1.800 Kg-Bombe in Hombruch gefunden - 20.000 Menschen Sonntag von Evakuierung betroffen

Hinter dieser Absperrung verbirgt sich die Luftmine. | Foto: Klinke
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Seit Mittwoch gibt es in Hombruch und Umgebung nur noch ein Thema: Der Fund einer großen Weltkriegsbombe und die anstehende Entschärfung inklusive Evakuierung am Sonntag.

Dortmund-Hombruch. Rückblick: Nach Luftbildauswertungen und weiteren Sondierungen wurde an der Kieferstraße eine ca. 1,8 Tonnen schwere Luftmine des Typs HC 4000 aus dem zweiten Weltkrieg gefunden. Die zylindrische, etwa drei Meter lange und 80 Zentimeter ‚dicke’ Bombe mit drei Aufschlagzündern trägt etwa 1,5 Tonnen TNT. Eine solche Bombe ist in Dortmund bisher zweimal entschärft worden, zuletzt im Jahr 1998.

Entschärfung in den Mittagsstunden

Und die Entschärfung, die am Sonntag voraussichtlich in den Mittagsstunden durch den Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Arnsberg vorgenommen werden soll, ist mit einer Evakuierung verbunden, dessen Größenordnung Dortmund seit den Kriegstagen nicht mehr erlebt hat. Wegen der großen Sprengkraft muss in einem Radius von 1,5 Kilometern evakuiert werden. Das reicht im Osten bis jenseits des Schulzentrums Am Hombruchsfeld, im Süden bis hinter die Reitplätze an der Großholthauser Straße, im Westen bis zu den Reitanlagen an der Persebecker Straße und im Norden bis hinter den Sportplatz am Parkhaus Barop.

Betroffen sind rund 20 000 Menschen. Im Radius liegen außerdem das Marien-Hospital an der Behringstraße mit einer inneren und einer psychiatrischen Abteilung, das Fritz-Heuner-Heim an der Stockumer Straße, die Seniorenresidenz an der Harkortstraße, das städtische Hallenbad an der Deutsch-Luxemburger-Straße sowie mehrere Kirchen. Ein Teil dieser Einrichtungen wurde bereits informiert und im Laufe des Donnerstages haben Mitarbeiter des Ordnungsamtes im betroffenen Gebiet Handzettel verteilt.
Die ersten Absperrmaßnahmen werden bereits ab 9 Uhr durchgeführt, unmittelbar danach beginnt die Evakuierung. In vier Abschnitten werden Doppelstreifen aus Polizei und Ordnungsamt die Wohnungen kontrollieren.

Notunterkünfte in der Westfalenhalle

Es wird dringend darum gebeten, den Anweisungen der Ordnungsbehörden während der Evakuierung Folge zu leisten. Verzögerungen bei den Evakuierungsmaßnahmen führen zu vermeidbaren Unannehmlichkeiten für alle Beteiligten. Nach Abschluss der Evakuierung bis zur erfolgreichen Entschärfung ist der Aufenthalt im Sperrbereich strikt untersagt.
Wer kann, sollte seinen Aufenthalt am Sonntag außerhalb des Evakuierungsgebietes bereits frühzeitig organisieren: Etwa bei Bekannten, Freunden oder Verwandten. Wer diese Möglichkeit nicht hat, für den öffnet die große Westfalenhalle ihre Pforten. Dort werden Notunterkünfte mit einer Gesamtkapazität von etwa 2 000 Personen eingerichtet: Die Erfahrung zeigt, dass eine Kapazität von 10 Prozent der Betroffenen ausreichend ist. Zu diesen Unterkünften werden Transferbusse eingesetzt. Wichtig: Wer die Notunterkünfte der Westfalenhallen nutzt, sollte dringend benötigte Medikamente mitnehmen. Für die Verpflegung ist vor Ort gesorgt.

Auch Fußballspiele fallen aus

hombruch. Von der Evakuierung am Sonntag betroffen sind auch die Sportplätze des FC Brünninghausen, des Hombrucher SV und von Rot-Weiß Barop. Dementsprechend können dort auch keine Meisterschaftsspiele ausgetragen werden.
Auf der Sportanlage des FC Brünninghausen, Am Hombruchsfeld, fallen folgende Spiele aus: B-Junioren II gegen Hörder SC II, B-Junioren gegen ASC 09 Dortmund. Im Seniorenbereich mussten die Begegnungen in der Bezirksliga FC Brünninghausen II gegen SV Borussia Ahsen abgesagt werden, ebenso das Spiel der Westfalenliga-Mannschaft gegen 1. FC Kaan-Marienborn.
Auch das Spiel der Brünninghauser A-Junioren beim Hombrucher SV fällt aus, der Hombrucher Sportplatz an der Deutsch-Luxemburger-Straße liegt fast in Sichtweite des Bombenfundes. Dort entfallen die Spiele der 2. Mannschaft und der B-Junioren. Das Landesligateam und die Dritte treten auswärts an.
Einen interessanten Aspekt mit der Bombenentschärfung kann Hombruchs Pressesprecher Jürgen Bolst beisteuern: „Unser Kunstrasenplatz ist in die Jahre gekommen und muss restauriert werden.

Die Genehmigung liegt schon vor, nur der Zeitpunkt ist noch unklar.“ Hintergrund sind auch hier die Furcht vor „Blindgängern“, es müssen noch Luftbilder ausgewertet werden.
Von der Evakuierung selbst ist Jürgen Bolst verschont, er wohnt in Wellinghofen. „Da wird am Sonntag wohl der eine oder andere Hombrucher Kollege vorbeischauen“, freut sich der Pressesprecher schon auf Besuch.
Als dritter Verein ist Rot-Weiß Barop betroffen. Hier wurde die Begegnung der dritten Mannschaft gegen den FCK Sölde abgesagt.
Wann die Spiele nachgeholt werden, ist noch unklar.

Betroffen ist auch der öffentliche Personennahverkehr, U 42, 440, 447, 448 und 449 können während der Entschärfung und Evakuierung nicht fahren, das gilt auch für die S-Bahn von Dortmund nach Witten.

Weitere Informationen

Aktuelle Informationen zum Bombenfund und zu den Sicherheits- und Evakuierungsmaßnahmen gibt es

im Internet unter www.dortmund.de

am Telefon unter der Rufnummer 500 (Samstag von 9 – 14 Uhr, Sonntag von 9 Uhr – Ende

nur für Krankentransporte unter der Rufnummer 19222

per Twitter unter www.twitter.com /stadtdortmund.

Autor:

Uwe Petzold aus Dortmund-Süd

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