Fracking ist auch nach der Bundestagswahl noch ein Thema

Warum ist dies der Fall, werden Sie sich fragen, wurde doch im Koalitionsvertrag folgender Passus verankert:

„Fracking

Nach den vorliegenden Untersuchungen zur Umweltrelevanz ist der Einsatz der Fracking-Technologie bei der unkonventionellen Erdgasgewinnung – insbesondere bei der Schiefergasförderung – eine Technologie mit erheblichem Risikopotential. Die Auswirkungen auf Mensch, Natur und Umwelt sind wissenschaftlich noch nicht hinreichend geklärt. Trinkwasser und Gesundheit haben für uns absoluten Vorrang.

Den Einsatz umwelttoxischer Substanzen bei der Anwendung der Fracking-
Technologie zur Aufsuchung und Gewinnung unkonventioneller Erdgaslagerstätten lehnen wir ab. Über Anträge auf Genehmigung kann erst dann entschieden werden, wenn die nötige Datengrundlage zur Bewertung vorhanden ist und zweifelsfrei geklärt ist, dass eine nachteilige Veränderung der Wasserbeschaffenheit nicht zu befürchten ist (Besorgnisgrundsatz des Wasserhaushaltsgesetzes).

Auch die Entsorgung des Flowback aus Frack-Vorgängen mit Einsatz umwelttoxi-
scher Chemikalien in Versenkbohrungen ist wegen fehlender Erkenntnisse über die damit verbundenen Risiken derzeit nicht verantwortbar.

Die Koalition wird unter Einbeziehung der Länder und der Wissenschaft in einem gemeinsamen Prozess mit den Unternehmen erarbeiten, welche konkreten Erkenntnisse die Erkundungen liefern müssen, um Wissensdefizite zu beseitigen und eine ausreichende Grundlage für mögliche nachfolgende Schritte zu schaffen. Dies soll in einem transparenten Prozess erfolgen. Im Dialog mit allen Beteiligten sollen unter Federführung der Wissenschaft Forschungsergebnisse bewertet werden. Die Koalition wird kurzfristig Änderungen für einen besseren Schutz des Trinkwassers im Wasserhaushaltsgesetz sowie eine Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) bergbaulicher Vorhaben vorlegen, die vor Zulassung von Maßnahmen zur Aufsuchung und Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten mittels Fracking eine obligatorische UVP und Öffentlichkeitsbeteiligung vorsieht. „

Leider schließt dieser Passus Fracking nicht generell aus. Denn es soll an einer Weiterentwicklung der Technik gearbeitet werden. Aber auch ein sogenanntes „Grünes Fracking“ also das „Fracken ohne Einsatz von Chemikalien“ hat Risiken. Dieses Risiko beruht auf dem Flowback, welches auch Lagerstättenwasser mit radioaktiven Substanzen enthält. Die darin mitgespülten ggf. radioaktiven Feststoffe und darin gelösten radioaktiven Gase wie z.B. Radon zählen laut Definition der Industrie offenbar nicht zum Lagerstättenwasser.

Radon ist aber ein Indikator für das Vorliegen von Radium und Uran. Wo Radon ist, da existiert Radium, das Mutternuklid, welches Radon konstant "nachproduziert".Der Radiumgehalt eines Gesteines ist proportional zu dessen Urangehalt, da in der Natur Radiumisotope beim Zerfall von Uran (U) und Thorium (Th) gebildet werden.

Warum sollten wir hier am Niederrhein besorgt sein?

Der Kreis Kleve liegt im Aufsuchungsgebiet Saxon I. Die Aufsuchungsgenehmigung wurde vom Bergamt in Arnsberg an die Firma Dart Energy übertragen. Diese Aufsuchungsgenehmigung läuft zum 14 März 2014 aus. Aber es ist mit großer Wahrscheinlichkeit mit einer Verlängerung zu rechnen.

Daher sollte sich jeder Bürger im Kreis Kleve fragen:

• Chemie unter mir!?
• Fracking bei uns am Niederrhein!?
• Neue Superenergiegewinnung – oder Flop?
• Aufgehoben oder aufgeschoben?
• Wie ist der neueste Stand der Entwicklung im wissenschaftlichen und politischem Sinne?
• Was ist überhaupt Fracking?
• Können wir es widerstandslos zulassen – ist es umweltfreundlich?
• Hält es, was es verspricht?
• Wo soll gefrackt werden?
• Gibt es Alternativen?
• Ist diese Art der Gasförderung wirklich nötig?
• Billige Energiequelle – oder kommt sie uns teuer zu stehen?
• Wollen wie in Zukunft für unser Kinder ebenfalls noch sauberes Trinkwasser?

Über diese Fragen und mehr referiert am
12.02.2014 um 19.00 Uhr
im Arnold-Janssen-Pfarrheim in Goch
Herr Michael Körner von der „IG Rees gegen Gasbohren eV“
Veranstalter KAB Goch

Autor:

Sabine Jordan aus Kalkar

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