Kleine Quatschtanten - ganz konzentriert

Viel Bewegung ist das A und O!
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Eine größere Gruppe von Vierjährigen zu hüten, ist eine nicht zu unterschätzende Aufgabe. Der Bewegungsdrang ist groß - die Konzentrationsfähigkeit meist noch nicht. Dass man trotzdem auch die größten Quatschtanten und die hibbeligsten Zappelphilippe eine Stunde lang begeistern kann, zeigt Stephan Leifeld in seinem Selbstverteidigungskurs im Familienzentrum Bulkersteig.

Selbstverteidigung - schon für Vierjährige? Ist das denn wirklich nötig? „Sicher“, sagt Andrea Döpper, Leiterin des Familienzentrums Bulkersteig. „Und bei diesem Kurs geht es ja sowieso um viel mehr, als nur Selbstverteidigung. Am besten sehen Sie sich das mal an.“ Als sich die Tür zum Turnraum des Überruhrer Familienzentrums öffnet, kommen uns die Kinder bereits entgegen gesprungen: jede Menge quicklebendiger Vierjähriger. „Machst Du heute auch mit?“ „Wir lernen hier richtig zu fallen!“ „Und uns gegen Feinde zu verteidigen!“ - ein wildes Durcheinander - die Kleinen sind kaum zu bremsen.
Das ändert sich schlagartig, als Stephan Leifeld den Turnraum betritt. „Ihr wisst ja - zu Beginn begrüßen wir uns alle - also ab auf die Matte!“ Der geneigte Zuschauer wundert sich - das funktioniert! „Man muss sich eben klar ausdrücke“, schmunzelt Leifeld.
„Hände auf die Oberschenkel legen. Mokuso!“ Ruhe tritt ein - die Kinder schließen die Augen. „Das ist die Phase der Konzentration“, erklärt Leifeld, bevor er die Kinder auffordert wieder aufzustehen. „Zum Aufwärmen laufen wir jetzt alle auf der Stelle - Du auch, Jeanne. Wer quatschen kann, kann auch laufen!“ „Meine Mama sagt immer, ich bin eine richtige Quatschtante“, grinst Jeanne, beginnt zu laufen und stellt schnell fest, wer außer Atem ist, kann gar nicht mehr quatschen!
Bereits seit einigen Jahren betreut Stephan Leifeld den Selbstverteidigungskurs in Überruhr - mit großem Erfolg. Der Kurs ist fast immer ausgebucht! Nach einer Aufwärmphase reiht Leifeld verschiedene Übungen locker aneinander, lässt die Kinder Hai-Alarm spielen, nimmt Verängstigte in den Arm, ruft das McDonalds-Spiel aus und verwandelt die Kinder in Milchshakes. Alles Möglichkeiten, sich ordentlich zu verausgaben und überschüssige Energie abzubauen. „Ich halte das für wichtig. Die Kinder haben einen ausgeprägten Bewegungsdrang und sollten den auch ausleben können. Nur dann können sie sich im nächsten Abschnitt auch wieder konzentrieren.“ Und zum guten Schluss das Schönsten: „Jetzt machen wir Bodenkampf!“ Alle sitzen um die Matte herum und schauen gespannt den Einzel-Wettkämpfen zu - die Paarungen bestimmt Trainer Leifeld. Und schnell wird klar: Hier geht es nicht um Kraft, sondern um Technik und Geschick. „Ganz genau - Du musst links ziehen und gleichzeitig rechts drücken. So bekommst Du auch einen viel größeren Gegner unter Kontrolle.“ Und was niemand zu Beginn der Stunde für Möglich gehalten hätte: Ruhig und entspannt warten die Kinder bis sie einzeln aufgerufen werden und an der Reihe sind - Selbstverteidigung wirkt eben doch durchaus entspannend!

Autor:

Julia Colmsee aus Essen-Süd

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