Zirkuszeit in Kettwig - Kinderheim St. Joseph stellt die Artistenschar

Gespannte Stille im „Zirkus Josefina“: Es ist einer dieser Momente, in denen die Zuschauer im Zelt des „Circus Antoni“ voll gespannter Erwartung den Atem anhalten und auf den Beginn der Zirkusgala warten. Und auch hinter den Kulissen herrscht Ruhe, die Ruhe vor dem Sturm, den eine Aufführung mit über 100 Nachwuchsartisten einfach mit sich bringt.

Dann aber ist es soweit, der Vorhang hebt sich, der Begrüßungsapplaus brandet auf und Zirkusdirektor Ralf Kuhlmann kann endlich die Zuschauer begrüßen und die traditionelle Show des „Zirkus Josefina“ - der abschließenden Gala des Zirkusworkshops des Kinderheims St. Joseph ankündigen. Knappe drei Stunden Programm liegen in diesem Moment vor Zuschauern, Artisten und Kindern und alle eint in diesem Moment eins: eine riesengroße Vorfreude.

Spannend und anstrengend

Was sich kaum einer der Menschen auf den Rängen vorstellen kann - hinter den Kindern und den Artisten liegt eine spannende, aber auch anstrengende Woche. Fünf Tage, die vollgepackt waren mit Skepsis, einigen Ängsten, der Lust auf neue Erfahrungen und vor allem ganz viel Spaß und intensive Blicke hinter die Kulissen eines Zirkus-Betriebs. Passend zur quirligen Grundstimmung war dann auch Kinderheimleiter Ralf Kuhlmann froh, dass er seine Kids in den verschiedenen Gruppen untergebracht hatte: „In jedem der Kinder steckt das Talent für eine ganz besondere Aufgabe. Unsere Aufgabe ist es, den Kindern Mut zu machen, dieses Talent zu entdecken und es zu fördern, um dann zu sehen, wie es sich entwickelt und wie andere Menschen Freude haben, ihnen dabei zuzusehen.“
Los ging‘s in Sachen Hula Hoop, Chinesische Glasakrobatik, Bodenakrobatik, Clownerie und Jonglage - die Tiernummern warteten dann allerdings erst am Nachmittag auf die Kinder und so musste das ein oder andere Mädchen, das sich bereits auf einen engen Kontakt mit den Hunden oder Pferden gefreut hatte, getröstet werden. Doch die Tränen trockneten schnell als sich die ersten Erfolge in Sachen „wie jongliere ich ein einfaches Weinglas auf meiner Stirn und schaffe es aufzustehen und mich wieder hinzusetzen, ohne dass es kaputt geht“ - wie es geht, machten Jasmin und Miriam ihren Teamkollegen bereits nach wenigen Minuten quasi in Perfektion vor. Und draußen vor dem Zelt, da verblüffte Florian die Profis vom Circus Antoni, als er sich einfach mal so drei Bälle schnappte und mit diesen jonglierte, als würde er damit jeden Tag sein Geld verdienen und als umjubelter Star das Zirkuszelt jeden Abend zum Toben bringen. Ihm selbst war es in diesem Moment eher peinlich. „Ich jongliere halt gern und habe ein bisschen Talent dafür.“

Begeistertes Publikum

Klar also, dass er sich im Rahmen der Gala in der Jonglagegruppe wiederfand und das Publikum wahrlich begeisterte. Wie ein Großer.