Europa in Kettwig: THG wird Europaschule

Ein starkes Team. Lehrerin Madeleine Wernes, Tina Sunjic, Rektor Dr. Thomas Doepner, Tim Haren, Konrektor und Projektinitiator Dr. Walter Jahnke, Robert Brauner und Kira Paul haben den Europagedanken verinnerlicht.
  • Ein starkes Team. Lehrerin Madeleine Wernes, Tina Sunjic, Rektor Dr. Thomas Doepner, Tim Haren, Konrektor und Projektinitiator Dr. Walter Jahnke, Robert Brauner und Kira Paul haben den Europagedanken verinnerlicht.
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Ein echter Top-Hit ist das vereinte Europa noch immer nicht. Auch nicht im 28. Jahr seines Bestehens. Dank schwächelndem Euro, europakritischen Gedanken und Berichten aus vielen Mitgliedsstaaten und miesen Wirtschaftsprognosen auch kein Wunder. Da ist die Auszeichnung des Theodor-Heuss-Gymnasiums als Europaschule einer dieser seltenen Lichtblicke, in einem aktuell eher düster daherkommenden Europa.

Lange haben Rektor Dr. Thomas Doepner und sein Team auf diesen Tag hingearbeitet. Gute drei Jahre vergingen seit der Idee sich als Europaschule zu positionieren, die Konrektor Dr. Walter Jahnke auf einer Lehrerkonferenz formulierte. Doepner erinnert sich: „Wir waren alle von diesem Ansatz begeistert und haben uns relativ schnell an eine entsprechende Umsetzung gemacht.“
Dank des seit Jahren am THG verankerten Bi-lingualen Zweiges und vieler Auslandsfahrten und -freizeiten der Schule war ein entsprechendes Fundament vorhanden. Doch was eine entsprechende Europaorientierung im Lehrplan und vor allem passende Praktikumsstellen bei ausländischen Firmen für Schüler anging, da mussten Doepner und seine Mitarbeiter doch entsprechend nachbessern. Der Rektor blickt inzwischen durchaus stolz auf die Entwicklung des THG in diese Richtung zurück. „Wir haben uns immer halbjährliche Parameter gesetzt, in deren Grenzen wir versucht haben uns Stück für Stück immer intensiver mit dem Thema Europa zu beschäftigen. Vor allem in der Oberstufe ist und das inzwischen auch gut gelungen.“

"Wir haben uns immer halbjährliche Parameter gesetzt, in denen wir das Thema Europa in den Schulaltag einbauen wollten."

So ist der Kurs „Wirtschaftsenglisch“, den es seit zwei Jahren am THG gibt, inzwischen qualitativ so hochwertig, dass er auf Pro-Seminar-Ebene abläuft und der jüngsten Generation von Auslandspraktikanten ein gutes Rüstzeug für ihren Auslandsaufenthalt mitgegeben hat. So weiß etwa Tina Sunjic, die in einem metallverarbeitenden Betrieb in der Nähe des englischen Birmingham eingesetzt war, zu berichten: „Dass meine Vorgesetzten und Kollegen total begeistert waren, dass es junge Deutsche gibt, die so fließend englisch sprechen und auch verstehen.“ Die gleichen Erfahrungen haben auch Tim Haren und Kira Paul gemacht, die es in die Immobilenbranche nach Atlanta/Georgia verschlug. „Wir haben wirklich alles verstanden und konnten uns auch in schwierigen Fachtermini ausdrücken. Das war schon toll und hat uns gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“
Bevor diese positiven Erfahrungen allerdings möglich waren, galt es vor allem bei den Auslandspraktika viele Verbindungen in Eigeninitiative zu knüpfen. Unterstützung in diesem Bereich gab es vom ansonsten gut zuarbeitenden Kultusministerium in Düsseldorf nicht. Für Projektmitarbeiterin Madeleine Wernes dennoch eine gute Erfahrung. „Ganz gleich ob wir bei den Auslandspraktika auf eigene Kontakte oder die von Eltern oder Verwandten unserer Schüler zurückgreifen konnten, wir haben viele wichtige Erkenntnisse gewonnen, die das Projekt Europaschule deutlich weiter gebracht haben.“
Bevor es soweit war, musste das THG in Sachen Zertifizierung allerdings ein Jahr nachsitzen, denn 2010 bemängelten die zuständigen Greminien bei der Landesregierung in Düsseldorf eben vor allem noch besagte Auslandspraktika.
Doch seit vergangenen Dienstag ist das alles Schnee von gestern und Doepner und sein Team blicken schon in die Zukunft. Zunächst einmal wird es im Januar einen entsprechenden Europa-Festakt geben, auf dem die Zertifizierung gefeiert wird. Danach gilt es den Europatag unter der Leitung von Wernes im Mai oder Juni erfolgreich über die Bühne zu bringen.

"Für die Sekundarstufe eins müssen und werden wir uns noch etwas überlegen".

Und dann ist da noch die Sekundarstufe eins, die der Schulleiter ebenfalls noch mehr mit ins Boot holen möchte. „Da haben wir auch schon verschiedene Ideen, doch für die praxistaugliche Umsetzung brauchen wir noch ein bisschen. Schließlich ist Europa ja auch nicht an einem Tag zusammengewachsen.“
Wohl war, doch wer die Begeisterung und die Erfolge am THG sieht, weiß dass in diesem kleinen Kosmos in drei Jahren viel mehr möglich ist, als europaweit in 28. Respekt.

Autor:

Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr

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