch. Ich versuche dem Betroffenen aufzuzeigen, was er selber tun kann, um sich aus dieser Situation zu befreien. Die Lösung liegt oft in uns selbst, wir müssen sie aber finden.“

Olaf Bensmann wird bei „Bottrop informier Dich!“ aus seiner eigenen Leidensgeschichte berichten. Mit Mitte 20 hatte er gemeinsam mit seiner ersten Frau und einem Partner einen Tischlereibetrieb aufgebaut - bis er eines Tages mit einer schweren Nervenerkrankung, die zur fast vollständigen Lähmung führte, zusammenbrach.

Wie haben Sie die Situation damals erlebt, und welche Konsequenzen haben Sie gezogen?

Olaf Bensmann: „Ich wurde immer lustloser, hatte in der Firma nicht nur finanzielle Sorgen, sondern habe als einer der Chefs auch immer alles aufgefangen, wenn Mitarbeiter ausfielen. In der Spitze habe ich 280 Stunden im Monat gearbeitet. Eines Tages dann kam plötzlich der Zusammenbruch. Ich habe acht Wochen auf der Intensivstation gelegen, es hat ein Dreivierteljahr gedauert, bis ich wieder laufen konnte. Aber ich habe keinen Zusammenhang gesehen, wollte nur so schnell wie möglich wieder zurück in mein altes Leben. Dann bin ich zum zweiten Mal mit der gleichen Erkrankung zusammengeklappt. Da habe ich langsam angefangen, über eine Veränderung nachzudenken. Heute arbeite ich als Angestellter und bin ein ganzes Stück relaxter.“

Dr. Jürgen Gebauer ist Neurologe und Facharzt für Psychiatrie und Psychotheapie. Er steht dem Begriff „Burn Out“ durchaus kritisch gegenüber.

Was beobachten Sie als Arzt in ihrer täglichen Praxis?

Dr. Jürgen Gebauer: „Den Burn Out als solches hat es schon immer gegeben, wir haben dem Phänomen nur einen anderen Namen gegeben. Von daher halte ich es nicht für ein Phänomen der modernen Zeit. Es gibt aber eine Reihe von Menschen, die mit der Taktung der Gesellschaft nicht mehr Schritt halten können. Dann wird gerne sofort von Burn Out gesprochen. Es wird viel zu viel Wind gemacht. Dass es einen Zusammenhang zwischen körperlichen Leiden und der Psyche gibt, ist natürlich unstrittig. Wer das Gegenteil behauptet, hat nichts verstanden.“

Autor:

Judith Schmitz aus Bottrop

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