Verkehrserziehung mal anders

Am 3.Februar begab ich mich per PKW in die dorstener Innenstadt um ein paar Bankgeschäfte zu erledigen.
Die, wie ich meine, zwar überflüssigen aber im Vergleich zu vielen anderen dennoch durchaus günstigen, gebührenpflichtigen Parkboxen die ich anfuhr, waren alle besetzt.
Daher hielt ich mit meinem Wagen um 15:47Uhr an einem Straßenrand,
an dem bis 16:00Uhr absolutes Halteverbot besteht.
Ich gebe hier offen zu: klarer Regelverstoß meinerseits!
Ich sichtete noch mal ein paar Bankpapiere und wollte die paar Minuten bis 16:00Uhr so überbrücken, als sich forschen Schrittes, eine angesichts frostiger Temperaturen dick verpackte Politesse näherte und Ihr Sündererfassungsgerät zwecks diverser Einträge in Position brachte.
Mit einer überbetont deutlichen ausladenden Handbewegung schnallte ich mich wieder an, um der Dame deutlich zu machen, dass ich wieder wegfahren möchte.
Daraufhin baute die Ordnunghüterin sich direkt vor meinem Auto auf, verhinderte so mein fortfahren und begann in aller Ruhe ihre „Arbeit“ fortzusetzen.
Ich dachte die blufft. Weit gefehlt!
Nachdem sie den Morseapparat mit dem unverwechselbaten Fingerabdruck, sprich Kennzeichen, meines Fahrzeuges gefüttert hatte und dieser schließlich ein rötliches Papier auswarf, auf dem ich später lesen durfte, dass ich wegen eines Regelverstoßes einen gebührenpflichtigen Brief vom Ordnungamt erwarten darf, deutete sie mir an, zwecks Übergabe dieses Papiers doch das Fenster zu öffnen, was ich auch brav tat.
Nun kommt´s! Es entsponn sich folgender Wortwechsel:
„ Tja, wenn Sie nicht wegfahren, muss ich Sie eben aufschreiben!“
„Ja toll, ich wollte ja wegfahren aber wenn Sie mich blockieren, wie soll ich dann wegfahren?“
„Sie hätten ja zumindest den Motor anlassen können.“
„Damit Sie mich dann auch noch wegen Nötigung anzeigen können oder was?“
Irgendwas von Dummheit faselnd, womit sie wahrscheinlich mit Kennerblick meinen geistigen Zustand zu bewerten suchte, ging die Dame zu einem hinter mir stehenden führerlosen Kleinlaster um diesen ebenfalls mit einem rötlichen Zettel zu schmücken.
Inzwischen war es 15:52Uhr, also gerade mal acht Minuten vor Ultimo.
Ich möchte hier mal drei Fragen aufwerfen:
1. Nach welchem Prinzip werden Politessen eigentlich entlöhnt?
Mit einem fixen Gehalt oder nach Anzahl der vergebenen Knöllchen?
2. Gibt es eigentlich ein Handbuch über den Umgang mit zweifelhaften Ordnungshütern
in dem solche Tricks wie „regelkonformes Politessen über der Haufen fahren“ oder zumindest „rechtzeitiges Motor anlassen“ beschrieben werden?
Wenn nicht, sollte man vielleicht eines Schreiben. Titel könnte lauten:
“Über den knöllchenfreien Umgang mit Politessen“
eine nicht ganz ernstgemeinte aber wirkungsvolle Anleitung
3. Wenn die Dame ja ohnehin vorhatte mich in ein Gespräch zu verwickeln, wäre es da nicht fairer gewesen, sie hätte das vorher getan z.B. mit fast den gleichen Worten wie oben: „Wenn Sie nicht wegfahren, muss ich Sie aufschreiben!“ nur eben früher.
Und ich wäre weggefahren, ehrlich, ganz bestimmt. Ich hätte auf sie gehört!
Wenn mein Bankkonto dann auch noch meine Erwartungen erfüllt hätte, wäre der Einstieg ins Wochenende nahezu perfekt gewesen, aber so...
Danke liebe Politexe!

Liebe Grüße und ein fröhliches schamunzeln
Rolf Jungwald

Autor:

Rolf Jungwald aus Dorsten

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