Gesundes Wohnen mit natürlichen Baustoffen

Typischer Aufbau einer Schadstoffuntersuchung mittels definierter Raumluft
  • Typischer Aufbau einer Schadstoffuntersuchung mittels definierter Raumluft
  • hochgeladen von Karl H. Eberhard

Die Dämmung unserer Wohnungen läuft auf Hochkonjunktur, Einsparungsmaßnahmen von Heiz- und Energiekosten sind das Ziel. Neue Fenster, Dämmung der Dächer und der Außenwände sind angesagt, nicht zuletzt angetrieben durch die gesetzlichen Anforderungen der Energieeinsparverordnung.

Bei den Modernisierungsarbeiten werden jedoch meist nur die energetischen Aspekte berücksichtigt, dass die Folge der Gebäudeabdichtung ein verringerter natürlicher Luftwechsel ist, wird selten bedacht. Nicht nur Schimmelpilze finden durch zu feuchte Räume einen Nährboden. Der geringere Luftwechsel sorgt auch für eine Ansammlung von Schadstoffen in der Raumluft. „Die Industrie lässt sich einiges einfallen, über 100.000 chemische Einzelstoffe stehen zur Verfügung. Jahr für Jahr werden neue Substanzen dazu entwickelt, ohne die Langzeitwirkung und Risiken für die Gesundheit zu kennen.

Als Messtechniker warne ich aus Erfahrung vor zu dichten Räumen mit künstlichen Tapeten, Farben und anderen chemischen Produkten. Durch die Abdichtung unserer Wohnhäuser und Betriebsstätten kommt es zu einem intensiveren Zusammenleben mit Umweltgiften. Allergien, Atemwegsbeschwerden und chronische Erkrankungen nehmen seit Jahren immer mehr zu. Grund für diese Erkrankungen sind häufig Innenraumbelastungen durch VOC´s (Volatile Organic Compounds) auch flüchtige organische Verbindungen genannt. Doch nicht nur leichtflüchtige Substanzen beladen die Wohnungen, auch schwerflüchtige dauerhaft bestehende Krankmacher sind nicht auszuschließen. Die Quellen können unterschiedlicher Art sein.

Abwaschbare Wandfarben, künstliche Teppichböden oder Vinyl- und Vlies- Tapeten sind häufig für unsaubere Raumluft verantwortlich.

Baustoffe dürfen aus baubiologischer Sicht und im Interesse aller Raumnutzer keine Schadstoffe an die Umgebung abgeben. Es sollte auf Lacke und Farben verzichtet werden, die chemische Lösungsmittel oder Kunstharze enthalten. Im Fußbodenbereich sind häufig PVC-Bodenbeläge oder künstlicher Nadelfilz für Gerüche und/oder Schadstoffausdünstungen verantwortlich.

Ich empfehle für den Boden Massivholz, Kork oder Naturfaserteppiche. Als Wandbeschichtungen eignen sich besonders Silikat-, Kalk- oder Lehmfarben. Dämmstoff der ersten Wahl für Außenwände und Dächer sollten Hanf, Holzfaser oder Zellulosematerialien sein.

Karl H. Eberhard
Baubiologe IBN

Autor:

Karl H. Eberhard aus Dortmund-Süd

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