30-Jähriger stirbt nach Badeunfall im Rhein - Behörden mahnen zur Vorsicht

Sommerliche Temperaturen und die bessere Wasserqualität der natürlichen Gewässer in Düsseldorf locken jetzt wieder so manchen Bürger zum Bad ins kühle Nass. Doch das erfrischende Vergnügen birgt Gefahren, wie sich am gestrigen Feiertag auf tragische Art und Weise bestätigte.

An "Christi Himmelfahrt" verunglückte ein 30-jähriger Mönchengladbacher im Rhein – er starb später in der Uniklinik Düsseldorf. Um 17.23 Uhr meldete ein Anrufer der Feuerwehr, dass er einen Schwimmer im Rhein, Höhe der Oberkasseler Brücke gesehen hat, der bereits nach wenigen Metern untergegangen sei.

Mit einem Großaufgebot an Feuerwehr- und Rettungskräften, darunter die Taucherstaffel der Feuerwehr Düsseldorf und ein Polizeihubschrauber wurde nach dem Schwimmer gesucht. In Höhe der Oberkasseler Brücke, dort wo der Schwimmer zuletzt gesehen wurde, fanden die Taucher den Mann und brachten ihn an Land, wo er vom Rettungsdienst und Notarzt behandelt wurde. Danach wurde er zur weiteren Behandlung in die Universitätsklinik Düsseldorf gebracht, wo er später verstarb.

Bereits im vergangenen Jahr waren ein Mann im Rhein und einer im Angermunder Baggersee verstorben. Die meisten Unfälle dieser Art verzeichnete die Feuerwehr im Supersommer 2003 – fünf Menschen kamen dabei ums Leben. Die Vertreter von Feuerwehr, DLRG, Wasserwacht und Wasserschutzpolizei betonen: "Auch geübte Schwimmer können bei Unterströmungen in Not geraten."

Besondere Vorsicht ist an den Düsseldorfer Baggerseen geboten, da sie durch Grundwasser gespeist werden. Dadurch ändern sich Wassertemperatur, Gestalt, Tiefe und Uferformation regelmäßig und drastisch. Wer ein Jahr später an einen vermeintlich bekannten Baggersee kommt, kann dort völlig andere Verhältnisse vorfinden.

Wenige Meter vom Ufer weg herrschen oft "eisige" Wassertemperaturen. Dort kann es auch für geübte Schwimmer gefährlich werden. Baden ist nur erlaubt, wo Betreuung ge-geben ist, also in den Strandbädern am Unterbacher See.

Im Rhein ist das Schwimmen nach der Verordnung über das Baden in den Bundeswasserstraßen Rhein und Schifffahrtsweg Rhein-Kleve in bestimmten Zonen verboten. So herrschen 100 Meter oberhalb und unter-halb von Rheinhäfen absolutes Badeverbot. An Brücken, Schiffs- und Fährlandestellen, Schleusen, Vorhäfen, Umschlagstellen und Werften darf auf keinen Fall geschwommen werden.

Auch andernorts ist Baden im Rhein nach Angaben der zuständigen Wasserschutzpolizei nicht ungefährlich. Beispielsweise an so genannten Kribben – ins Wasser ragende Steinaufschüttungen, die das Wasser bremsen – bilden sich oft gefährliche Strudel und Strömungen. Strömung herrscht auch in der Fahrrinne. Daher sollten Schwimmer eher am Rand des Stromes bleiben.

Wenn ein Schiff vorbei fährt, zieht dies das Wasser an. Der Eindruck des niedrigeren Wasserstandes verlockt Kinder, in den Fluss zu waten. Unterschätzt wird die Gefahr des "Rückschwalles": Das Wasser kehrt in Wellen zurück.

Generell sollten Menschen, die sich, trotz der damit verbundenen Risiken, zum Baden in den Rhein oder die Düsseldorfer Baggerseen wagen, einige Regeln beachten. Die Feuerwehr der Landeshauptstadt, die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), die DRK-Wasserwacht, und die Wasserschutzpolizei appellieren, diese einzuhalten:

• Nie überhitzt ins Wasser gehen,

• nie alkoholisiert schwimmen gehen,

• nie mit vollem Magen ins Wasser gehen,

• nie mit ganz leerem Magen Schwimmen gehen.

Eltern sollten ihre Kinder an den Gewässern im Auge behalten.

Weitere Informationen zum Thema gibt es hier.

Autor:

Mark Zeller aus Duisburg

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