Ernüchternde Arbeitsmarktentwicklung in Hagen

Die zuletzt ohnehin ernüchternde Arbeitsmarktentwicklung in der Stadt Hagen hat sich in der Ferienzeit weiter verschlechtert. Die Arbeitslosigkeit, die in diesem Jahr nur einmal kurz (im Mai) rückläufig war, stieg im Juli weiter deutlich an. Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich um weitere 249 auf 11.132, die Arbeitslosenquote damit um 0,3 Punkte auf 11,4 Prozent. Vor genau einem Jahr waren es noch 10,5 Prozent gewesen bei einem Anstieg von nur 0,1 Punkten.

„Die aktuelle Entwicklung ist nicht nur Folge der Hauptferienzeit. Der heimische Arbeitsmarkt bleibt vielmehr immer deutlicher hinter der Landesentwicklung zurück. In NRW ist die Stadt Hagen bei der Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den letzten zwölf
Monaten Schlusslicht. Und nirgendwo ist der Migrantenanteil in der Grundsicherung
höher“, so Marcus Weichert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. „Die Stadt hat viel zu bieten und verfügt von Arbeitskräftestruktur bis zur verkehrsgeographischen Lage über gute Standortfaktoren für die heimische Wirtschaft. Es geht darum, dass alle wesentlichen Institutionen ein gemeinsames Attraktivitätsprogramm zur Anwerbung und Sicherung von Unternehmen und damit auch Arbeitsplätzen auflegen. Ein Umdenken bei der Ausweisung von Gewerbeflächen und lokale Besteuerungsanreize könnten den Wirtschaftsstandort attraktiver machen und eine Grundlage für neue Arbeitsplätze sein.“
Auffällig war der sprunghafte Anstieg der jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren um 11,9 Prozent auf 1345. Dies waren überwiegend Ausbildungsabsolventen, von denen sich viele erst im Juli arbeitslos gemeldet hatten. Für die Jahreszeit ist das nicht unge-wöhnlich und auch nur vorübergehend, da ausgebildeten Fachkräften nach wie vor viele Türen offen stehen. Neueinstellungen erfolgen aber häufig erst wieder nach den Som-merferien.
Der Vorjahresvergleich bei den Arbeitslosen fällt für Hagen schlecht aus. Insgesamt sind es aktuell 966 oder 9,5 Prozent mehr, das ist NRW-weit der höchste Anstieg und erfordert entschlossenes Handeln.
Für die Urlaubszeit noch günstig zeigte sich die Arbeitskräftenachfrage. Mit 490 neuen Stellen wurden in Hagen 47 mehr als im Juni gemeldet, zugleich 38 oder 8,4 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Der Bestand an zu besetzenden offenen Stellen erhöhte sich aktuell leicht auf 1634, das waren gleichzeitig 63 oder 4,0 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Der Arbeitsmarkt in der Stadt Hagen zeigt eine besorgniserregende Entwicklung. Zur besonderen Migrationsproblematik kommen aktuell noch die Hauptferienzeit und die Ausbildungsabsolventen hinzu. Inzwischen liegt die registrierte Erwerbslosigkeit schon 9,5 Prozent über dem Vorjahresmonat. Wenigstens ist die gemeldete Arbeitskräf-tenachfrage auf einem für die Urlaubszeit guten Niveau.
Für den August ist schon wegen der anhaltenden Sommerferien mit einer weiterhin schwachen Arbeitsmarktentwicklung zu rechnen.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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