Nach wie vor großes Interesse an Stadtteil-Entwicklung - Über 50 Menschen beim Bürgerplanungstisch Holsterhausen

Über 50 Bürgerinnen und Bürger kamen am 21.1.2015 zu einer weiteren öffentlichen Diskussionsveranstaltung des Bürgerplanungstisches in die Melanchthon-Kirche. Sie setzten sich erneut mit den Kernaussagen des Allbau zur Neugestaltung des ehemaligen Berufskolleg-Geländes auseinander. Es gab viel Kritik und Empörung über das von vielen als „selbstherrlich“ empfundene Vorgehen.

Peter Wehr, Moderator des Bürgerplanungstisches, bemängelte in seinem Einleitungsbeitrag, dass eine Bürgerbeteiligung neben dem formalen Auslegungsbeschlussdurch Rat und BV III nicht stattgefunden hat, obwohl der Allbau ein kommunales Unternehmen ist. Wie der Allbau mit Anforderungen aus der Bürgerschaft umgeht, habe sich deutlich gezeigt, als Allbau-Chef Dirk Miklikowski bei der Versammlung im Oktober z.B. den Vorschlag, den grünen Innenbereich der „Cranachhöfe“ für die Öffentlichkeit nutzbar zu machen, als „Wünsch-Dir-Was“-Forderung diskreditierte und nicht ausschließen wollte, das Gelände per Zaun abzuschließen.

Yücel Karaman vom neu konstituierten Werbering thematisierte die Situation der Geschäfte auf der Gemarkenstraße. Viele Geschäftsleute haben es ohnehin nicht leicht und fürchten um ihre Existenz, wenn in den „Cranachhöfen“ neue Verkaufsflächen von 2.500 qm entstehen und auch von kleineren Geschäften genutzt werden.

Benno Justfelder, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, und Dieter Michael, Architekt und Städteplaner, kritisierten in diesem Zusammenhang noch einmal die Aussage des SPD-Ratsherrn Thomas Rotter (SPD), der auf der Versammlung im Oktober gesagt hatte, die Gemarkenstrasse sei sowieso in einigen Jahren „tot“. Dieter Michael : „Der Vorsitzende eines Stadtplanungsausschusses hat die Aufgabe, negativen Entwicklungen entgegenzutreten und nicht lebendige Einkaufsstraßen für tot zu erklären.“

Rainer Pflugrad stellte besonders heraus, dass die politischen Parteien den Allbau deutlicher hätten auffordern müssen, die Ergebnisse des Bürgerplanungstisches zu berücksichtigen, auch wenn eine wirtschaftliche Machbarkeit natürlich eine der Planungsgrundlagen sein müsse.

Hieran knüpfte Wolfgang Freye, für DIE LINKE im Planungsausschuss, noch einmal an, und erläuterte, dass für die Stadt ein Erlös von ca. 1 Mio. Euro aus dem Grundstücksverkauf nach Abzug der hohen Abrisskosten des Berufskolleg-Gebäudes gesetzt war und die Qualität der Planung darunter gelitten habe. Er begrüßte das große Engagement der Bürger/innen und wünschte sich, ein solches Interesse auch bei kommenden Projekten wie der Planung für das JZE-Gelände.

Im Sinne dieser Diskussionsbeiträge will der Bürgerplanungstisch auf die Verantwortlichen erneut zugehen, so Peter Wehr abschließend, denn der Faden müsse von beiden Seiten wiederaufgenommen werden. Dann könnten Bürger/Innen auch sehen, dass sich Bürgerbeteiligung lohnt.

Pressemitteilung des Bürgerplanungstisches Holsterhausen - Wolfgang Freye, Rainer Pflugrad

Autor:

Wolfgang Freye aus Essen-West

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