"Mordshunger" mit "Fanta 10" im Theater

Beste Stimmung herrscht bei den Mitgliedern der Theatergruppe, die aus nicht behinderten und geistig behinderten Menschen besteht. Foto: Jörg Terbrüggen
2Bilder
  • Beste Stimmung herrscht bei den Mitgliedern der Theatergruppe, die aus nicht behinderten und geistig behinderten Menschen besteht. Foto: Jörg Terbrüggen
  • hochgeladen von Jörg Terbrüggen

Das grelle Licht des Scheinwerfers setzt den einsamen Stuhl auf der Bühne des Theaters gekonnt ins Licht. Rene, Thorsten und die übrigen Akteure proben an diesem Abend für die spannende Krimi-Komödie, die sie am 25. April vor dann nicht mehr leeren Rängen aufführen werden.

Die Begrüßung hinter der Bühne fällt herzlich aus. Christoph kommt strahlend auf mich zu und umarmt mich herzlich. Thorsten möchte wissen, ob ich mit der Kamera Fotos von der Probe machen möchte? Alle wirken recht locker, machen sich mit kleinen Übungen auf der Bühne warm für die Probe. Improvisation ist hier gefragt. Und alle ziehen gekonnt mit. Viele von ihnen kennen das bereits, denn sie stehen nicht zum ersten Mal auf der Bühne.
Die Laienschauspieler vom Freizeittreff der Lebenshilfe präsentieren bereits ihr drittes Stück. „Fanta 10“ heißt die lockere Truppe, die gemeinsam mit anderen ihren „Mordshunger“ stillen. Denn das ist der Titel einer durchaus spannenden Krimi-Komödie. Rene hatte die zündende Idee dazu. „Ich habe mir was überlegt und es aufgeschrieben. Es sollte ein Mord sein, das ist am spannendsten“, meinte der Hobbyautor. Judith Hoymann nahm diese Idee auf und baute darum herum das neue Stück auf. „Dank der Improvisation haben alle etwas dazu beigesteuert“, so Hoymann.
Seit Mai letzten Jahres laufen die Vorbereitungen, einmal in der Woche wird geprobt. Hört sich einfach an, ist für manchen aber mit kleinen Hindernissen verknüpft. Denn Anna muss extra aus einer Wohngruppe in Sonsfeld mit dem Auto nach Emmerich gebracht werden. Sie möchte aber unbedingt dabei sein, „auch wenn die Regieanweisungen sehr schwierig sind“, wie sie uns erzählte. „Aber Judith erklärt mir dann, bei welcher Szene ich etwas besser machen kann.“
Der Spaß steht hier eindeutig im Mittelpunkt. Und wenn der Text einmal ins Stocken gerät, ist niemand böse. „Wir wollen den Leuten etwas Gutes darbieten, ihnen Freude bereiten“, meint Krimiautor Rene. Und Thorsten fügt hinzu: „Auf der Bühne zu stehen ist das Schönste.“ Ulrich ist zum ersten Mal dabei. „Ich probiere es einfach mal. Die Vorbereitung hat mir schon viel Spaß gemacht, weil wir sehr viele verschiedene Übungen gemacht haben.“ Sigrid hat den Aufruf in der Zeitung gelesen und wollte sich die ganze Sache einfach nur anschauen. „Und schon war ich eingebunden.“ Auch Anton freut sich, einfach nur dabei zu sein. Andrea, eine Freundin von Judith, ist zum zweiten Mal bei diesem außergewöhnlichen Projekt dabei. „Wir verstehen uns alle gut“, freute sie sich.
Karten können unter Tel.: 0 28 22/97 58 40 oder 0162/860 16 12 oder per Mail an info@tik-emmerich.de zum Preis von vier Euro im Vorverkauf reserviert werden.
Beginn ist am 25. April um 19 Uhr im Stadttheater.

Beste Stimmung herrscht bei den Mitgliedern der Theatergruppe, die aus nicht behinderten und geistig behinderten Menschen besteht. Foto: Jörg Terbrüggen
Die Proben zu „Mordshunger“ finden zurzeit auf der großen Bühne im Emmericher Stadttheater statt. Foto: Jörg Terbrüggen
Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

7 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.