Castrop kocht über: Aus für Livemusik

Die große Bühne, die stets ein fester Bestandteil von "Castrop kocht über" war, soll es künftig nicht mehr geben. Archivfoto: Berg
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  • hochgeladen von Nina Möhlmeier

Kulinarische Köstlichkeiten lokaler Restaurants und dazu Livemusik von der großen Bühne – in dieser Form wird es "Castrop kocht über" (Ckü) auf dem Altstadtmarkt künftig nicht mehr geben. Dies erklärt Bubi Leuthold, Sprecher der Wirtegemeinschaft, auf Stadtanzeiger-Nachfrage, nachdem sich die beteiligten Gastronomen am Montag (27. Juni) zu einer Besprechung trafen.

"Eine Bühne ist sehr fraglich", verdeutlicht Leuthold. Zu nervenaufreibend seien die jahrelangen Streitigkeiten wegen der Lautstärke des Bühnenprogramms. "Die Anwohner kommen uns nicht entgegen, und die Stadt hat keinen Spielraum." Zwar seien aufgrund des Freizeitlärm-Erlasses NRW jetzt mehr Feste möglich, "aber die Lautstärkeregelung ist geblieben".
Wenn es wie in der Vergangenheit deswegen Beschwerden gibt, "muss die Stadt reagieren", weiß auch der Wirtesprecher. "Die Gesetze sind halt so, und wir fügen uns." 2015 wurde der Musik der Saft abgedreht – nicht nur auf Kosten der Stimmung der Besucher, sondern auch auf Kosten der Gastronomen. Denn ihre Entscheidung hat auch finanzielle Hintergründe. "Wir haben viel in Bühne und Musik investiert. Das ist rausgeschmissenes Geld", macht Leuthold deutlich.
Die Abschaffung der großen Bühne bedeutet dann auch das Aus für den Auftritt der Lokalmatadore von Seven Cent, ein beliebter Höhepunkt des kulinarischen Festivals.

Hintergrundmusik

Lautlos soll es aber in der Zukunft trotzdem bei Ckü nicht zugehen. "Es wird Hintergrundmusik geben", versichert Leuthold. Darüber hinaus gibt es die Überlegung, dass Marching Bands über den Altstadtmarkt ziehen könnten. "Aber eben nicht in der Lautstärke." Außerdem können sich die Wirte eine kleine Bühne vorstellen, auf der sich zum Beispiel Ballettschulen präsentieren. "Das gehörte immer am Sonntag dazu und wurde diesmal auf dem Viehmarkt vermisst."
Bekanntlich war Ckü in diesem Jahr wegen der Marktplatzumgestaltung auf den Viehmarkt ausgewichen, und die Veranstalter hatten schon hier auf Livemusik verzichtet. "Der Viehmarkt hat uns sehr gut gefallen, und die Atmosphäre war traumhaft", so Leuthold.

Zurück zum Marktplatz

Dass Ckü aber wieder auf den Marktplatz zurückkehrt, steht außer Frage. "Wir sind seit fast 30 Jahren da, und die Veranstaltung gehört in die Altstadt."
Nach wie vor denken die Wirte außerdem über eine Alternative zu Ckü nach, die im Spätsommer oder Herbst im Außenbereich stattfinden könnte – eine Musikveranstaltung mit einem kleinen gastronomischen Angebot. "Da müssten wir uns mit der Stadt zusammensetzen", erklärt Leuthold. Außerdem sei es eine Sache der Finanzierung. Die Gastronomen hoffen auf Sponsoren, die einen Teil der Kosten übernehmen würden.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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