Meilerwoche: In Ennepetal wird es heiß

Vorne sitzend Manfred Henning (Industrie-Museum Ennepetal), Horst Winkel (Biologische Station), Bürgermeisterin Imke Heymann, Anke Lohmann und Lena Siegel (Kluterthöhle), stehend v.l. Manfred Michalko (Verein Blumenstrauss e.V.), Carsten Michel und Anke Velten-Franke (Stadt Ennepetal), Richard Blanke (Bethel) und Dr. Britta Kunz (Biologische Station). Foto: Pielorz
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  • Vorne sitzend Manfred Henning (Industrie-Museum Ennepetal), Horst Winkel (Biologische Station), Bürgermeisterin Imke Heymann, Anke Lohmann und Lena Siegel (Kluterthöhle), stehend v.l. Manfred Michalko (Verein Blumenstrauss e.V.), Carsten Michel und Anke Velten-Franke (Stadt Ennepetal), Richard Blanke (Bethel) und Dr. Britta Kunz (Biologische Station). Foto: Pielorz
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Ein Holzkohlemeiler ist ein bedeckter Holzhaufen möglichst nah an einem Gewässer, der von einem Köhler in Brand gesetzt wird, um Holzkohle zu erzeugen. In der Geschichte der Stadt Ennepetal sind mehr als 200 Kohlemeiler nachweisbar und ihr Geruch durchzog viele Jahre das Tal. In dieser Tradition steht die Meilerwoche, die vor 15 Jahren begonnen hat und in diesem Jahr vom 21. bis 28. Mai zum siebten Mal im Hülsenbecker Tal gefeiert wird. Unter dem Motto „Einfach mal Kohle machen“ qualmt und kohlt es im Hülsenbecker Tal.

Meilerwirtschaft für die Eisenverarbeitung und landschaftsgeschichtliche Entwicklung waren über Jahrhunderte an diesem Ort eng miteinander verbunden. Heute hat eine engagierte Gruppe sich zusammengefunden, um die alten Traditionen für die Neuzeit zu bewahren. Dazu kommen für eine Woche die Hobby-Holzköhler vom SGV Hirschberg bei Warstein nach Ennepetal und zeigen Kindern und Erwachsenen, wie man Holzkohle gewinnt.
Zu den Organisatoren gehören neben der Stadt Ennepetal die Biologische Station im EN-Kreis, Arbeitskreis Natur- und Umweltschutz ANU, Blumenstrauss e.V., das Industriemuseum, die Kluterthöhle und Bethel. Sie alle haben ein buntes Programm auf die Beine gestellt. Los geht es am Samstag, 21. Mai, ab 10 Uhr. An diesem Tag sowie am folgenden Sonntag, 22. Mai findet im Hülsenbecker Tal ein Handwerker- und Bauernmarkt statt. Bis jeweils 18 Uhr gibt es rund 15 Stände mit verschiedenen Angeboten. Am Samstag, 21. Mai, wird um 14 Uhr die Grubenlampe aus Schmiedefeuer angezündet. Dann wird sie zum Meilerplatz gebracht. Hier ist ein Treckerkorso vorgesehen. Auch der Bläserchor des Hegerings Ennepetal wird dabei sein, wenn um 15 Uhr im Beisein von Landrat Olaf Schade, Bürgermeisterin Imke Heymann und Achim Spannagel, Vorsitzender der Biologischen Station EN-Kreis, der Meiler angezündet wird. Nach den Begrüßungsreden gibt es um 16 Uhr eine Hütehundvorführung mit einer Schafherde (auch am Sonntag, 22. Mai, 14.30 Uhr).

Kohlegewinnung auf alten Wegen

Am Sonntag lädt der Dorma-Chor um 16 Uhr zu fröhlichem Gesang ein. Bis Samstag, 28. Mai, gibt es dann an jedem Tag ein buntes Programm rund um den Meiler: Am Montag, 23. Mai, Lagerfeuerabend ab 19 Uhr; am Dienstag, 24. Mai, Musikschule, Jongleure und Märchen ab 17 Uhr; Mittwoch, 25. Mai, Spießbratenabend ab 19 Uhr (Anmeldung ab 9. Mai unter Telefon 02333/603541 oder info@biologische-station.de); am Donnerstag, 26. Mai, ab 14 Uhr ein Spielenachmittag für die ganze Familie mit alten und (fast) vergessenen Spielen (Feiertag! Fronleichnam). Am Freitag, 27. Mai, findet die große Abschlussveranstaltung statt. Gegen 15 Uhr wird der Meiler fachmännisch aufgebrochen und anschließend die Holzkohle verkauft. Ab 15.30 Uhr zeigt ein sogenanntes Rückepferd, wie man schonend Baumstämme aus dem Wald abtransportieren kann. Um 19 Uhr beschließt die Jazzcombo der Musikschule Ennepetal das Programm. Am Samstag, 28. Mai, 12 bis 16 Uhr, kann die Holzkohle auch noch am Industrie-Museum in Ennepetal, Neustraße 41 bis 53, erworben werden.
„Zum ersten Mal findet diese Meilerwoche im Mai und nicht wie bisher im September statt“, sagt Bürgermeisterin Imke Heymann. Man habe sich dafür entschieden, um den Grillfreunden zum Start in die Saison die Holzkohle aus dem Meiler zur Verfügung zu stellen. „Und die Kohle ist toll“, sagen die Experten der Heimatgeschichte. „Sie brennt länger, man braucht weniger und im Sinne der Tradition ist es einfach ein tolles Erlebnis.“
Auch die Schulen können daran teilnehmen. Alle Schulen des Ennepe-Ruhr-Kreises wurden von der Biologischen Station angeschrieben und zu einem Schulprogramm „Wald und Wald erleben“ an den Vormittagen der Meilerwoche eingeladen.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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