Vorhang auf... für die fünfte Jahreszeit: WLT lädt zum Kostümverkauf ein

Im Kostümfundus des WLT gibt es viel zu entdecken. Schneiderin Maria Czerwonka präsentiert eines der Kostüme aus der KJT-Produktion "Wolf sein".        Foto: Thiele
2Bilder
  • Im Kostümfundus des WLT gibt es viel zu entdecken. Schneiderin Maria Czerwonka präsentiert eines der Kostüme aus der KJT-Produktion "Wolf sein". Foto: Thiele
  • hochgeladen von Verena Wengorz

Die Karnevalsparty rückt immer näher, nur die Idee für das perfekte Kostüm fehlt noch? „Einfach am Sonntag vorbeikommen“, empfiehlt Maria Czerwonka, Kostümschneiderin am Westfälischen Landestheater. Unmittelbar vor der Premiere von Goethes „Clavigo“ am 3. Februar lädt das WLT zum großen Kostümverkauf in das Studio am Europaplatz ein. Dort gibt es das eine oder andere Schätzchen zu entdecken.

Freie Kleiderbügel sucht man im riesigen Kostümfundus des WLT vergebens. Dicht an dicht hängen dort aufwändig bestickte Kleider neben historischen Gewändern, Mönchskutten neben Tierkostümen aus Plüsch, Pinguinschuhe neben Bärenköpfen – und mit jeder Premiere, die das Theater feiert, werden es wieder ein paar Stücke mehr. „Da freut man sich schon, wenn der Fundus durch den Verkauf wieder ein kleines bisschen leerer wird“, lacht Maria Czerwonka.
Vom ersten Entwurf auf Papier bis zum fertigen Kostüm ist es oft ein weiter Weg, weiß die 61-Jährige. „Wie aufwändig diese Sachen sind und wie viel Arbeit wirklich dahinter steckt, sieht man auf der Bühne ja gar nicht“, betont sie.
So komme es nicht nur darauf an, dass die Kostüme schön und authentisch aussehen. „Das Wichtigste ist, dass sich die Schauspieler perfekt darin bewegen können.“ Ist diese Bewegungsfreiheit nicht gegeben, kann es also schon mal vorkommen, dass ein bereits fertiges Kostüm den Praxistest nicht besteht. Als Beispiel nennt sie die Schafs- und Wolfkostüme der Produktion „Wolf sein“ (auch diese sollen am Sonntag verkauft werden). Ursprünglich hatten sie aus zwei Teilen bestanden – einem Plüschoverall („Relativ einfach zu nähen.“) und einer dicken Unterfütterung („Drei Wochen Arbeit!“). Spielen konnten die Schauspieler letztendlich nur in den Overalls. „Die Ausstopfung war viel zu dick und zu warm“, erklärt die Schneiderin. „Das hat einfach nicht funktioniert.“
Enttäuscht oder verärgert sei sie normalerweise nicht, wenn es mal vorkomme, dass ein Kostüm – trotz der vielen Arbeit – nur im Fundus lande. „Das sind Ausnahmefälle und ja, man gewöhnt sich daran. Theater ist so“, erklärt sie. Und auch die Frage, ob es ihr schwer falle, sich von einigen Stücken zu trennen, verneint die 61-Jährige: „Diese Sachen sind wunderschön, und man weiß ja, sie kommen nie wieder auf die Bühne.“ Da sei es doch sehr viel besser, wenn sich noch jemand darüber freuen könne.

Hintergrund:

Der Kostümverkauf findet am Sonntag (3. Februar), 16.30 bis 17.30 Uhr, im Studio am Europaplatz 10 statt. Jeder Interessierte ist willkommen.

Im Kostümfundus des WLT gibt es viel zu entdecken. Schneiderin Maria Czerwonka präsentiert eines der Kostüme aus der KJT-Produktion "Wolf sein".        Foto: Thiele
Kostümschneiderin Maria Czerwonka mit einer selbstgefertigten Kopfbedeckung.           Foto: Thiele
Autor:

Verena Wengorz aus Castrop-Rauxel

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.